Zu der Frage, wie sich diese Normierung der Urlaubsfotografie begründet, existieren verschiedene theoretische Erklärungsansätze, welche in diesem Text vorgestellt und erläutert werden. Unter Einbezug der „Tourist Gaze“-Theorie sowie Pagenstechers Untersuchungen zur Urlaubsfotografie, beschäftigt sich die Arbeit mit der Frage, ob sich die Normierung des touristischen Blickes und die Reproduktion etablierter Muster auch in der Darstellung des Campervan-Tourismus wiederfinden, und zwar auf der Social-Media-Plattform Instagram. In den letzten Jahren rasant gewachsen und medial sehr präsent, bietet der stets mit dem Streben nach Freiheit und Individualität assoziierte Campervan-Tourismus ein ideales Praxisbeispiel für die Fragestellung.
Um sich der Thematik theoretisch zu nähern, wird eine Literaturrecherche vorangestellt. Diese konzentriert sich vor allem, wie zuvor angeführt, auf die Werke der Soziologen John Urry, Cord Pagenstecher sowie von weiteren Kolleg:innen. Die Vorstellung des „touristischen Blickes“ bzw. des „touristischen Sehens“, der Motive hinter der Urlaubsfotografie und der (Selbst-)Darstellung auf Social Media schaffen eine Basis für die weitere Forschung. Anschließend wird der Untersuchungsraum Campervan-Tourismus beleuchtet. Eingeleitet durch einen Abschnitt, der sich mit der Entwicklung des Van-Tourismus in den letzten Jahren beschäftigt, wird die mediale Darstellung von Van-Camping inklusive der Ausprägungsform „Vanlife“ und der damit einhergehenden Differenzierung skizziert.
Um zu überprüfen, ob und inwiefern eine Normierung der Bildmotive auch im auf Instagram dargestellten Campervan-Tourismus auf stattfindet, wird im nächsten Kapitel eine eigene Erhebung durchgeführt, welche einen Transfer zwischen Theorie und Praxis erlaubt. Dazu werden unter dem Hashtag #vanlife veröffentlichte Posts ausgewählt und anhand von literaturbasierten Kriterien analysiert. Im Anschluss folgen eine Interpretation der beobachteten Ergebnisse und eine Einordnung in den theoretischen Kontext. Eine Zusammenfassung und während der Arbeit aufgezeigte weitere Forschungsansätze und Ausblicke werden ins Fazit als mögliche Anreize für weitere Untersuchungen aufgenommen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Aufbau der Arbeit und methodische Vorgehensweise
- 1.2 Einschränkungen und Bemerkungen
- 2 Einführung in das „Touristische Sehen“
- 2.1 Reisebilder und ihre Funktionen: Erinnerungshilfe, Selbstdarstellung oder beides?
- 2.2 Verschiedene Methoden zur Analyse von „Knipserbildern“
- 3 Campervan-Tourismus und seine Darstellung in sozialen Medien
- 4 Methodik
- 5 Auswertung
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Normierung der Urlaubsfotografie im Kontext des Campervan-Tourismus auf Instagram. Sie analysiert, inwiefern etablierte Bildmuster und ästhetische Normen im Bereich des „Vanlife“ reproduziert werden. Die Arbeit verbindet theoretische Ansätze zur „Tourist Gaze“-Theorie mit einer empirischen Untersuchung von Instagram-Posts.
- Normierung der Urlaubsfotografie
- „Tourist Gaze“-Theorie und deren Anwendung auf den Campervan-Tourismus
- Analyse von Instagram-Bildern unter dem Hashtag #vanlife
- Reproduktion von Bildmotiven in sozialen Medien
- Theoretische und empirische Verbindung von Tourismusforschung und Social Media-Analyse
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Normierung von Urlaubsfotografie ein und veranschaulicht dies anhand des Instagram-Accounts „Insta Repeat“. Sie stellt die zunehmende Ähnlichkeit von Reisefotos und die Reproduktion etablierter Bildmuster fest, basierend auf Beobachtungen von Soziologen wie John Urry und Cord Pagenstecher. Die Arbeit untersucht, ob sich diese Normierung auch im Campervan-Tourismus auf Instagram wiederfindet. Die methodische Vorgehensweise, bestehend aus Literaturrecherche und einer eigenen empirischen Untersuchung von Instagram-Posts unter dem Hashtag #vanlife, wird skizziert. Einschränkungen der Studie, wie die Auswahl der Daten und die Subjektivität der Analyse, werden ebenfalls angesprochen. Die Einleitung legt den Fokus auf die Forschungsfrage und die theoretischen Grundlagen der Arbeit.
2 Einführung in das „Touristische Sehen“: Dieses Kapitel führt das Konzept des „Tourist Gaze“ ein, welches die sozial geprägte und von Vorerfahrungen beeinflusste Art der Wahrnehmung von Touristen beschreibt. Urry's Theorie vom touristischen Blick als Leitbild für Routen und Rituale wird erläutert, sowie die individuellen Variationen des touristischen Blickes. Die Bedeutung vorab gesehener Bilder (z.B. in Medien) für die Konstruktion von Erwartungen und die Suche nach bestimmten Zeichen wird herausgestellt. Dieses Kapitel bildet die theoretische Grundlage für die Analyse der Instagram-Bilder im späteren Verlauf der Arbeit.
3 Campervan-Tourismus und seine Darstellung in sozialen Medien: Dieses Kapitel beleuchtet den Campervan-Tourismus, seine mediale Darstellung und die Ausprägungsform „Vanlife“. Es beschreibt die Entwicklung und den medialen Aufschwung des Van-Tourismus in den letzten Jahren und die damit verbundene Assoziation von Freiheit und Individualität. Diese Darstellung dient als Kontext für die anschließende Analyse, indem der Fokus auf die mediale Inszenierung von Campervan-Reisen und die Frage nach dem Einfluss von Social Media auf die Reiseplanung und die Bildgestaltung gelegt wird. Der Abschnitt bereitet den Boden für die empirische Untersuchung im nächsten Kapitel, indem er den Untersuchungsraum klar definiert.
Schlüsselwörter
Normierung der Urlaubsfotografie, Tourist Gaze, Campervan-Tourismus, Vanlife, Instagram, Social Media, Bildanalyse, Reproduktion von Bildmotiven, empirische Forschung, theoretische Ansätze, Reisefotografie.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Normierung der Urlaubsfotografie im Kontext des Campervan-Tourismus auf Instagram
Was ist das zentrale Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Normierung von Urlaubsfotos im Kontext des Campervan-Tourismus auf Instagram. Sie analysiert, inwieweit etablierte Bildmuster und ästhetische Normen im Bereich des „Vanlife“ reproduziert werden und verbindet theoretische Ansätze der „Tourist Gaze“-Theorie mit einer empirischen Untersuchung von Instagram-Posts.
Welche Methoden werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit kombiniert Literaturrecherche mit einer empirischen Untersuchung. Die empirische Untersuchung basiert auf der Analyse von Instagram-Posts unter dem Hashtag #vanlife. Die methodische Vorgehensweise wird detailliert in einem eigenen Kapitel beschrieben, inklusive der Einschränkungen der Studie, wie z.B. die Auswahl der Daten und die Subjektivität der Analyse.
Welche theoretischen Konzepte werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich maßgeblich auf die „Tourist Gaze“-Theorie von John Urry. Diese Theorie beschreibt die sozial geprägte und von Vorerfahrungen beeinflusste Art der Wahrnehmung von Touristen und ihren Einfluss auf die Gestaltung von Reisebildern. Die Arbeit untersucht, wie sich diese Theorie auf den Campervan-Tourismus und die Darstellung auf Instagram anwenden lässt.
Welche Aspekte des Campervan-Tourismus werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf die mediale Darstellung des Campervan-Tourismus, insbesondere auf Instagram unter dem Hashtag #vanlife. Sie untersucht die Entwicklung und den medialen Aufschwung des Van-Tourismus und die damit verbundenen Assoziationen von Freiheit und Individualität. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Bildgestaltung und dem Einfluss von Social Media auf die Reiseplanung.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert eine Analyse von Instagram-Bildern, um die Normierung von Urlaubsfotos im Kontext von Campervan-Tourismus zu belegen. Die Ergebnisse werden im Kapitel „Auswertung“ vorgestellt und im Fazit zusammengefasst. Die konkreten Ergebnisse werden in der Vollversion der Arbeit detailliert dargestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Normierung der Urlaubsfotografie, Tourist Gaze, Campervan-Tourismus, Vanlife, Instagram, Social Media, Bildanalyse, Reproduktion von Bildmotiven, empirische Forschung, theoretische Ansätze, Reisefotografie.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Einleitung, Einführung in das „Touristische Sehen“, Campervan-Tourismus und seine Darstellung in sozialen Medien, Methodik, Auswertung und Fazit. Die Einleitung beschreibt die Forschungsfrage und die methodische Vorgehensweise. Die folgenden Kapitel entwickeln die theoretischen Grundlagen und präsentieren die empirischen Ergebnisse.
Welche Einschränkungen weist die Studie auf?
Die Arbeit benennt explizit die Einschränkungen der Studie, beispielsweise die Auswahl der Daten (nur Instagram-Posts unter #vanlife) und die potenzielle Subjektivität der Bildanalyse. Diese Einschränkungen werden im Rahmen der methodischen Reflexion diskutiert.
- Arbeit zitieren
- Charlotte Eggert (Autor:in), 2022, Welche Rolle spielt die Normierung der Urlaubsfotografie für den Van-Tourismus? Eine Untersuchung anhand von #Vanlife, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1305665