In dieser Abschlussarbeit wird eine Untersuchung der Bildungschancen von Migranten in Deutschland durchgeführt. Im Fokus stehen Faktoren, die den erfolgreichen Bildungsabschluss der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund ermöglichen. Doch der Weg zum Bildungserfolg, der sich im Rahmen dieser Arbeit auf die Erlangung der Hochschulreife bezieht, ist mit gewissen Hindernissen verbunden. Das Absolvieren der Hochschulreife an sich erfordert ein umfangreiches Schulwissen und Disziplin beim Lernen, doch auch andere Faktoren wie sozialer Status, Einkommensverhältnisse der Eltern, Verfügung an unterschiedlichen Kapitalarten beeinflussen dabei die Bildungsentscheidungen der einzelnen Individuen, darunter auch Bildungsaspirationen.
Den Hochschulabschlüssen wird ein besonderer Wert in der Gesellschaft zugeschrieben, weil sie nicht nur für einen höheren sozialen Status, sondern auch für das höhere Einkommen und auch für bessere Lebensqualität sorgen. Deshalb wird es in dieser Arbeit an der Perspektive der Bildungsaufsteiger*innen orientiert, die aus den „bildungsfernen“ Familien stammen, in materiell knappen Verhältnissen aufgewachsen sind und trotzdem einen Hochschulabschluss erlangt haben sowie beruflich etabliert sind, um die Faktoren zu identifizieren, die als Ressourcen für den Bildungsaufstieg genutzt werden können. Dabei wird Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu (1983) herangezogen, um in Betracht auf Defizite der Familien mit Migrationshintergrund die Bewältigungsstrategien der Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf dem Weg zum Bildungserfolg erklären zu können. Denn, obwohl sich die Lebens- und Denkweise der Individuen auf schichtspezifischen habitualisierten Merkmalen orientiert ist und diese auch für mangelnde Bildungsbeteiligung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund verantwortlich betrachtet werden, besteht trotzdem die Möglichkeit zum Bildungsaufstieg, die gewisse habituelle Transformationsprozesse voraussetzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Terminologie
- Migrationshintergrund: zweite Generation
- Bildungsaufstieg und Bildungserfolg
- Pierre Bourdieu und die soziale Ungleichheitsforschung: Bildungsungleichheiten
- Sozialer Raum
- Kapitalarten
- Habitus-Konzept von Pierre Bourdieu
- Habitustransformation und Bildungserfolg
- Aufstiegsrelevante Ressourcen
- Innerfamiliäre Ressourcen
- Außerfamiliäre Ressourcen
- Einfluss von sozialen Beziehungen
- Entwicklung persönlicher Bildungseinstellungen durch eigene biografische Erfahrung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Analyse von Bildungschancen von Migranten in Deutschland, wobei der Fokus auf Faktoren liegt, die den erfolgreichen Bildungsabschluss von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund ermöglichen. Die Arbeit untersucht insbesondere die Erlangung der Hochschulreife als Indikator für Bildungserfolg, wobei die Perspektive von Bildungsaufsteiger*innen aus „bildungsfernen“ Familien im Vordergrund steht. Es wird die Frage gestellt, welche Ressourcen diese Individuen auf dem Weg zum Bildungsaufstieg nutzen können und wie die Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu diese Prozesse erklären kann. Die Arbeit untersucht die Bewältigungsstrategien von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund angesichts der Defizite ihrer Familien und die Rolle der Habitustransformation im Hinblick auf Bildungserfolg.
- Bildungschancen von Migranten in Deutschland
- Faktoren, die den Bildungserfolg von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund beeinflussen
- Die Rolle der Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu bei der Analyse von Bildungsaufstiegen
- Habitustransformation und die Bewältigung von Hürden im Bildungsprozess
- Ressourcen, die von Bildungsaufsteiger*innen genutzt werden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung legt die Forschungsfrage fest und beschreibt die Relevanz der Thematik, indem sie die aktuelle Einwanderungssituation und die Bedeutung der Integration von Migrant*innen in den Fokus rückt. Es werden zudem Statistiken und Studien zitiert, die die Diskrepanz zwischen den Bildungserfolgen von Migrant*innen und der einheimischen Bevölkerung aufzeigen.
Schlüsselwörter
Migrationshintergrund, Bildungsaufstieg, Bildungserfolg, Kapitaltheorie, Pierre Bourdieu, Habitus, Habitustransformation, Bildungsungleichheiten, Ressourcen, soziale Herkunft, Integration, Bildungsbeteiligung, Hochschulreife.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Bildungserfolg von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund. Habitus- und Kapitaltheorie von Pierre Bourdieu als theoretischer Zugang zu Bildungsaufstiegen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1305723