Kann es mit einer Kooperation zwischen stationärer Jugendhilfe und den ortsansässigen Schulen eine Möglichkeit zur Beschulung geben?
Seit 2009, nach der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich Deutschland verpflichtet, Inklusion auch in der Schule zu etablieren. So sollen Kinder mit Förderbedarf in Regelschulen unterrichtet werden. Bayern bildet dabei mit 26,8% das Schlusslicht im Bundesländervergleich. Dies führt also zur Annahme, dass in Bayern Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Bedarf noch vermehrt in Förderschulen beschult werden. Zum 31.12.2015 wurden in Bayern insgesamt 10.460 Kinder und Jugendliche nach § 34 SGB VIII in Heimerziehung und sonstigen betreuten Wohnformen betreut. Aufgrund dessen ist davon auszugehen, dass die Familien mit diversen Problematiken konfrontiert waren, was eine gute Interaktion zwischen Eltern, Kinder und Jugendlichen vermutlich gestört hat und sich dementsprechend auf die schulische Entwicklung auswirkt. Daraus ergeben sich verschiedene Fragestellungen. Erstens, ob das pädagogische Fachpersonal, welches die Kinder und Jugendlichen in den verschiedenen Wohnformen betreut, die Rolle der Eltern, bezogen auf die schulischen Angelegenheiten ergänzen bzw. teilweise ersetzen kann und zweitens, ob Kindern und Jugendlichen aus hochproblematischen Familienverhältnissen, mit diversen Verhaltensauffälligkeiten beschulbar sind? Wie oben beschrieben sind nur etwas mehr als ein Viertel der Kinder und Jugendlichen mit erhöhtem Förderbedarf in einer Regelschule integriert. Eine Fremdunterbringung sollte in der Regel wohnortnah sein, um den Kontakt zur Herkunftsfamilie weiterhin aufrecht zu erhalten, sodass diese Kinder und Jugendlichen auf die ortsansässigen Schulen angewiesen sind. Die Alternative müsste ansonsten eine Unterbringung in einem Heim mit integrierter Beschulung sein, die möglicherweise viele Kilometer von der Herkunftsfamilie entfernt ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Konzept der Lebensweltorientierung im Rahmen der stationären Jugendhilfe
- Funktionsbereiche der Schule und das Konzept der Lebensweltorientierung
- Kooperation
- Die Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule in Bayern im Rahmen der JaS
- Allgemeine Grundsätze der Zusammenarbeit
- Akteure der Kooperation JaS in Bayern
- Ziele und Zielgruppen der Kooperation von JaS in Bayern
- Formen der institutionellen Zusammenarbeit von JaS in Bayern
- Kooperation zwischen stationärer Jugendhilfe und Schule
- Personale Faktoren
- Der Fachbeirat als Kooperationsinstrument
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Kooperation zwischen stationärer Jugendhilfe und Schule, insbesondere im Kontext der Jugendhilfe und Schule (JaS) in Bayern. Sie beleuchtet die Lebensweltorientierung in beiden Bereichen, die beteiligten Akteure sowie die Ziele und Formen der Zusammenarbeit. Die Arbeit soll ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen der Kooperation fördern und Handlungsempfehlungen für eine gelingende Zusammenarbeit liefern.
- Lebensweltorientierung in der stationären Jugendhilfe und Schule
- Akteure und ihre Rollen in der Kooperation JaS
- Ziele und Zielgruppen der Zusammenarbeit
- Formen der institutionellen Zusammenarbeit
- Faktoren, die die Kooperation beeinflussen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung skizziert die Problematik der Inklusion in Deutschland und stellt die Situation in Bayern vor. Sie führt die Notwendigkeit einer effektiven Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Schule im Kontext von Kindern und Jugendlichen aus schwierigen Familienverhältnissen und mit besonderen Bedürfnissen hervor.
Das zweite Kapitel definiert zentrale Begriffe wie Lebensweltorientierung in der stationären Jugendhilfe und im schulischen Kontext. Es werden die Funktionsbereiche der Schule und die Herausforderungen der Lebensweltorientierung im schulischen Kontext dargestellt.
Kapitel drei widmet sich der Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule in Bayern im Rahmen der JaS. Es werden die allgemeinen Grundsätze der Zusammenarbeit, die beteiligten Akteure, die Ziele und Zielgruppen sowie die verschiedenen Formen der Zusammenarbeit beleuchtet.
Kapitel vier befasst sich mit den verschiedenen Aspekten der Kooperation, die die Zusammenarbeit zwischen stationärer Jugendhilfe und Schule beeinflussen, insbesondere die Rolle des Fachbeirats als Kooperationsinstrument.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Kooperation, Jugendhilfe, Schule, Lebensweltorientierung, JaS (Jugendhilfe und Schule), Inklusion, Sonderpädagogischer Bedarf, Familienverhältnisse, Verhaltensauffälligkeiten, Fachbeirat.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2017, Kooperation zwischen stationärer Jugendhilfe und Schule in Bayern im Rahmen der Jugendsozialarbeit an Schulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1306087