Die folgende Arbeit versucht die politische Zielsetzung Kaiser Heinrichs VI. aufzuzeigen, die er in den Jahren 1195–1197 im Regnum Sicilie und im Imperium verfolgte. Mit der endgültigen Eroberung des sizilischen Königreichs und der Geburt von Heinrichs Sohn Friedrich rückte anstelle der auf Expansion ausgerichteten Politik der vorherigen Jahre die Absicherung des bislang Erreichten in den Vordergrund. Diese bestimmte von nun an bis zu seinem frühen Tod am 28. September 1197 das gesamte politische Handeln des Kaisers. Bei der Analyse der politischen Ziele Heinrichs sind im Regnum vor allem diejenigen Maßnahmen von Interesse, die den staufischen Machtanspruch auf Dauer sichern sollten. Hierbei ist zum einen die Frage nach der Legitimation, zum anderen die konkrete Machtausübung bedeutend. Bezüglich der Durchsetzung dieser Ziele scheint der geplante Kreuzzug wichtig zu sein. Auch im Imperium spielte der Machterhalt, besonders mit Blick auf eine bevorstehende persönliche Kreuzzugteilnahme, für Heinrich eine zentrale Rolle in seiner Politik. In diesem Zusammenhang ist der sog. Erbreichsplan zu sehen. Für die Umsetzung der politischen Ziele besonders hinsichtlich der staufischen Stellung im Königreich Sizilien war eine Übereinkunft mit dem Lehnsherr Papst Coelestin nötig. Somit ist es unabdingbar, in die Analyse der politischen Ziele des Kaisers die Verhandlungen mit der Kurie einzubeziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die politischen Ziele im Regnum Sicilie
- Die Ansprüche des deutschen Kaiserpaars auf das Königreich
- Die Legitimation des Machtanspruchs
- Die konkrete Herrschaftsausübung
- Die Verhandlungen mit dem Papst und das Kreuzzugsangebot Heinrichs im Jahre 1195
- Die Ansprüche des deutschen Kaiserpaars auf das Königreich
- Die politischen Ziele im Imperium Romanorum
- Der Versuch, Friedrich zum Mitkönig wählen zu lassen
- Der Erbreichsplan
- Die Durchsetzung
- Das Scheitern
- Die Verhandlungen mit dem Papsttum im Herbst 1196
- Resümee
- Bibliographie
- Abbildungsverzeichnis und Bildnachweis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die politische Zielsetzung Kaiser Heinrichs VI. in den Jahren 1195–1197 im Regnum Sicilie und im Imperium Romanorum. Der Fokus liegt auf der Sicherung des staufischen Machtanspruchs im Königreich Sizilien und der Absicherung der Nachfolge für seinen Sohn Friedrich. Die Arbeit untersucht die Legitimation des staufischen Machtanspruchs, die konkrete Herrschaftsausübung im Regnum, die Bedeutung des geplanten Kreuzzugs und die Verhandlungen mit dem Papsttum.
- Legitimation des staufischen Machtanspruchs im Regnum Sicilie
- Konkrete Herrschaftsausübung im Regnum Sicilie
- Der geplante Kreuzzug als politisches Instrument
- Der Erbreichsplan und die Nachfolgesicherung im Imperium Romanorum
- Verhandlungen mit dem Papsttum und die Bedeutung der päpstlichen Zustimmung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Forschung zu Kaiser Heinrich VI. dar und beleuchtet den aktuellen Forschungsstand. Sie führt in die Thematik der politischen Ziele Heinrichs ein und skizziert die zentralen Themen der Arbeit.
Das zweite Kapitel widmet sich den politischen Zielen Heinrichs im Regnum Sicilie. Es analysiert die Legitimation des staufischen Machtanspruchs und die konkrete Herrschaftsausübung im Königreich. Die Bedeutung des geplanten Kreuzzugs für die Sicherung der staufischen Macht im Regnum wird ebenfalls beleuchtet.
Das dritte Kapitel untersucht die politischen Ziele Heinrichs im Imperium Romanorum. Es analysiert den Versuch, Friedrich zum Mitkönig wählen zu lassen, und den Erbreichsplan, der die Nachfolge im Imperium sichern sollte. Die Herausforderungen und das Scheitern des Erbreichsplans werden ebenfalls beleuchtet.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Verhandlungen zwischen Heinrich VI. und Papst Coelestin III. in den Jahren 1195–1197. Es analysiert den Verlauf der Verhandlungen und die Bedeutung der päpstlichen Zustimmung für die Umsetzung der politischen Ziele Heinrichs.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Kaiser Heinrich VI., Regnum Sicilie, Imperium Romanorum, staufische Politik, Legitimation, Herrschaftsausübung, Kreuzzug, Erbreichsplan, Verhandlungen mit dem Papsttum, Papst Coelestin III., Friedrich II.
- Quote paper
- Tanja Rilka (Author), 2007, Die politischen Ziele Heinrichs VI. (1195-1197), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130633