Robert Koch - Der Einfluss der Arbeiten und die Auswirkung von Robert Koch auf die Entwicklung von Wissenschaft und Industrie


Hausarbeit, 2008

12 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Biographie des Robert Kochs

2 Kochs revolutionäre Forschungsergebnisse
2.1 Die wissenschaftsgeschichtliche Situation
2.2 Kochs Entdeckungen

3 Auswirkungen seiner Untersuchungen
3.1 Die Bakteriologie - die Geburt einer neuen Wissenschaft
3.2 Präventive Medizin — Die Immunisierung
3.3 Biotechnologie

4 Zusammenfassung

5 Quellenangaben
5.1 Literaturverzeichnis
5.2 Abbildungsverzeichnis

Einleitung

In unserer Zeit ist es selbstverständlich davon auszugehen, dass viele Infektionskrankheiten ihre Ursache in speziellen Mikroorganismen haben. Allerdings war diese für uns so erscheinende Trivialität nicht vor Kochs Entdeckungen unbestreitbar gewesen. Verschiedenste Vermutungen stellten Wissenschaftler für die Ursache der Infektionskrankheiten auf, doch niedere Organismen wurden nicht für die Erkrankung in Verantwortung gezogen. Daher kann der Leser womöglich erahnen wie revolutionär Kochs Forschungsergebnisse waren.

Dass Robert Koch mit der „grögte deutsche Arzt" ist, um es in den Worten von Kaiser Wilhelm //. wiederzugeben (1 S. 192), ist sicher außer Zweifel gestellt. Doch was sind die Gründe für seine so große Stellung in der Medizin? Wieso waren seine Entdeckungen so revolutionär? Und was hat er mit seinem Wirken ausgelöst? All die Antworten auf diese Fragen sollen Gegenstand dieser Abhandlung sein.

Dabei wird der Gang der Untersuchung folgendermaßen erfolgen:

Kapitel eins dieser Arbeit dient dem Leser einen groben Überblick über Kochs Leben zu geben, wobei auch auf seine Persönlichkeit eingegangen werden soll.

Im zweiten Kapitel geht es um die von den damaligen Naturwissenschaftlern weitestgehend anerkannten Theorien bezüglich der Übertragung von Infektionskrankheiten. Des Weiteren soll der geschichtswissenschaftliche Hintergrund, insbesondere die wichtigsten Entdeckungen Kochs, bei der Entstehung der Bakteriologie dargestellt werden.

Damit sind die ersten beiden Kapitel als Hinführung zum Kernthema zu verstehen, sodass sich Kapitel drei mit den Auswirkungen der Forschungsergebnisse von Koch auseinandersetzt.

1 Biographie des Robert Kochs

1843 wurde Heinrich Hermann Robert Koch in Clausthal als drittes von insgesamt 13 Kindern geboren. Als Sohn eines Bergmannes wuchs er in einer Familie auf, die sich durch Fleiß und Strebsamkeit kennzeichnete (vgl. 2 S. 282).

Schon zu Schulzeiten bewies er sein Interesse am Forschen, indem er Pflanzen und Insekten untersuchte (vgl. 1 S. 195).

Sein Studium der Medizin nahm er an der Universität in Göttingen auf, wo er später auch promovierte (vgl. 1 S. 194).

Kennzeichnend für Koch war sein großes Interesse an der Medizin. Beispielsweise wurde er zu seinen Studienzeiten bei einem großen wissenschaftlichen Wettbewerb für eine hervorragende Arbeit von ihm mit 80 Talern belohnt, womit man zu der Zeit ein halbes Jahr lang mit bescheidener Lebensweise problemlos hätte auskommen können. Den erzielten finanziellen Überschuss nutzte er allerdings, um an der 39. Tagung der „Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte" in Hannover teilzunehmen (vgl. 1 S. 194). Des Weiteren kann bei ihm auch nicht die Rede von wenig ausgeprägter Strebsamkeit sein - er kürzte z.B. in seiner Studienzeit freiwillig seinen Aufenthalt bei seiner Familie über Weihnachten ab, damit er mit seiner zu derzeit anstehenden wissenschaftlichen Arbeit voranschreitet (vgl. 3 S. 13). Darüber hinaus war er in der Zeit, als er in Langenhagen als Landarzt tätig war, unter den Bürgern für seinen gewissenhaften und pflichteifrigen Charakterzug bekannt (vgl. 3 S. 20).

Zwei Persönlichkeiten hatten während seines Studiums besonders großen Einfluss auf seine wissenschaftliche Laufbahn: Zum einen nahm Koch an den Lehrveranstaltungen des anerkannten Anatom Jakob Henle teil, wodurch er erste Anregungen bezüglich der Bakteriologie erhielt (vgl. 3 S. 12). Zum anderen konnte Koch zu Zeiten seines Studiums durch seinen Onkel, den Chemiker Eduard Biewend, im Bereich des Mikroskopierens sein Wissen erheblich vermehren (vgl. 1 S. 194).

Nach seinem Studium führte er in den kriegerischen Jahren 1870/71, als ärztliche Unterstützung in den Lazaretten, Untersuchungen unter den Soldaten bezüglich infektiöser Krankheiten durch (vgl. 1 S. 195). Diesen offensichtlich bedeutenden Lebensabschnitt Kochs für die Entwicklung der Bakteriologie schildert er selber mit den folgenden, überzeugten Worten: „ / ch werde niemals bereuen, daß ich diesen Schritt gethan und in den Krieg gezogen bin. Abgesehen von den Erfahrungen für die Wissenschaft, welche man hier sammeln kann und die mir mehr werth sind, als wenn ich noch ein halbes J ahr eine chirurgische K linik besucht htitte , (...J" (3 S. 17).

Nach dem Krieg (1872) intensivierte Koch in Wollstein seine Forschungstätigkeiten. Als Kreisarzt führte er unter eingeschränkten Möglichkeiten und unter einfachsten Prämissen so lange Untersuchungen durch bis er schließlich durch seine exzellente wissenschaftliche Arbeit über den Milzbrand seinen ersten großen Erfolg errang (vgl. 1 S. 195). Koch beendete nach dem erzielten Erfolg seine Untersuchungen nicht und forschte eifrig weiter, was ihm in den folgenden Jahren zu seinem entscheidenden Durchbruch in der Wissenschaft verhalf: 1882 fand er den Erreger der Tuberkulose und ein Jahr später den Choleraerreger. Mit diesen Entdeckungen löste er in hohem Maße eine Revolution in der Medizin aus.

Zudem hatte er Positionen im öffentlichen Dienst inne: 1880 wurde er zum Reichsgesundheitsamt berufen, und das nicht zuletzt aufgrund seiner Anstrengungen im Bereich der öffentlichen Hygiene. 1885 schied er aus dem Amt aus und wurde in Berlin Professor für Hygiene sowie Direktor des neuen Hygienischen Instituts (vgl. 3 S. 104).

Fünf Jahre vor seinem Tode im Jahre 1910 in Baden-Baden bekam er für die Entdeckung des Tuberkuloseerregers den Nobelpreis (vgl. 3 S. 104).

2 Kochs revolutionäre Forschungsergebnisse

2.1 Die wissenschaftsgeschichtliche Situation

Schon einige Jahrhunderte vor Kochs Zeitalter gab es Wissenschaftler, wie Fracastoro oder Kircher, die die Theorie vertraten, dass die Übertragung der Infektionskrankheiten durch Ansteckung erfolgt und dass die Ursache hierfür Kleinstlebewesen sind. Als diese Annahme nahezu in Vergessenheit geriet, weckte Henle sie Mitte des 19. Jahrhunderts wieder zum Leben. Für die meisten Wissenschaftler seiner Zeit stellte sie lediglich die Weiterführung eines mittelalterlichen Irrtums dar, denn drei Theorien über niedere Organismen - die ,, Entstehung durch Urzeugung (Generatio spontanea), ihrer Allgegenwart (Ubiquität) und Vielgestaltigkeit (Pleomorphie) " (2 S. 279) - waren unter ihnen allgemein anerkannt und akzeptiert. Diese sollten die größten Hindernisse für den Durchbruch der Bakterien- und Parasitenlehre stellen (vgl. 4 S. 123).

Doch die Vorreiter der Bakteriologie, Pasteur, Koch sowie Henle, ließen sich von der herrschenden Theorie nicht beeinflussen. Professor Henle lehrte in seinen Schriften und Vorlesungen vom ,,Contagium vivum", d.h. zu deutsch ein Lebewesen sei der Grund für die Übertragung infektiöser Krankheiten. Dieser Grundgedanke sollte Koch in seiner laufenden wissenschaftlichen Tätigkeit als entscheidende Basis dienen.

Mitte des 19. Jahrhunderts konnte erstmals in der Geschichte der französische Naturwissenschaftler Louis Pasteur, der übrigens auch die Theorie der Urzeugung experimentell widerlegte (vgl. 3 S. 31), nachweisen und erklären, dass der Gärvorgang des Alkohols und der Milchsäure keine rein chemischen Prozesse, sondern ein Produkt mikroorganischer Tätigkeiten sind. Daher stellte er auch die Vermutung auf, dass Kleinstlebewesen ansteckende Krankheiten verursachen (vgl. 2 S. 279 ff.). Im Laufe der Jahre sollte sich seine Vermutung durch Kochs Entdeckungen, auf die im Folgenden eingegangen wird, erhärten.

2.2 Kochs Entdeckungen

Nach dem Krieg begann Koch seine Forschungsarbeiten wieder aufzunehmen. Im Jahre 1873 startete er mit Untersuchungen des Milzbrandes, der in jener Zeit die Ursache für das Sterben vieler Nutztiere war. Der Nachweis für die Übertragung der Milzbranderkrankung blieb bis dahin aus; man vermutete, dass die Wurzel hierbei in der Wechselwirkung zwischen Tier und Umwelt (z.B. Bodenverhältnisse) liegt (vgl. 1 S. 195 ff.). Dass der Grund für die Erkrankung Bakterien sind, wurde in den meisten Wissenschaftlerkreisen bezweifelt und ausgeschlossen.

Nach drei Jahre langer Untersuchung, mit relativ schlechter technischer Ausstattung, gelang es Koch den Fortpflanzungskreislauf des Milzbranderregers zu erklären sowie die ursächliche Bedeutung der

Bakterien zu belegen1. So entdeckte Koch den Auslöser der Milzbranderkrankung — Bacillus Anthracis. Als Koch seine neuesten Funde dem Professor Ferdinand Cohn demonstrierte, schilderte Cohn seine Faszination mit den folgenden Worten: „ Dieser Mann hat eine großartige Entdeckung gemacht, die in ihrer Einfachheit und Exactheit der Methode um so mehr Bewunderung verdient, als Koch von aller wissenschaftlichen Verbindung abgeschlossen ist und dies alles aus sich heraus gemacht hat, und zwar absolut fertig. Es ist gar nichts mehr zu machen. Ich halte dies für die größte Entdeckung auf dem Gebiet der Mikroorganismen und glaube, daß Koch uns alle noch einmal mit weiteren Entdeckungen überraschen und beschämen wird! " (1 S. 196).

Cohn sollte mit seiner Aussage Recht haben. In Koch selbst sei „ unwillkürlich die H offnung , dafl auch das Typhus- und Cholera-Kontagium in Form von Kugelbakterien oder ähnlichen Schizophyten aufzufinden sein müsse " (1 S. 197) geweckt worden. Tatsächlich gelang es ihm in den folgenden Jahren weitere bahnbrechende Entdeckungen zu machen.

Seine ausnahmslos Größte war die Entdeckung des Tuberkelbazillus (s. Abb. 2). Vor Kochs Forschungsergebnis war die Meinung der Wissenschaftler zwiegespalten: Der eine Teil glaubte, dass die Tuberkulose durch Vererbung verursacht wird, der andere hielt sie als eine ansteckende Krankheit; der Nachweis blieb bis dahin aus.

Ende des Jahres 1881 entdeckte Koch, mithilfe der guten
technischen Ausstattung des Berliner Charité, innerhalb von sechs Monaten den Tuberkelbazillus, sodass er die Zweifel an der Rolle der niederen Lebewesen bei der Übertragung der Infektionskrankheiten ausräumte (vgl. 1 S. 200 ff.).

Im Jahre 1884 konnte er bei seinen Aufenthalten in Ägypten (s. Abb. 3) und Indien, mithilfe seiner bis dahin angesammelten Erfahrungen, den Erreger der Cholera entdecken (vgl. 3 S. 54).

Seinen Entdeckungen öffneten Tür und Tor für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten und beeinflusste damit die Medizin entscheidend.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Robert Koch (dritter von rechts) auf der deutschen Cholera-Expedition in Ägypten 1884

3 Auswirkungen seiner Untersuchungen

3.1 Die Bakteriologie - die Geburt einer neuen Wissenschaft

Die Bakteriologie ist die „Wissenschaft von den kleinsten einzelligen Mikroorganismen, ihrer krankheitserregenden Potenz und den Möglichkeiten ihrer Bekämpfung" (2 S. 281). Wie schon oben geschildert war einer seiner wichtigsten Gründer Robert Koch. Durch Kochs revolutionäre Arbeitsergebnisse konnten endgültig falsch angenommene Theorien der Mikro- bzw. Zellbiologie widerlegt werden.

Einige Grundlagen dieser neuen Wissenschaft waren schon vor Kochs Entdeckungen von Wissenschaftlern, wie Pasteur, ausgearbeitet worden. In den 70ern des 19. Jahrhunderts wurde damit der Motor des Forschens nach Krankheitserregern in Gang gesetzt, welcher durch die oben genannten Arbeitsergebnisse Kochs einen zusätzlichen Impuls erhielt. Angeregt von Kochs Erfolgen entdeckten Wissenschaftler binnen kürzester Zeit etliche Erreger von bestimmten Infektionskrankheiten. Diese rasante Fortentwicklung soll anhand der folgenden Tabelle verdeutlicht werden:

Tabelle 3.1 Übersicht über die Infektionskrankheiten und die Entdecker ihrer Erreger (3 S.128)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Es ist eindeutig, dass Koch und seine Schule fijr den „Ausbau der Bakteriologie zu einer in Methoden und Inhalt perfekten Wissenschaft" (1 S.203) einer der größten Beiträge leistete.

[...]


1 Er impfte Mäuse mit Bazillen, sodass sie ohne Ausnahme alle daran erkrankten (vgl. 1 S. 196).

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Robert Koch - Der Einfluss der Arbeiten und die Auswirkung von Robert Koch auf die Entwicklung von Wissenschaft und Industrie
Hochschule
Hochschule Darmstadt
Note
1,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
12
Katalognummer
V130731
ISBN (eBook)
9783640395279
ISBN (Buch)
9783640395118
Dateigröße
691 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Robert, Koch, Einfluss, Arbeiten, Auswirkung, Robert, Koch, Entwicklung, Wissenschaft, Industrie
Arbeit zitieren
Tanju Doganay (Autor:in), 2008, Robert Koch - Der Einfluss der Arbeiten und die Auswirkung von Robert Koch auf die Entwicklung von Wissenschaft und Industrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130731

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