Die Bedeutung der Familie spielte in der Geschichte schon immer eine wichtige Rolle. Doch in jeder Zeit wurde der Begriff ‚Familie‘ anders definiert. Heutzutage sieht man neben den ‚klassischen‘ Familien (Eltern und Kinder) häufig auch alleinerziehende Elternteile, Patchworkfamilien und gleichgeschlechtliche Partnerschaften. In der Zeit des Nationalsozialismus wären diese Formen von Familie schwer vorstellbar gewesen.
Familie kommt vom lateinischen familia, das Hausgemeinschaft bedeutet. Es ist eine Lebensgemeinschaft, die durch Heirat oder Abstammung meist aus Eltern und Kindern besteht und zusammen lebt.
Im Dritten Reich wurde die Familie nach Horst Becker folgendermaßen definiert: „Die Familie ist eine Lebensgemeinschaft, aber eine Lebensgemeinschaft besonderer Art. Sie ist Lebensgemeinschaft innerhalb der natürlichen Ordnung, innerhalb der naturhaften Schicht des Geschehens. Sie ist Lebensgemeinschaft, die auf Blutsgemeinschaft beruht, sie ist Lebendgemeinschaft und Blutsgemeinschaft zugleich. In dieser innigen Verbindung und Durchdringung liegt die Einmaligkeit und Einzigartigkeit der Familie. (…) Die Familie ist die natürlichste, unmittelbarste und innigste Gemeinschaft.“
Unter Natürlichkeit verstand Horst Becker, die Gleichheit des Blutes. Unmittelbar sei die Familie, weil man in sie hineingeboren ist ohne sie wählen zu können und die Innigkeit begründet er damit, dass sie die „Erziehungsgemeinschaft ersten Ranges“ sei.
Im nationalsozialistischen Staat kam der Familie eine ganz besondere Bedeutung zu. Sie war diejenige Instanz, die ausschließlich für die Fortpflanzung des deutschen Volkes zuständig war.
In dieser Ausarbeitung wird zunächst auf die Stellung der Familie im Volk und die daraus resultierende Familienpolitik eingegangen. Danach wird der innere Aufbau der Familie und die Erziehung in dieser betrachtet. Zuletzt wird überprüft, ob und in welchem Maße das nationalsozialistische Idealbild der deutschen Familie in die Realität des Nationalsozialismus umgesetzt worden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Volk. Die natürliche Ordnung
- Familienpolitik im Nationalsozialismus
- Ehetauglichkeitsgesetz
- Der innere Aufbau der Familie
- Die Aufgabe des Mannes in der Familie
- Die Aufgabe der Frau in der Familie
- Eltern und Kinder. Die Erziehung in der Familie
- Die nationalsozialistische Familie in der Realität
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung befasst sich mit der Rolle der Familie im Nationalsozialismus und analysiert die Ideologie und Praxis der Familienpolitik in dieser Zeit. Sie untersucht die Bedeutung der Familie als „Zelle des Staates“ und ihre Funktion in der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft.
- Die Familie als zentrale Einheit der Volksgemeinschaft
- Die Ideologie der „natürlichen Ordnung“ und die Rolle der Familie
- Die Familienpolitik des Nationalsozialismus und ihre Ziele
- Die Geschlechterrollen und die Erziehung in der nationalsozialistischen Familie
- Die Umsetzung des Familienideals in der Realität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung der Familie in verschiedenen historischen Epochen. Sie stellt die Definition der Familie im Nationalsozialismus dar und skizziert die Schwerpunkte der Ausarbeitung.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Volkes als oberster Wert im Nationalsozialismus. Es erläutert die Ideologie der „Gemeinschaft aus Blut und Boden“ und die Rolle der Familie als „Zelle des Staates“ in dieser Gemeinschaft.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Familienpolitik des Nationalsozialismus. Es beschreibt die Ziele der Politik, die auf die Reinhaltung des „arischen Blutes“ und die Stärkung der Volksgemeinschaft ausgerichtet waren.
Das vierte Kapitel analysiert den inneren Aufbau der Familie im Nationalsozialismus. Es untersucht die Geschlechterrollen und die Aufgaben von Mann und Frau in der Familie.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Erziehung in der nationalsozialistischen Familie. Es beleuchtet die Ziele und Methoden der Erziehung, die auf die Ausbildung von „Volksgenossen“ und die Vermittlung nationalsozialistischer Ideale ausgerichtet waren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Familie im Nationalsozialismus, die Volksgemeinschaft, die Familienpolitik, die „natürliche Ordnung“, die Geschlechterrollen, die Erziehung, die Ideologie und die Realität. Der Text beleuchtet die Bedeutung der Familie als zentrale Einheit der nationalsozialistischen Gesellschaft und analysiert die Ziele und Methoden der Familienpolitik in dieser Zeit.
- Arbeit zitieren
- Lisa Sipos (Autor:in), 2009, Familie im Nationalsozialismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130732