Die Beantwortung der Frage nach dem Wesen von Glück beschäftigte bereits die ersten Philosophen der Antike. Aristoteles definiert sie als eudaimonia, was sich ungefähr mit dem uns bekannten Glücksbegriff decken kann. Oft werden aber auch "Wohlbefinden" und ein "Aufblühen" damit bezeichnet. Seine Auffassung von Glück beinhaltet, sich entsprechend seiner besten Tugend zu verhalten. Möchte man Aristoteles folgen, so hat man für sich bereits eine Definition von Glück gefunden. Die viel wichtigere Frage, die sich daraufstellt, welche im Fokus dieser Arbeit steht, lautet doch: Wie erreiche ich diese Form von Glück?
Zu diesem Zweck wird die vorliegende Arbeit sich zwei Betrachtungsweisen widmen und diese näher erläutern. Dabei wird zunächst die Theorie von happiness aus der objektiven Sicht von John Kekes erläutert. Im Anschluss darauf soll die Affekt-Theorie von Laura Sizer näher betrachtet werden, welche subjektive und objektive Sichtweisen miteinander verbindet. Darauffolgend werden beide Theorien miteinander verglichen und auf Plausibilität und Durchführbarkeit untersucht. Zuletzt wird mithilfe empirischer Ergebnisse dargestellt, dass sich eine der beiden Sichtweisen als die praktischere erweisen kann. Diese Studie wird dabei lediglich exemplarisch dienen und soll nicht faktisch betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Objektive Betrachtung von Glück (Happiness)
- Glück als Emotion and Stimmung (Mood)
- Objektives Glück vs. Affekttheorie von Glück (Affect Theory of Happiness)
- Schlussgedanke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Glück erreicht werden kann. Sie analysiert zwei verschiedene Betrachtungsweisen von Glück, die objektive Sichtweise von John Kekes und die Affekt Theorie von Laura Sizer, die subjektive und objektive Elemente vereint.
- Untersuchung der objektiven Glückstheorie von John Kekes
- Analyse der Affekt Theorie von Laura Sizer
- Vergleich der beiden Theorien hinsichtlich Plausibilität und Durchführbarkeit
- Empirische Untersuchung der Praxistauglichkeit der beiden Theorien
- Definition und Bedeutung von "happiness" und "being happy"
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Arbeit beleuchtet die Definition von Glück in der Antike durch Aristoteles und stellt die zentrale Fragestellung nach der Erreichung von Glück in den Vordergrund. Sie kündigt die beiden zu analysierenden Theorien von Kekes und Sizer an.
Die Objektive Betrachtung von Glück (Happiness)
Kekes definiert Glück als "happiness", das sich aus einer positiven Einstellung ("attitude") gegenüber dem Leben zusammensetzt, die durch befriedigende Episoden ("episodes") geprägt ist. Er betont, dass die Befriedigung aller Bedürfnisse nicht automatisch zu Glück führt und dass psychologische Komponenten eine Rolle spielen. Kekes unterscheidet zwischen "first-order wants" und "second-order wants" und erläutert die Bedeutung von "importance" in der Beziehung zwischen Episoden und Einstellung.
Er führt den Unterschied zwischen "feeling happy" und "being happy" ein und argumentiert, dass die häufige Befriedigung von Episoden zu "feeling happy" führt, während "being happy" eine umfassendere und nachhaltigere Form von Glück darstellt. Kekes betont die Wichtigkeit der bewussten Auswahl von "important first-order wants" im Leben.
Kekes argumentiert, dass Glück nicht nur die Befriedigung von Bedürfnissen umfasst, sondern auch die Entwicklung eines organisierten Lebensplans, der die Erfüllung wichtiger "wants" ermöglicht. Er betont die Rolle von Reflektion und Entscheidungsfindung in der Gestaltung des Lebens und die Bedeutung von "commitments" in unterschiedlichen Formen: "unconditional", "defeasible" und "loose".
Schlüsselwörter
Glück, Happiness, eudaimonia, Affekt Theorie, Objektivität, Subjektivität, Episoden, "wants", "commitments", Lebensplan, Integrität, Sinn, Befriedigung, Reflektion, Empirische Forschung
- Arbeit zitieren
- Christopher Cerra (Autor:in), 2020, Glück und Sinn im Leben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1307696