Es ist schwer und vielleicht sogar unmöglich und ungerecht, sich ein Urteil darüber zu erlauben, welches philosophische Werk die Geistesgeschichte am meisten geprägt hat. Sicher würden viele auf diese Frage ohne zu zögern Immanuel Kant und dessen „Kritik der reinen Vernunft“ das Maßgebende nennen. Mit Sicherheit kommt man am letztgenannten Werk nicht vorbei, will man philosophische Fragestellungen der Neuzeit nachvollziehen und weiterdenken. Martin Heidegger, für mich der wichtigste Denker des 20. Jahrhunderts und wahrscheinlich ein nie zu überbietender, widmet Kant nicht umsonst größte Aufmerksamkeit in Form eines Buches mit dem Titel „Kant und das Problem der Metaphysik“ . Er, Heidegger, sieht im Kantischen Denken bereits die allerwichtigsten und drängendsten Fragen der Neuzeit grundgelegt, was ihn aber nicht davon abhält, noch grundlegender nachzufragen wie es um den Menschen bestellt ist. Versucht Kant noch den unsäglichen Riss zwischen Bewusstsein und denkendem Subjekt und der es umgebenden Objektwelt zu schließen, unternimmt Heidegger eine Tieferlegung der Problematik, wodurch das Kantische Problem aufgehoben und unterlaufen scheint. Und tatsächlich, die Frage wie das Subjekt zum Objekt kommt, ist für Heidegger schlicht die falsche Frage, welche nur dann aufkommt wenn sich der Fragende in einem großen Abstand zur gefragten Sache aufstellt, denn das Subjekt ist immer schon beim Objekt sobald es sich in einer Welt bewegt. In diesem Zusammenhang sei auf die vortreffliche Zeuganalyse in Heideggers Sein und Zeit verwiesen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erster Teil
- Hinführung zur und Umgrenzung der formalen Anzeige
- Auslegung
- Aussage
- Wahrheit
- Eine Frage der Methode
- Die formale Anzeige
- Die Grundkategorien des Lebens
- Die Bewegung des Lebens
- Zweiter Teil
- Die formal angezeigte Bewegung des Lebens im Lichte von Sein und Zeit
- Die Analytik des Daseins als Grundpfeiler und Basis zur Freilegung der Seinsfrage
- Skizzierung der existenzialen Analytik des Daseins
- Das Strukturganze des Daseins, die Sorge
- Kurzer Rückblick des bisher Gesagten
- Zwei Verhaltungen des Daseins zu sich selbst und seinen Möglichkeiten: Uneigentlichkeit und Eigentlichkeit
- Das Ganzsein des Daseins und der Tod
- Das eigentliche Sein zum Tode
- Das existenziell mögliche Sein zum Tode und die damit verbundene Eigentlichkeit der Existenz des Daseins
- Das möglich eigentliche Seinkönnen
- Von der Interpretation zur Konkretion
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Abschlussarbeit befasst sich mit der formalen Anzeige im Kontext von Heideggers „Sein und Zeit". Ziel ist es, die Bedeutung dieser Methode für die Analyse des Daseins und die Frage nach dem Sein zu beleuchten. Die Arbeit analysiert die Grundkategorien des Lebens, die Bewegung des Lebens und die existenzielle Analytik des Daseins, um die Rolle der formalen Anzeige in Heideggers Philosophie zu verstehen.
- Die formale Anzeige als Methode der Daseinsanalyse
- Die Grundkategorien des Lebens und ihre Bedeutung für die Seinsfrage
- Die Bewegung des Lebens und ihre Beziehung zum Sein
- Die existenzielle Analytik des Daseins und die Rolle der Sorge
- Das Verhältnis von Uneigentlichkeit und Eigentlichkeit im Dasein
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der formalen Anzeige ein und stellt die Bedeutung von Heideggers „Sein und Zeit" für die Philosophie des 20. Jahrhunderts heraus. Der erste Teil der Arbeit widmet sich der Hinführung zur und Umgrenzung der formalen Anzeige. Es werden die Grundkategorien des Lebens, die Bewegung des Lebens und die Frage nach der Wahrheit im Kontext der formalen Anzeige beleuchtet. Der zweite Teil der Arbeit analysiert die formal angezeigte Bewegung des Lebens im Lichte von „Sein und Zeit". Es werden die Analytik des Daseins, die Sorge, die Uneigentlichkeit und Eigentlichkeit sowie das Sein zum Tode behandelt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die formale Anzeige, die Daseinsanalyse, die Seinsfrage, die Grundkategorien des Lebens, die Bewegung des Lebens, die existenzielle Analytik des Daseins, die Sorge, die Uneigentlichkeit, die Eigentlichkeit und das Sein zum Tode. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der formalen Anzeige für die Analyse des Daseins und die Frage nach dem Sein in Heideggers „Sein und Zeit".
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Michael Schmidt (Autor:in), 2008, Die "Formale Anzeige" am Beispiel der "Todesanalyse" aus Heideggers "Sein und Zeit", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/130771