Die vorliegende Arbeit stellt ein Keramikspektrum aus dem Hochland des Jemen vor, zeitlich einzuordnen in die ersten drei nachchristlichen Jahrhunderte sowie ins letzte Jahrhundert vor der Zeitenwende. Es handelt sich um Keramik der frühhimyarischen Zeit, welche während der mehrjährigen Grabungstätigkeit auf dem Jabal al-´Awd zu Tage kam. Zu Beginn wird ein Abriss über bisherige archäologische Forschung im Jemen gegeben. Es folgt die Einbindung in die Chronologie, die Beschreibung der geografischen Lage und der Anlage der Siedlung. Danach werden die Areale genauer vorgestellt. Die Einleitung endet mit einem Abschnitt zur Stratigrafie.
Der Hauptteil ist thematisch in zwei Teile gegliedert. Eingangs wird die Methodik beschrieben und die Ziele der Arbeit werden benannt. Die Analyse der Warengruppen, sowie deren petrografische Beschreibung bilden den ersten Teil. Im zweiten Teil erfolgt die Formenanalyse. Darin werden die Formengruppen vorgestellt und es wird auf Parallelen verwiesen. Beide Teile der Untersuchung beziehen sich auf verschiedene Grundmengen. Der Warenanalyse liegt die Gesamtanzahl des zur Verfügung stehenden Materials zugrunde. Insgesamt wurden 30334 Scherben gezählt. Die Tabelle 1 splittet die Anzahl, anteilig auf die Warengruppen verteilt, auf die Areale. Da bei der Auszählung eine erste Klassifizierung der formal relevanten Scherben erfolgte, wird in der Warenanalyse auch darauf eingegangen, wie viele Wände, Ränder, Griffe und Böden, anteilig auf die Areale verteilt, aufgefunden wurden und aus welcher Ware diese bestanden. Die Tabelle 2 benennt die Zahlenverhältnisse. Die Formenanalyse basiert auf der Grundmenge der mittels Zeichnung erfassten Scherben. Insgesamt wurden 1107 Zeichnungen angefertigt. Dabei wurden alle Formen mindestens einmal aufgenommen. In den Tafelteil wurden 989 Zeichnungen aufgenommen, sowie die Pithoi, die teils nachträglich aus mehreren Einzelteilen rekonstruiert werden konnten. Der Analyse der Formen und deren Warencodes liegt demzufolge die Stichprobenmenge n = 1107 zugrunde. Es wird besonders das Form-Ware-Verhältnis betrachtet, inklusive der Oberflächenbehandlung. Ferner wird auf eventuelle stilistische Einflüsse eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 1.1. Vorbemerkungen
- 1.2. Historische Einbindung
- 1.3. Forschungsgeschichte
- 1.4. Die geografische Lage
- 1.5. Die Anlage der Siedlung
- 1.6. Die Areale
- 1.6.1.1. Areal 1, der Repräsentationsbau
- 1.6.1.2. Areal 1, die Keramik
- 1.6.2.1. Areal 2, das Osttor
- 1.6.2.2. Areal 2, die Keramik
- 1.6.3.1. Areal 3, die Wohnbauten
- 1.6.3.2. Areal 3, die Keramik
- 1.6.4. Areal 4, der Podiumstempel
- 1.6.5.1. Areal 5, der Burgberg
- 1.6.5.2. Areal 5, die Keramik
- 1.7. Stratigrafie
- 2. HAUPTTEIL
- 2.1. Vorstellung der Arbeitsweise
- 2.1.1. Methodik und Ziele der Keramikklassifizierung
- 2.1.2. Gliederung der Gesamtmenge in Warengruppen
- 2.1.3. Verwendete Begriffe für die Oberflächenbehandlung
- 2.2. Das Warengruppensystem
- 2.2.1. Die Warengruppen und vergebene Codes
- 2.2.1.1. Die Warengruppe 100
- 2.2.1.2. Die vergebenen Codes der Warengruppe 100
- 2.2.2.1. Die Warengruppen 200, 300 und 400
- 2.2.2.2. Die vergebenen Codes der Warengruppe 200
- 2.2.2.3. Die vergebenen Codes der Warengruppe 300
- 2.2.2.4. Die vergebenen Codes der Warengruppe 400
- 2.2.3.1. Die Warengruppe 500
- 2.2.3.2. Die vergebenen Codes der Warengruppe 500
- 2.2.4.1. Die Warengruppe 600
- 2.2.4.2. Die vergebenen Codes der Warengruppe 600
- 2.2.5. Zusammenfassung der petrografischen Betrachtung
- 2.2.1. Die Warengruppen und vergebene Codes
- 2.3. Die Formengruppen
- 2.3.1. Die Randformen A
- 2.3.1.1. Al einziehende Ränder
- 2.3.1.2. A2 Schalen mit geradem bis leicht einziehendem Rand
- 2.3.1.3. A3 D-Wulstränder
- 2.3.1.4. A4 Ränder mit Innengrübchen
- 2.3.1.5. A5 P-Wulstränder
- 2.3.1.6. A6 Kegel- bis Zylinderhalsränder
- 2.3.1.7. A8.1 und A8.2 ausladende und einziehende S-Profil- Schalen
- 2.3.1.8. A9 offene, große Schalen
- 2.3.1.9. A10 Näpfe
- 2.3.1.10. A11 Teller- und Plattenränder, sowie Deckel
- 2.3.1.11. A12 Ränder mit verzierter Draufsicht
- 2.3.1.12. A13 Flaschenhälse mit verdickter Randlippe
- 2.3.1.13. A14 Flaschenhälse ohne Randlippe
- 2.3.1.14. A15 Flaschen mit ausladender Randlippe
- 2.3.1.15. A16 Gefäße mit Wellenrand
- 2.3.1.16. A17 Ränder mit plastischen Besonderheiten
- 2.3.2. Die Wandverzierungen B
- 2.3.2.1. B1 Plastische Leisten
- 2.3.2.2. B2 Ritz- und Kerbschnittreihen
- 2.3.2.3. B3 Wände mit Ritzungen
- 2.3.2.4. B4 Stichverzierungen
- 2.3.2.5. B5 Wände mit Fingertupfenleisten
- 2.3.2.6. B6 Wände mit Wellenverzierung
- 2.3.2.7. B7 Wischungen, Feuchtverstriche, Zierpoliturmuster
- 2.3.2.8. B8 Gelochte Wände
- 2.3.3. Die Gefäßböden C
- 2.3.3.1. C1 gerade Standringe
- 2.3.3.2. C2 ausladende Standringe
- 2.3.3.3. C3 Tripodböden
- 2.3.3.4. C4 Böden ohne Fuß
- 2.3.3.5. C5 Omphalos-Böden
- 2.3.3.6. C7 gerade Standfläche mit leichter Auszipfelung im Profil
- 2.3.4. Die Henkelformen D
- 2.3.4.1. D1 Waagerechte Henkel
- 2.3.4.2. D2 Waagerechte Henkel mit Rippe
- 2.3.4.3. D3 Waagerechte Henkel mit Rille
- 2.3.4.4. D4 Waagerechte Henkel mit Kerbschnittreihe
- 2.3.4.5. D5 Senkrechte Henkel und Ösenhenkel
- 2.3.4.6. D6 senkrechte Henkel mit Rille
- 2.3.4.7. D7 senkrechte Henkel mit Zipfeln
- 2.3.4.8. D8 Deckelknauf
- 2.3.4.9. D9 Amphoren-Henkel
- 2.3.5. Die Knubbenformen E
- 2.3.5.1. E1 Die waagerechte, ovale Griffknubbe
- 2.3.5.2. E2 Die runde Zierknubbe
- 2.3.5.3. E3 Die spitzovale, stark herausgezogene Knubbe
- 2.3.5.4. E4 Knubben mit Fingertupfeneingriff
- 2.3.5.5. E5 Die Nasenknubbe
- 2.3.5.6. E6 Innenknubbe
- 2.3.7. Die Pithoi
- 2.3.1. Die Randformen A
- 3. AUSWERTUNG
- 3.1. Formen und deren Mengen, verteilt auf die Areale
- 3.1.1. Randformen
- 3.1.2. Wände
- 3.1.3. Böden
- 3.1.4. Griffe: Henkel und Knubben
- 3.2. Zusammenfassung
- 3.1. Formen und deren Mengen, verteilt auf die Areale
- 2.1. Vorstellung der Arbeitsweise
- Typologische und chronologische Einordnung der Keramikfunde
- Analyse der Keramikproduktion und -verwendung
- Rekonstruktion der Lebensweise und der Wirtschaftsstrukturen der Siedlung
- Bedeutung der Keramik für die Erforschung der frühhimyarischen Kultur
- Vergleich mit anderen frühhimyarischen Fundstellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Keramik der befestigten Höhensiedlung des Jabal al-´Awd im nordjemenitischen Hochland frühhimyarischer Zeit. Ziel ist die systematische Analyse und Klassifizierung der gefundenen Keramikfunde, um Erkenntnisse über die Funktion und die Bedeutung der Siedlung zu gewinnen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und behandelt die historische Einbindung der Siedlung, die Forschungsgeschichte, die geografische Lage und die Anlage der Siedlung sowie die Stratigrafie. Kapitel zwei widmet sich der Vorstellung der Arbeitsweise, der Methodik und den Zielen der Keramikklassifizierung. Es präsentiert das Warengruppensystem und die vergebenen Codes sowie die Formengruppen. Kapitel drei befasst sich mit der Auswertung der Keramikfunde, indem es die Formen und deren Mengen verteilt auf die Areale analysiert und die Ergebnisse zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Keramik, Jabal al-´Awd, Nordjemen, Frühhimyarisch, Höhensiedlung, Typologie, Chronologie, Produktionsanalyse, Verwendungsanalyse, Lebensweise, Wirtschaftsstrukturen, Kulturgeschichte, Vergleichende Archäologie.
- Arbeit zitieren
- Janine Zech (Autor:in), 2008, Die Keramik der befestigten Höhensiedlung des Jabal al- ́Awd im nordjemenitischen Hochland frühhimyarischer Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1308488