Während empirische Ungewissheit in Entscheidungssituationen das Fehlen einiger relevanter Fakten beschreibt, bezieht sich moralische Ungewissheit auf die Unsicherheit darüber, welche Moraltheorie die der Situation angemessene ist. In dieser Arbeit wird versucht MEU, die Standardtheorie für den Umgang mit empirischer Unwissenheit, mit MEC, dem bisher einzigen umfassenden Ansatz zur Bewältigung von moralischer Ungewissheit zusammenzuführen, um eine Orientierungshilfe dafür zu finden, wie sich in Situationen zu verhalten ist, in denen weder die Faktenlage klar ist, noch die Glaubwürdigkeit einzelner Moraltheorien. Aufgrund der grundsätzlich begrenzten Wissenssituation moralischer Entscheidungstragenden wird davon ausgegangen, dass solche Situationen von alltäglicher Relevanz sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Grenzen der menschlichen Erkenntnis.
- 1.1
- 1.2
- 1.6
- 2 Das Treffen moralischer Entscheidungen
- 3 Empirische Ungewissheit...
- 3.1
- 3.2
- 3.6
- 4 Moralische Ungewissheit.....
- 4.1
- 4.2
- 4.6
- 5 Moralische und empirische Ungewissheit.......
- 5.1 Die Abhängigkeit von MEU/MEC von moralischer oder empirischer Gewissheit ........
- 5.2 Integration von MEC und MEU
- 6 Fazit..........\n
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Anwendung der Standardtheorien für moralische (MEC) und empirische Ungewissheit (MEU) in Entscheidungssituationen, die gleichzeitig von beiden Ungewissheitsformen geprägt sind. Ziel ist es, die Auswirkungen moralischer Ungewissheit auf den Umgang mit empirischer Ungewissheit in moralischen Entscheidungssituationen und umgekehrt zu analysieren. Dabei wird die Frage nach der Anwendbarkeit der Standardtheorien unter Bedingungen doppelter Ungewissheit im Zentrum der Untersuchung stehen.
- Grenzen der menschlichen Erkenntnis und skeptische Problemstellungen
- Moralische Entscheidungssituationen und ihre Besonderheiten
- Die Standardtheorien MEC und MEU für moralische und empirische Ungewissheit
- Die Problematik der Anwendung von MEC und MEU bei doppelter Ungewissheit
- Mögliche Modifikationen der Standardtheorien zur Berücksichtigung doppelter Ungewissheit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Grenzen der menschlichen Erkenntnis, indem es auf die subjektive Perspektive der Wahrnehmung und die damit verbundene Schwierigkeit objektiver Erkenntnisgewinnung eingeht. Das zweite Kapitel definiert zentrale Begriffe im Kontext von Entscheidungssituationen, insbesondere den Einfluss von empirischen Fakten und Nutzenerwartungen auf die Wahl einer Handlungsoption. Das dritte Kapitel widmet sich der Problematik und den Lösungsansätzen der empirischen Ungewissheit, während Kapitel 4 sich mit dem analogen Problem der moralischen Ungewissheit beschäftigt. Beide Kapitel liefern wichtige Erkenntnisse für die Analyse der doppelten Ungewissheit in Kapitel 5, die sich mit dem Problem der gleichzeitigen moralischen und empirischen Ungewissheit auseinandersetzt und die Standardtheorien MEC und MEU in diesem Kontext betrachtet.
Schlüsselwörter
Moralische Ungewissheit, Empirische Ungewissheit, Entscheidungsfindung, MEC (Maximizing Expected Choiceworthiness), MEU (Maximizing Expected Utility), Skeptizismus, Moraltheorie, Rationalität, Handlungsoptionen, Nutzenerwartungen, Doppelte Ungewissheit, Perspektivenabhängigkeit.
- Arbeit zitieren
- Fabian Fischbach (Autor:in), 2021, Die Anwendbarkeit von Maximizing Expected Utility (MEU) und Maximizing Expected Choiceworthiness (MEC) im Fall empirischer und moralischer Ungewissheit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1309622