In dieser Seminararbeit sollen anhand von ausgewählten Aufsätzen verschiedener Autoren wie GÖPFERT, RUSS-MOHL und MÜLLER-SCHÖLL die unterschiedlichen Vorstellungen und systemtheoretischen Konzeptionen über die gesellschaftlichen Funktionen des Wissenschaftsjournalismus näher betrachtet werden. Dabei wird für ein besseres Verständnis neben einer anfänglichen begrifflichen Einordnung die Thematik auch in einen kurzen sozialen Kontext eingegliedert. Ein Schwerpunkt dieser Arbeit soll auf der Gegenüberstellung sowie der ethischen Reflexion der unterschiedlichen Erwartungen an den Wissenschaftsjournalismus gelegt werden, die das Wirtschafts-, Wissenschafts- sowie das politische System und das Medienpublikums für sich favorisieren. Ein Hauptaugenmerk wird dabei der Fragestellung gewidmet sein, welche Kontroll- und Steuerungsressourcen in der heutigen Informationsgesellschaft einen Einfluss auf die wissenschaftliche Berichterstattung ausüben können. Im Speziellen soll eine Herausarbeitung der Möglichkeiten unternommen werden, wie das Individuum selbst einen direkten oder indirekten Einfluss auf die Qualität der Medien nehmen kann, indem auch der Frage nach den dafür erforderlichen Kompetenzen und äußeren Bedingungen nachgegangen werden soll.
Als wissenschaftliche Grundlagen zur Klärung dieser Fragen dienen unter anderem die statistischen Erhebungen aus dem Werk „Das verspätete Ressort – die Situation des Wissenschaftsjournalismus“ des Autors Walter HÖMBERG. Neben Aufsätzen wie „Journalismus und Ethik. In: JARREN, Otfried (Hg): Medien und Journalismus 1. Eine Einführung“ von Ulrich MÜLLER-SCHÖLL wird aber auch Sekundärliteratur, wie die Monographien Matthias KOHRINGs, „Die Funktion des Wissenschaftsjournalismus, Ein systemtheoretischer Entwurf“ sowie die Abhandlung „Lernziel Medienkompetenz, Theoretische Grundlagen und praktische Evaluation anhand eines Hörspielprojekts“ von Ida PÖTTINGER hierfür herangezogen, um die Untersuchungen anderer Fachleute sowie den Forschungsstand mit einzubeziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das verspätete Ressort der Wissenschaft
- Die Funktionen der Medien in der Gesellschaft
- Das Berufsbild Wissenschaftsjournalist
- Die Funktionen des Wissenschaftsjournalismus
- Aus Sicht der Redakteure und Programmdirektoren
- Sicht der Wissenschaftsjournalisten
- Die Sicht der Wissenschaftler
- Die Sicht des Publikums
- Der gordische Knoten der Interessen
- Kontrollinstanzen des Wissenschaftsjournalismus
- Das Recht als Kontroll- und Steuerungsmedium
- Die Politik als Steuerungsmedium
- Der Markt die Macht des Konsumenten
- Ethik als Steuerungsressource gesellschaftlicher Prozesse
- Exkurs: Der mündige Medienkonsument
- Informations- und Medienkompetenz
- Allgemeine Methodenkenntnisse
- Die Zukunft des Wissenschaftsjournalismus
- Die gesellschaftliche Verantwortung
- Das Problem des Popularisierens
- Schlussbemerkung
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit den ethischen Problemstellungen im Wissenschaftsjournalismus und analysiert verschiedene systemtheoretische Konzeptionen über die gesellschaftlichen Funktionen dieses Bereichs. Die Arbeit beleuchtet die unterschiedlichen Erwartungen an den Wissenschaftsjournalismus, die von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medienpublikum vertreten werden. Ein Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Kontroll- und Steuerungsressourcen, die die wissenschaftliche Berichterstattung beeinflussen können. Darüber hinaus wird untersucht, wie Individuen selbst Einfluss auf die Qualität der Medien nehmen können und welche Kompetenzen und Bedingungen dafür erforderlich sind.
- Ethische Reflexion der unterschiedlichen Erwartungen an den Wissenschaftsjournalismus
- Analyse von Kontroll- und Steuerungsressourcen im Wissenschaftsjournalismus
- Bedeutung von Medienkompetenz für den mündigen Medienkonsumenten
- Die gesellschaftliche Verantwortung des Wissenschaftsjournalismus
- Das Problem der Popularisierung wissenschaftlicher Themen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Wissenschaftsjournalismus ein und stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor. Sie beleuchtet die Bedeutung der Medien in der heutigen Gesellschaft und die Rolle des Wissenschaftsjournalismus als Vermittler wissenschaftlicher Erkenntnisse für die breite Öffentlichkeit.
Das Kapitel "Das verspätete Ressort der Wissenschaft" befasst sich mit den Funktionen der Medien in der Gesellschaft und dem Berufsbild des Wissenschaftsjournalisten. Es wird die Bedeutung des Wissenschaftsjournalismus als Kontrollinstanz des öffentlichen Lebens und als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Gesellschaft hervorgehoben.
Das Kapitel "Die Funktionen des Wissenschaftsjournalismus" analysiert die unterschiedlichen Perspektiven auf den Wissenschaftsjournalismus aus Sicht der Redakteure, Wissenschaftsjournalisten, Wissenschaftler und des Publikums. Es werden die Interessenkonflikte und Herausforderungen aufgezeigt, die sich aus diesen unterschiedlichen Perspektiven ergeben.
Das Kapitel "Kontrollinstanzen des Wissenschaftsjournalismus" untersucht die verschiedenen Kontroll- und Steuerungsmechanismen, die Einfluss auf die wissenschaftliche Berichterstattung haben. Es werden die Rolle des Rechts, der Politik und des Marktes als Steuerungsmedien beleuchtet.
Das Kapitel "Ethik als Steuerungsressource gesellschaftlicher Prozesse" befasst sich mit der Bedeutung von Ethik als Steuerungsressource in der Informationsgesellschaft. Es wird der Zusammenhang zwischen Medienkompetenz und dem mündigen Medienkonsumenten untersucht.
Das Kapitel "Die Zukunft des Wissenschaftsjournalismus" beleuchtet die gesellschaftliche Verantwortung des Wissenschaftsjournalismus und die Herausforderungen der Popularisierung wissenschaftlicher Themen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Wissenschaftsjournalismus, ethische Problemstellungen, gesellschaftliche Funktionen, Kontrollinstanzen, Medienkompetenz, Informationsgesellschaft, Popularisierung, wissenschaftliche Berichterstattung, Medienethik, Interessenkonflikte, Medienkonsumenten, Wissenschaftskommunikation, Medienlandschaft, Medienkritik.
- Arbeit zitieren
- André Schmidt (Autor:in), 2006, Ethische Problemstellungen im Wissenschaftsjournalismus , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131225