Fake News. Besonderheiten und Herausforderungen für Unternehmen in Zeiten der Corona-Krise


Seminararbeit, 2020

17 Seiten, Note: 1,3

Anonym


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einführung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit

2. Fake News
2.1. Begriffsbestimmung und Historie
2.2. Aufklärung und Vorgehen gegen Fake News

3. Aktuelles Beispiel - Die Corona-Krise
3.1. Fake News in Bezug auf die Corona-Krise
3.2 Herausforderungen und Besonderheiten durch die Pandemie

4. Student Consulting Project
4.1 Auswirkungen der Corona-Krise auf die öffentliche Hand
4.2 Vorurteile gegenüber der öffentlichen Hand in Zeiten der Corona-Krise
4.3 Praxisreflexion

5. Fazit
5.1 Zielerreichung
5.2 Perspektiven

Anhang

Literaturverzeichnis

1. Einführung

1.1 Problemstellung

Diese Seminararbeit im Modul Schlüsselqualifikationen im öffentlichen Dienst II, befasst sich mit der Corona Krise und ihrem Einfluss auf Unternehmen. Ebenso werden in dieser Hinsicht Fake News betrachtet.

Die zentrale Problemstellung dieser Ausarbeitung ist: Wie beeinflusst die Corona-Krise die Unternehmen und welche Bedeutung haben Fake News für die Bevölkerung in diesen ungewissen Zeiten.

Es werden nicht nur Unternehmen der freien Wirtschaft, sondern auch die der öffentli­chen Hand betrachtet. Es gilt zu untersuchen, welche Herausforderungen durch die Pan­demie aufgetreten sind und wie unterschiedliche Organisationen damit umgehen. Ebenso wird erörtert werden, welchen Einfluss Fake News in der Krise auf Unternehmen und nicht zuletzt auf Bürgerinnen und Bürger haben. Dabei sollen Fragen nach dem zeitlichen Auftreten, den betreffenden Gruppen und die Bekämpfung dieser untersucht und beant­wortet werden.

1.2 Zielsetzung und Gang der Arbeit

„Diese Krise ist wie keine zuvor“(Heller, 2020, S.20). Diese Aussage traf der Wächter über die weltweite Währungs- und Finanzstabilität, der Internationale Währungsfond. Dieses Zitat beschreibt anschaulich die Zielsetzung der Ausarbeitung. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Herausforderungen und Besonderheiten für Unternehmen, in der freien Wirtschaft und in öffentlicher Hand, durch die weltweite Pandemie herauszuarbeiten. Zu­dem wird der Einfluss von Fake News auf die Bevölkerung betrachtet. Um von vornhe­rein mit den Begrifflichkeiten vertraut zu sein und sie exakt zu verstehen, wird die Arbeit mit der Definition und Historie von Fake News eingeleitet. Im Anschluss daran wird überprüft, wie gegen Fake News vorgegangen werden kann. Danach wird als aktuelles Beispiel die Corona-Krise herangezogen. Die Untersuchung von Fake News in Bezug auf die Pandemie wird hier vorgenommen. Das folgende Kapitel Herausforderungen und Be­sonderheiten durch die Pandemie, bezieht sich auf Unternehmen der freien Wirtschaft, ebenso wie auf alle Bürgerinnen und Bürger.

In der Praxisreflexion wird ein genaues Augenmerk auf die Auswirkungen für die öffent­liche Hand gelegt und Bedenken der Bürger aufgenommen. Zum Abschluss der Arbeit wird über die Zielerreichung und Perspektiven debattiert.

2. Fake News

2.1. Begriffsbestimmung und Historie

Mit der Globalisierung wird der Sprachgebrauch verschiedenster Länder der ganzen Welt durchmischt. Auffällig ist vor allem eine Integration englischer Begriffe in den deutschen Wortschatz. Einer dieser Begriffe ist „Fake News“, welcher 2016 in den deutschen Sprachgebrauch überging. Grund dafür waren zwei große Vorkommnisse. Zum einen war dies die Präsidentschaftswahl in den USA, zum anderen die Entscheidung der britischen Bürgerinnen aus der EU auszutreten. Bei beiden Ereignissen spielten Nachrichten eine große Rolle, die sich später als Falschmeldungen, Fake News, herausstellten ( https://www.goethe.de/ins/hu/de/kul/sup/klt/21430406.html , Zugriff am 03.04.2020). Der amerikanische Präsident Donald Trump verwendet diesen Begriff vorwiegend, um ihm unliebsame Informationen unterschiedlichster Quellen zu diskreditieren (vgl. Appel, 2019, S. 10). Am häufigsten treten Fake News in Form von mutmaßlichen Nachrichten­artikeln auf, die über soziale Medien verbreitet werden (vgl. Kedar, 2019, S. 1).

Doch was bedeutet dieser Begriff eigentlich? Eine von der EU-Kommission beauftragte Expertengruppe definiert Fake News als „Desinformationen“. Nach der Expertengruppe handelt es sich bei diesen Desinformationen um sämtliche Formen falscher, ungenauer oder irreführender Informationen. Die Fake News werden veröffentlicht, um die öffentli­che Meinung zu beeinflussen und daraus Profit zu generieren (vgl. Schultze, 2018, S. 1).

2.2. Aufklärung und Vorgehen gegen Fake News

Aufdeckung und Vorgehen gegen Fake News: Das wünschen sich viele verunsicherte Bürgerinnen und Bürger und Verantwortliche. Fraglich ist, wie und wer dagegen vorge­hen muss. Nach einer Umfrage von PWC sehen Bürgerinnen und Bürger verschiedene geeignete Mittel zur Eindämmung und Erkennung von Falschnachrichten. Nach einer Umfrage der Beratungsgesellschaft PWC sehen die meisten Bürgerinnen die Verpflich­tung bei den Plattformbetreibern (wie beispielsweise Facebook, Twitter, etc.). 69% der Befragten finden, dass dies die effektivste Methode sei, um Fake News zu erkennen und so die Verbreitung zu stoppen.

Mit nur einem Prozentpunkt weniger sehen die Befragten die Aufklärung der Bürgerinnen und Bürger als die zweiteffektivste Maßnahme. An drittwichtigster Stelle sehen die Be­fragten die Verpflichtung der Medien zur Identifikation und Richtigstellung von Fehlin­formationen, 61% ( https://www.pwc.de/de/technologie-medien-und-telekommunika- tion/pwc-bevoelkerungsbefragung-fake-news.pdf , Zugriff am 11.04.2020).

Doch gibt es einen rechtlichen Schutz vor Falschnachrichten? Die deutsche Gesetzgebung hat bis jetzt kein Gesetz erlassen, dass die Erfindung und Verbreitung von Falschnach­richten untersagt. Fraglich ist, wie weit Falschnachrichten durch das Grundrecht auf Mei­nungsfreiheit gem. Art. 5 Abs. 1 GG geschützt sind. Dieser Grundrechtsartikel besagt, dass Werturteile dem Schutz der freien Meinungsäußerung unterliegen. Bei Tatsachen­behauptungen ist dies jedoch nicht der Fall. Ausgeschlossen vom Schutzbereich des Art. 5 Abs. 1 GG sind bewusst unwahre Tatsachenbehauptungen. Enthalten Tatsachenbehaup­tungen jedoch einen Meinungsbezug, so sind sie im Grundrechtsschutz inbegriffen. Das Straf- und Zivilrecht beinhaltet für der Fall, dass personenbezogene Daten falsch, oder nicht nachweislich wahr wiedergegeben werden, mehrere Sanktionsvorschriften. Voraus­setzung ist immer, dass die Tatsache „ehrenrührig“ ist. Das bedeutet, sie muss dazu ge­eignet sein, den Betroffenen in der öffentlichen Meinung herabzustufen (vgl. Holznagel, 2019, S. 20). Die deutsche Gesetzgebung legt drei Tatbestände fest, in denen es um Falschmeldungen geht: Verleumdung (gem. §187 StGB), üble Nachrede (gem. § 186 StGB) und Volksverhetzung (gem. §130 StGB). Eine Tatbestandsvoraussetzung nach §§ 186 und 187 StGB liegt immer nur dann vor, wenn es um eine konkrete Person geht, über die eine Falschmeldung verbreitet wird. Bei §130 StGB geht es um eine konkrete Gruppe, gegen die Fake News in Umlauf gebracht wurden ( https://www . tagesschau. de/faktenfm- der/corona-geruechte-101.html, Zugriff am 18.03.2020). Grundsätzlich ist es also schwierig, gar unmöglich, rechtlich gegen Fake News vorzugehen.

3. Aktuelles Beispiel - Die Corona-Krise

3.1. Fake News in Bezug auf die Corona-Krise

Corona-Falschmeldungen erreichen Millionen von Bürgerinnen und Bürgern. Angebli­che Experten laden bspw. Videos, in denen sie Falschnachrichten äußern auf YouTube und Facebook hoch, wodurch diese Millionen Menschen erreichen.

Wolfgang Wodarg und Sucharit Bhakdi sind zwei Beispiele von Duzendenden vertrau­enswürdiger Instanzen bzw. Experten, deren Aussagen jedoch nicht dem jetzigen Stand der Wissenschaft entsprechen. Beide sind nicht fachfremd. Wolfgang Wodarg hat Medi­zin studiert und Sucharit Bhakdi ist ein ehemaliger Professor für Mikrobiologie. Das Er­gebnis der Überprüfung durch die Recherche-Organisation „Correctiv“ und der deutschen Presseagentur: Was Wodarg und Bhakdi sagen, ist nicht völlig falsch, jedoch vermischen sie wissenschaftlich begründete Fakten mit Spekulation und Falschinformationen. Nach einer aktuellen Studie des Reuters-Instituts für Journalismusforschung an der Universität Oxford sind 59 Prozent der untersuchten Fake News nicht frei erfunden. Die Wahrheiten der Aussagen wurden jedoch in falsche Zusammenhänge gebracht ( https://www . sued- deutsche.de/medien/corona-falschmeldungen-youtube-facebook-1.4873470, Zugriff am 11.04.2020). Andere äußern sich skeptisch gegenüber Maßnahmen und Ratschlägen an­erkannter Virologen und behaupten, das neuartige Coronavirus sei überhaupt nicht ge­fährlich. Damit säen sie Wut und Zweifel in der Bevölkerung, führen verunsicherte Men­schen hinters Licht und gefährden im Extremfall sogar Menschenleben ( https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Coronavirus-und-Grippe-Fake-News-und-Ge- ruechte,coronafakenews100.html , Zugriff am 30.03.2020). Die selbsternannten Experten sprechen von angeblichen Wunderheilmitteln, oder Selbsttests. Trotz der Abstrusität fin­den die Verschwörungstheorien und Gerüchte Anklang in der Bevölkerung ( https://www.stern.de/gesundheit/corona-fake-news--krude-falschmeldungen—und-wa- rum-sie-unsinn-sind-9183574.htm , Zugriff am 01.04.2020). Aber nicht nur die Organisa­tion „Correctiv“ klärt Falschmeldungen auf. Auch die NGO (= Nichtregierungsorganisa­tion) „Der goldene Aluhut“ hat es sich zur Aufgabe gemacht Bürgerinnen und Bürger über Verschwörungsideologien, Sekten ideologischen Missbrauch und Extremismus auf­zuklären ( https://dergoldenealuhut.de/ueber-uns/ , Zugriff am 16.04.2020).

Eine dieser Falschmeldungen, die seit einiger Zeit verbreitet werden, ist, dass ein franzö­sischer Arzt und Apotheker, Namens Michel de Nostradamus, die Pandemie bereits im Jahr 1551 vorhersagte. Michel de Nostradamus (1503-1566) soll damals gesagt haben: "Es wird ein Zwillingsjahr 2020 geben, aus dem eine Königin (Korona) aus dem Osten (China) kommen wird und die in der Dunkelheit der Nacht eine Pest auf einem Land verbreiten wird mit 7 Hügeln (Italien) und wird das Zwielicht der Menschen in Staub verwandeln, um die Welt zu zerstören.

Es wird das Ende der Weltwirtschaft sein, wie Sie es kennen"( https://www . stern. de/ge- sundheit/corona-fake-news--krude-falschmeldungen—und-warum-sie-unsinn-sind- 9183574.htm, Zugriff am 01.04.2020). Der französische Arzt ist zwar für seine propheti­schen Gedichte bekannt, solch eine Prophezeiung von ihm ist jedoch nicht überliefert. Seine Vorhersagen, welche bis auf wenige Ausnahmen keine Daten enthalten, reichen bis ins Jahr 3797 und enthalten keine Prophezeiungen für das Jahr 2020 (https://www.stern.de/gesundheit/corona-fake-news--krude-falschmeldungen—und-wa- rum-sie-unsinn-sind-9183574.htm, Zugriff am 01.04.2020).

Die hier vorgestellte Falschmeldung in Bezug auf die Pandemie (=weltweite Epidemie, die durch ein neuartiges Influenzavirus verursacht wird, das in der Lage ist, schwere Er­krankungen hervorzurufen und sich gut von Mensch zu Mensch zu verbreiten ( https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Pandemie/FAQ18.html , Zugriff am 22.04.2020)) gibt lediglich einen kleinen Einblick in die Vielfalt an Fake News zu der Pandemie. Stündlich werden neue Fake News in die Welt, bzw. in die sozialen Netzwerke gestellt. Es ist an jedem Individuum selbst gelegen, nachzudenken und zu analysieren, ob es sich bei den gerade gelesenen Meldungen um falsche, oder vertrauenswürdige Nachrichten handelt. Hilfe können dabei Recherche-Organisationen wie das „Correctiv“ oder „der goldene Aluhut“ sein.

3.2 Herausforderungen und Besonderheiten durch die Pandemie

Durch die Pandemie und die dadurch politisch angeordneten Maßnahmen, gibt es nicht nur Einschränkungen für das gesellschaftliche Leben, sondern auch und vor allem für die Wirtschaft. Nach Angaben des Handelsverbands verzeichneten 300 000 Unternehmen keine Einnahmen seit den Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Corona-Pan- demie. Laufende Kosten wie beispielsweise Mieten etc. müssen trotzdem bezahlt werden. Dies stellt eine extreme finanzielle Belastung dar, vor allem für klein und mittelständische Unternehmen. Insgesamt seien 30 Milliarden Euro Umsatz weggebrochen. (vgl. Steiner, 2020, S. 23). Doch auch große Unternehmen leiden unter dieser Krise. Die Audi AG beispielsweise hat im März im Zuge der Corona-Krise Produktionsstätten ganz geschlos­sen. Damit steht die VW-Tochter nicht allein. Auch andere große Automobilersteller wie BMW, VW sowie der südkoreanische Autobauer Hyundai taten es ihr gleich. Gründe dafür waren vorwiegend finanzieller Art (vgl. Heller, 2020, S. 20). Doch der Staat hilft. Mit einem Hilfsprogramm möchte der Bund kleine, mittelständische und große Unter­nehmen in dieser Extremsituation unterstützen. Mit Hilfe der Förderbank KfW (=Kredit- anstalt für Wiederaufbau) sollen Unternehmen, die schnelle finanzielle Unterstützung be­nötigen, günstige Kredite mit 1,0 bis 2,12 Prozent Zins erhalten, die eine Maximallaufzeit von fünf Jahren haben. Beantragen müssen solche Kredite die Hausbanken der Unterneh­men. Diese prüfen die wirtschaftlichen Aussichten des Unternehmens und schicken bei positivem Befund den Antrag an die KfW. Die KfW selbst prüft die Anträge erst ab einem Kreditbedarf ab zehn Millionen Euro. In dieser Notsituation sind die Hausbanken der Rettungsring zwischen Unternehmen in finanzieller Not und dem Geld der KfW. Bis zum 16.04.2020 sind bereits mehr als 2400 Kreditanträge im Umfang von 9,8 Millionen Euro bei der Kreditanstalt eingegangen. Doch um eine solche Bewilligung zu bekommen, müs­sen Unternehmen in kürzester Zeit allerhand Unterlagen bereitstellen. Damit die Kredit­summe möglichst gering ausfällt, müssen die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung, die Liquiditätsplanung im Worst-Case- und Best-Case-Szenario und Kostenpläne vorge­legt werden, denn Geld zu verschenken hat in dieser Zeit niemand. Das Problem ist je­doch, dass nicht jeder Hilferuf der Unternehmen erhört wird. Ist die Bonität zu schwach, bekommen die Firmen keinen Kredit. Das Risiko des Ausfalls ist hier zu hoch. Zudem wächst die Panik der Unternehmer nicht mehr in das Programm aufgenommen zu werden. Der Druck ist hoch (vgl. Bartz/Hesse, 2020, S. 74-75).

Aber nicht nur die Unternehmer sind nun in der Bredouille. 1,7 Millionen Beschäftigte sind derzeit ohne Arbeit da sie aufgrund der Pandemie und deren Folgen betriebsbedingt gekündigt wurden (vgl. Steiner, 2020, S.23). Zudem erhalten Bürgerinnen und Bürger täglich schlimme Nachrichten aus der Politik, der Wirtschaft und dem Gesundheitsbe­reich. Das hat psychische Auswirkungen auf alle Menschen, bewusst oder unbewusst. Viele Menschen verbringen die durch die Landesregierungen angeordnete Quarantäne allein zu Hause, da ihre Familien an einem anderen Ort leben oder ähnliches und können zudem durch das Kontaktverbot nicht sozial interagieren. Gerade diese Mitbürgerinnen sind besonders anfällig für psychische Probleme. Eine Umfrage von Statista zeigt deut­lich, dass Bürger und Bürgerinnen schon selbst Sorge um ihr psychisches Wohlergehen haben. Die Statistik basiert auf der Fragestellung: „Was sind Ihre Hauptsorgen oder Be­denken bezüglich der COVID-19/Corona-Pandemie?". Befragt wurden Bürgerinnen ab 18 Jahren aus dem Vereinigtem Königreich, China, Deutschland und den USA.

Deutlich zu erkennen ist, dass die Bürgerinnen des Vereinten Königreichs, gefolgt von den Deutschen Bürgerinnen sich die meisten Sorgen um ihre psychische Gesundheit machen ( https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1109221/umfrage/besorgtheit-ueber-psychische-gesundheit-wegen-der-covid-19-corona-pandemie/ Zugriff am 14.04.2020). Durch die Unsicherheit und Angst in dieser Zeit suchen vermehrt Bürgerin­nen Halt in Verschwörungstheorien, die alles zu erklären vermögen. Ein derzeit populäres Beispiel in Baden-Württemberg ist hier die Juristin Beate Bahner. Nachdem Juristin Beate Bahner am 11. April eine Corona-Auferstehungs-Verordnung erlassen hatte, die mit sofortiger Wirkung den Shutdown (=Runterfahren aller nicht systemrelevanten Be­reiche, Herunterfahren aller Knotenpunkte sozio-ökologischer Netzwerke (vgl. Chen/Yuan, 2020, S. 1)) beenden sollte, wurde die Anwältin am Ostersonntag in die Psy­chiatrie Heidelberg eingewiesen. Davor hatte Bahner bereits Verfassungsbeschwerde ge­gen den ihrer Meinung nach eindeutig verfassungswidrigen Shutdown eingereicht, sowie einen öffentlichen Widerspruch gegen die derzeitigen staatlichen Maßnahmen ( https://www.welt.de/vermischtes/article207246011/Heidelberg-Anwaeltin-Beate-Bah- ner-in-Psychiatrie-eingewiesen.html , Zugriff am 16.04.2020).

4. Student Consulting Project

4.1 Auswirkungen der Corona-Krise auf die öffentliche Hand

Nicht nur Privatpersonen und klein und mittelständische Unternehmen stehen durch die Epidemie vor großen Herausforderungen. Auch die Kommunen sowie die Länderverwal­tungen haben große Schwierigkeiten zu meistern. Nahezu mittellose Länder wie Brasilien kämpfen darum, ihre bereits bestellten notwendigen Güter überhaupt zu bekommen. Bei­spielsweise wurden von der brasilianischen Regierung 600 bestellte und dringend benö­tigte Beatmungsgeräte bei der Zwischenlandung in Miami schlichtweg von der amerika­nischen Regierung einbehalten. Die beauftragte Logistikfirma musste eigenen Angaben zufolge die Lieferung aufgrund des „Defence Production Acts“ an die amerikanische Re­gierung verkaufen. Der „Defence Production Act“ ist ein altes Kriegsgesetz, das dem amerikanischen Präsidenten Befugnisse zugesteht, im Interesse der nationalen Sicherheit in Produktionsketten einzugreifen und unter anderem die Ausfuhr krisenrelevanter Güter zu untersagen (vgl. Blasberg/ Fahrion/ Sarovic/ Schaap, 2020, S. 84-85). Doch der Shut­down trifft Städte und Gemeinden ebenso hart: Einnahmen brechen weg, Ausgaben stei­gen. Die Forderung vieler Bürgermeister: ein Rettungsschirm.

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Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Fake News. Besonderheiten und Herausforderungen für Unternehmen in Zeiten der Corona-Krise
Hochschule
FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, München früher Fachhochschule
Note
1,3
Jahr
2020
Seiten
17
Katalognummer
V1313117
ISBN (Buch)
9783346790637
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Fake News, Herausforderungen für Unternehmen in Zeiten der Corona-Krise, Herausforderungen, Corona
Arbeit zitieren
Anonym, 2020, Fake News. Besonderheiten und Herausforderungen für Unternehmen in Zeiten der Corona-Krise, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1313117

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