Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definition und geschichtliche Entwicklung von Zertifikaten
2.1 Definition
2.2 Geschichte
3. Aufbau und Funktionsweise verschiedener Zertifikatstypen
3.1 Indexzertifikate
3.2 Basketzertifikate
3.3 Discountzertifikate
3.4 Bonuszertifikate
3.5 Garantiezertifikate
3.6 Expresszertifikate
4. Analyse von Zertifikaten
4.1 DAX Endlos Index-Zertifikat
4.2 BABE Basket-Zertifikat
4.3 DJ EURO STOXX 50 Discount-Zertifikat
4.4 Agriculture Capped Bonus-Zertifikat
4.5 mal 5-Anleihe (Garantiezertifikat)
4.6 Porsche Bonus miniMAX-Zertifikat (Expresszertifikat)
5. Zusammenfassung
6. Anhang
6.1 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Indexzertifikate
Abb. 2 Discountzertifikate
Abb. 3 Bonuszertifikate
Abb. 4 Expresszertifikate
Abb. 5 DAX Endlos Index-Zertifikat
Abb. 6 BABE Basket-Zertifikat
Abb. 7 DJ EURO STOXX 50 Discount-Zertifikat
Abb. 8 Porsche Bonus miniMAX-Zertifikat
1. Einleitung
„Es gibt nichts, was es nicht gibt. Und wenn doch, dann wird es konstruiert.“[1] Diese auf Zertifikate bezogene Aussage bringt zum Ausdruck, wie vielschichtig diese Form der Anlage an den nationalen und internationalen Finanzmärkten ist.
Zertifikate sind eine Wertpapierform, die vor 20 Jahren noch nicht einmal existierte. Erst im Jahr 1989 wurde das erste Zertifikat von der Dresdner Bank emittiert – es bildete den deutschen Aktienindex DAX ab. Seitdem ist dieser Markt kontinuierlich und in den letzten zehn Jahren sogar explosionsartig gewachsen.[2] Da Zertifikate durchaus für Privatanleger geeignet sind, besteht das Ziel dieser Arbeit darin, die Sinnhaftigkeit einer Anlage in Zertifikate zu verdeutlichen.
Dabei soll gezeigt werden, dass sich hinter teilweise verwirrenden und kompliziert scheinenden Namensgebungen von Zertifikaten strukturierte und zum Teil simple Anlageprodukte verbergen.
Nach einer kurzen Definition und einer Darstellung seiner geschichtlichen Entwicklung soll das Finanzprodukt Zertifikat in den verschiedenen Formen und Funktionsweisen erklärt werden. Im Zusammenhang mit der Analyse einiger ausgewählter Zertifikate werden sowohl Vor- als auch Nachteile für den privaten Anleger beleuchtet. Dabei soll auf mögliche Kosten und Erträge sowie Chancen und Risiken eingegangen werden.
2. Definition und geschichtliche Entwicklung von Zertifikaten
2.1 Definition
Unter dem Oberbegriff Zertifikate versteht man „frei handelbare Schuldverschreibungen einer Bank, die sich auf ein anderes Wertpapier oder Anlageinstrument beziehen“[3]. Diese strukturierten Anlageprodukte werden an Wertpapierbörsen gehandelt.[4] Durch die erwähnte Abhängigkeit von anderen Finanzanlageprodukten gehören Zertifikate zu den Derivaten – der variable Kurs wird maßgeblich von mindestens einem Underlying (Basiswert) bestimmt. Hierbei kann es sich, je nach Form des Zertikates, z.B. um einen Index, einen Aktienkurs, einen Korb aus mehreren Aktien oder um Rohstoffe handeln. Auf die genauen Spezifikationen wird später eingegangen.
2.2 Geschichte
Wie bereits erwähnt wurde, sind Zertifikate eine relativ junge Form der Geldanlage. Sinn und Zweck der ersten Konstruktion von Zertifikaten war es, mit einem Asset ein „vorher definiertes Risiko- und Chancenprofil zu erzielen“[5]. Die Rendite, die der Anleger erwirtschaften will, wird dadurch kalkulierbar.
Dies ist vor allem der Grund dafür, dass Zertifikate nach den Börsenkrisenjahren zur Jahrtausendwende einen Boom erfahren konnten. Nachdem die Anleger zum Ende der 90er Jahre viele Direktinvestments in Aktien oder sogar in Optionsscheine getätigt und somit auch viel Geld verloren haben, blickte sich ein Großteil nach alternativen Anlagemöglichkeiten um, da die Kleinanleger erkannten, dass Aktieninvestments und die damit verbundenen Kursverläufe oft wenig transparent und für Laien kaum nachvollziehbar sind. Das genaue Gegenteil ist bei Zertifikaten der Fall.
So wurden z.B. im Jahr 2001 insgesamt 2.820 Zertifikate gehandelt – allein in den darauf folgenden drei Jahren wuchs der Markt auf fast 20.000 emittierte Zertifikate[6] und ein Ende dieser rasanten Entwicklungen ist immer noch kaum absehbar.
3. Aufbau und Funktionsweise verschiedener Zertifikatstypen
Im Folgenden sollen sechs der wichtigsten Formen von Zertifikaten erklärt werden. Die dazugehörigen Analysen von Praxisbeispielen sind unter Gliederungspunkt 4 zu finden.
3.1 Indexzertifikate
Die wohl am einfachsten nachvollziehbare Form von Zertifikaten ist das Indexzertifikat (siehe Abbildung 1). Hier partizipiert der Anleger eins zu eins an der Kursentwicklung des Index, welcher als Basiswert festgelegt wurde.[7] Indexzertifikate vereinfachen dem Privatanleger daher die Investition in einen Gesamtmarkt, da ein Index nicht direkt erworben werden kann. Wenn man versucht, einen Index durch den privaten Kauf von verschiedenen Aktien nachzubilden, ist dies sehr kostspielig und aufwendig. Gleichzeitig erfolgt eine vernünftige Risikostreuung, da in den Indizes viele Aktien vertreten sind. Zwar hat der Anleger unbegrenzte Gewinnchancen, muss aber auch die Möglichkeit eines Totalverlusts in Betracht ziehen. Eine Ausschüttung von Dividenden findet nicht statt.[8]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Indexzertifikate
Quelle: http://www.zertifikate.lbb.de/Zertifikate/Wissen/Wie_Funktionieren/Index-Zertifikate/index.html
Es existieren auch sogenannte Bär-Indexzertifikate, die sich nur dahingehend von normalen Indexzertifikaten unterscheiden, als dass sie von Bären- und nicht von Bullenmärkten profitieren. Es wäre also eine negative Entwicklung des Basiswertes für den Anleger vorteilhaft. Bär-Indexzertifikate sind sinnvoll, „um sich gegen einen drohenden Kurssturz weiter abzusichern“[9].
Meistens existieren bei Indexzertifikaten keine begrenzten Laufzeiten – sie werden häufig als Open-end-Zertifikate gehandelt.
[...]
[1] Jacobs, Thorsten, Focus (2006), http://www.focus.de/finanzen/boerse/zertifikate/zertifikate-abc.
[2] Vgl. Jacobs, Thorsten, Focus (2006), http://www.focus.de/finanzen/boerse/zertifikate/zertifikate-abc.
[3] Vgl. Pilz, Gerald (2006), S. 1
[4] Vgl. Grill, Wolfgang und Perzcynski, Hans (2006), S. 326
[5] Grill, Wolfgang und Perzcynski, Hans (2006), S. 326
[6] http://www.icme.com/fileadmin/bilder/Presse/Presseinformation_Zertifikate.pdf
[7] Vgl. Jordan, Marcus (2007), S. 15
[8] Vgl. Jordan, Marcus (2007), S. 15
[9] Pilz, Gerald (2006), S. 122