Der heutige Zugang zum Buddhismus ist deutlich leichter als noch vor zwanzig Jahren, nicht zuletzt deswegen, weil das Internet als schnell erreichbare Quelle zur Verfügung steht. Binnen weniger Augenblicke können mit wenig Mühe nicht verstandene Informationen gesucht und abgefragt und das Wissen ergänzt werden. Dabei beschränkt sich die Verarbeitung des Themas nicht nur auf reine Informationsmedien. Es ist kein Geheimnis, dass verschiedene berühmte Persönlichkeiten von sich sagen, sie haben im buddhistischen Glauben Glück und Zufriedenheit im Leben gefunden. Bei Interviews sind sie dabei aber nicht die einzigen, die über den Buddhismus sprechen. Das berichtende Medium selbst nutzt nicht selten die Gelegenheit, die selbstrecherchierten Fakten zum Glauben der Berühmtheit zu präsentieren. Somit sind es in gewisser Weise auch die Unterhaltungsmedien, die informierend ein Bild vom Buddhismus zeichnen und zwischen dem Leser oder Zuhörer und der fremden Kultur zu vermitteln versuchen. Durch die teilweise starke Präsenz solcher Medien und ihrer leichten Auffindbarkeit, kann vermutet werden, dass für manche Menschen in Deutschland dies und nicht der vorrangig objektive Schulunterricht der erste Zugang zum Buddhismus ist.
Die Frage, die an dieser Stelle gestellt werden muss, ist die nach der Qualität dieser Darstellungen, nicht nur in den informierenden Unterhaltungsmedien, sondern auch in den rein informierenden. Wird der buddhistische Glaube, das buddhistische Weltbild oder die buddhistische Glaubenspraxis an diesen Stellen richtig wiedergegeben? Oder handelt es sich nicht doch eher um medienwirksame Inszenierungen dessen, was die Allgemeinheit als typisch buddhistisch vermutet? Ist an manchen Stellen das Bild vom Buddhismus vielleicht sogar so sehr entstellt, dass von dieser Religion schon nicht mehr gesprochen werden kann? Oder gelingt den Medien vielleicht doch die schmale Gratwanderung an medienwirksamer Darstellung und richtig recherchierten und wiedergegebenen Fakten?
Um möglicherweise fehlerhafte Darstellungen erkennen zu können, soll im Vorfeld eine Beschreibung von richtigen Informationen aufgestellt werden. Da der Buddhismus selbst sich aber in verschiedene Strömungen und Schulen aufteilt soll ein Minimalkonsens ausgearbeitet werden, der für den Buddhismus im Allgemeinen gilt. Nur wenn dieser unverfälscht dargestellt wird, kann auch von einer richtigen Darstellung dieser Religion ausgegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Minimalkonsens
- Darstellung des Buddhismus von Roger Thiede im „FOCUS Magazin“
- Darstellung des Buddhismus von Harald Wiederschein im „Online FOCUS“
- Darstellung des Buddhismus von Bettina Wiegand bei „planet wissen“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert verschiedene Darstellungen des Buddhismus in informierenden Medien und untersucht, ob diese den buddhistischen Glauben und die buddhistische Praxis korrekt widerspiegeln. Sie soll ergründen, ob die Medien eine objektive und präzise Vorstellung vom Buddhismus vermitteln oder ob es sich um medienwirksame Inszenierungen handelt, die vereinfachte oder gar falsche Bilder zeichnen.
- Analyse der medialen Darstellung des Buddhismus in verschiedenen Medienformaten
- Definition eines Minimalkonsenses für den Buddhismus, um die Richtigkeit der Darstellungen zu beurteilen
- Vergleich der verschiedenen Darstellungen mit dem Minimalkonsens
- Bewertung der Qualität der Informationen und der medienwirksamen Strategien
- Ermittlung, welche Medien für eine schnelle und zuverlässige Information über den Buddhismus geeignet sind
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Buddhismus als Schulfach in Thüringen und die Schwierigkeiten, die Schüler früher mit dem Verstehen des Glaubens hatten. Sie stellt den Wandel im Informationszugang durch das Internet und die Rolle von Unterhaltungsmedien dar und thematisiert die Frage nach der Qualität der buddhistischen Darstellungen in diesen Medien.
- Der Minimalkonsens: Dieses Kapitel definiert einen Minimalkonsens für den Buddhismus, der als Grundlage für die Analyse der Medienartikel dient. Es basiert auf den religionswissenschaftlichen Vergleichskriterien von Maxim Asjoma und fokussiert auf die Haupttexte des Buddhismus sowie die wesentlichen Lehren des Buddha, wie die vier edlen Wahrheiten und den achtfachen Pfad.
Schlüsselwörter
Buddhismus, Medienanalyse, Minimalkonsens, Darstellungsqualität, medienwirksame Inszenierungen, Informationsmedien, Unterhaltungsmedien, Haupttexte des Buddhismus, vier edle Wahrheiten, achtfacher Pfad, Samsara, Nirvana, buddhistische Tradition, Minimalkonsens, Vergleichskriterien, Asjoma, Medienkritik
- Arbeit zitieren
- Philipp M. Jauernig-Biener (Autor:in), 2014, Die Darstellung des Buddhismus in informierenden Medien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1313455