Der Mitbegründer der Actor-Network-Theory, der französische Ethnologe und Wissenschaftsforscher Bruno Latour, stellt in "Die Hoffnung der Pandora" (2000) Überlegungen zu der Unterscheidung von Glaube und Wissen an. Dieser Text geht dem von Latour gestalteten Begriff des "Faitiche" auf den Grund. Konstruiert aus den Vorlagen "Fait" (Fakt) und Fétiche (Fetisch), soll dieser die Barrieren unter ihnen aufbrechen. Latour postuliert, dass auch das vermeintliche "Wissen" der Wissenschaften Glaubensfragen unterliege, und vermeintliche Glaubensfragen keinesfalls einer dem Glaubenden vom Skeptiker unterstellten mystischer Überzeugung unterlägen. Auf welcher theoretischen Grundlage Latour diese Behauptungen anstellt und welche pragmatischen Konsequenzen diese zur logischen Folge haben könnten, ist Sujet dieser Arbeit.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Darstellung des „Faitiche"
- Der moderne Agnostiker
- Die Begriffe „Fakt“ und „Fetisch"
- Einführung des „Faitiche"
- Das Konzept des „,,Faitiche" in der Praxis
- Kritik an These und Argumentation Latours
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Begriff „Faitiche", den Bruno Latour in seinem Werk „Die Hoffnung der Pandora" einführt. Ziel ist es, die Charakteristika des Konzepts zu erläutern und seine möglichen praktischen Konsequenzen zu untersuchen. Dabei wird die Frage aufgeworfen, inwieweit Latours Thesen eine praktische Handlungsaufforderung nahe legen oder sich lediglich um gesellschaftliche Beobachtungen handeln.
- Die Überwindung der Trennung von Subjekt und Objekt
- Die Rolle des Glaubens in der wissenschaftlichen Erkenntnis
- Die Kritik am „Bildersturm" des modernen Agnostikers
- Die Bedeutung von Netzwerken für die Konstruktion von Fakten
- Die Produktion von Fakten und Fetischen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt Bruno Latour und seine Actor-Network-Theory (ANT) vor. Sie beleuchtet die Bedeutung des Begriffs „Faitiche" im Kontext von Latours Werk „Die Hoffnung der Pandora".
Das Kapitel „Die Darstellung des „Faitiche" beginnt mit einer Analyse des modernen Agnostikers und seiner Kritik am Glauben. Latour argumentiert, dass der Agnostiker selbst dem Glauben unterliegt, indem er die Macht von Objekten anerkennt, die er eigentlich als unwirklich betrachtet. Er führt den Begriff „Faitiche" ein, um die Verbindung zwischen wissenschaftlichen Fakten und religiösen Überzeugungen zu beschreiben.
Im Kapitel „Das Konzept des „,,Faitiche" in der Praxis" wird die praktische Relevanz des Begriffs „Faitiche" untersucht. Latour plädiert für eine neue Sichtweise auf die Beziehung zwischen Fakten und Fetischen, die die Bedeutung von Netzwerken und die Produktion von Wissen berücksichtigt.
Das Kapitel „Kritik an These und Argumentation Latours" befasst sich mit den Kritikpunkten an Latours Theorie. Es werden verschiedene Perspektiven auf die Argumentation Latours beleuchtet und die Grenzen seiner Theorie diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Begriff „Faitiche", die Actor-Network-Theory (ANT), den modernen Agnostiker, die Konstruktion von Fakten, die Rolle des Glaubens in der Wissenschaft, die Trennung von Subjekt und Objekt, die Bedeutung von Netzwerken und die Produktion von Wissen.
- Arbeit zitieren
- Magister Anna Zacharias (Autor:in), 2007, Bruno Latour: Der "Faitiche", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131360