Anhand der "Diggers" bzw. "True Levellers" wird ein radikaler Diskurs im Rahmen des englischen Bürgerkriegs aufgezeigt. Die Kernthese lautet, dass erst der Zusammenbruch der staatlichen Gewalt nach dem Tod bzw. Sieg über Karl I. eine solche Radikalität ermöglichte. Dazu werden einige wichtige Elemente des englischen Bürgerkriegs bzw. der englischen Revolution kurz dargestellt, um am Schluss die Frage in den Raum zu stellen, inwieweit agrarkommunistische, utopische Konzeptionen auch in weiteren Kontexten entstehen können.
Inhaltsverzeichnis
- I Kunstvoll wurde von Historikern der Whig-Tradition die englische Identität auf Grundlage evolutionärer Entwicklung hin zur parlamentarischen Monarchie durch moderate Schritte konstruiert.
- II Umbruchphasen lassen Gräben erkennen, die unter sonstigen Umständen nur schwer sichtbar werden.
- III Wenden wir uns nun der partizipativen Möglichkeiten und Strömungen zu, die sich während des englischen Bürgerkrieges ergaben.
- IV Zweifellos am weitesten in ihren Forderungen gingen jedoch die Diggers, eine radikale Abspaltung der für das 17. Jh. bereits radikalen Levellers.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob das Privateigentum im England des 17. Jahrhunderts tatsächlich so weit verbreitet und akzeptiert war, wie es heute oft angenommen wird. Dazu untersucht sie die Ideen des politischen Radikalismus im Kontext des englischen Bürgerkriegs, wobei der Fokus auf der radikalen agrar(kommunistischen) Gruppe der Diggers liegt.
- Politischer Radikalismus im englischen Bürgerkrieg
- Die Diggers und ihre kommunistische Ideologie
- Das Konzept des "Common Land" und seine Bedeutung
- Der Einfluss des Puritanismus auf den politischen Diskurs
- Die Bedeutung der "Putney Debates" für die soziale Revolution
Zusammenfassung der Kapitel
I Kunstvoll wurde von Historikern der Whig-Tradition die englische Identität auf Grundlage evolutionärer Entwicklung hin zur parlamentarischen Monarchie durch moderate Schritte konstruiert.
Dieses Kapitel beleuchtet die historiographische Bewertung des englischen Bürgerkriegs und die Kritik an der Whig-Tradition durch Christopher Hill. Hill argumentiert, dass der Bürgerkrieg als bürgerliche Revolution im marxistischen Sinne verstanden werden sollte, was zu einer Neuinterpretation der englischen 1640er Jahre führte. Des Weiteren untersucht dieses Kapitel die Rolle des Puritanismus als Konfession mit sozialem Sprengpotenzial und dessen Einfluss auf die politische Landschaft Englands im 17. Jahrhundert.
II Umbruchphasen lassen Gräben erkennen, die unter sonstigen Umständen nur schwer sichtbar werden.
Dieses Kapitel analysiert die Putney Debates von 1647 als wertvolle Quelle, die Einblicke in die sozialen und politischen Spannungen des englischen Bürgerkriegs bietet. Der Fokus liegt auf den Forderungen der Levellers und der Bedeutung des vertragstheoretischen Gedankens im Kontext der Ereignisse. Das Kapitel diskutiert auch die Haltung der "Clubmen" als Ausdruck einer Form der politischen Fundamentalopposition gegen die Elitenkonflikte des Bürgerkriegs.
III Wenden wir uns nun der partizipativen Möglichkeiten und Strömungen zu, die sich während des englischen Bürgerkrieges ergaben.
Dieses Kapitel befasst sich mit den radikalen Sekten des englischen Bürgerkriegs, darunter die Ranters und die Fifth Monarchy Men. Es werden deren religiöse und politische Ansichten beleuchtet, insbesondere die Betonung der inneren Erlösung und die Infragestellung sozialer Hierarchien. Das Kapitel untersucht auch den Einfluss dieser Sekten auf die Spitze der Revolution und die Komplexität des politischen Diskurses im Kontext des Bürgerkriegs.
Schlüsselwörter
Politischer Radikalismus, englischer Bürgerkrieg, Diggers, Levellers, Puritanismus, "Common Land", Privateigentum, "Putney Debates", "Clubmen", Ranters, Fifth Monarchy Men, revolutionäre Ideen, soziale Revolution, religiöse Toleranz, Prädestinationslehre, Arminianismus.
- Arbeit zitieren
- Nicholas Williams (Autor:in), 2009, Poor English Israelites: Politischer Radikalismus im England des 17. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131362