Diese Arbeit behandelt Denk- und Gefühlsvorgänge, die sich aus der subjektiven Perspektive von Leistungen ergeben und konzentriert sich damit auf einen wesentlichen Teilbereich der pädagogisch-psychologisch relevanten Kognitionen und Emotionen in Bezug auf Lernen und Leistung. Auf Teilbereiche wie etwa Intelligenz, Vorwissen und Persönlichkeitsentwicklung wird hier bewusst verzichtet und sind nicht Gegenstand dieser Betrachtung. Definitionen relevanter Begriffe wie etwa „Leistungskognition“, sowie der emotionale Anteil an Kognition und Motivation werden eingehend vorgestellt und interpretiert. Den Abschluss bildet ein Ausblick auf wünschenswert erscheinende zukünftige Forschung.
Inhaltsverzeichnis
- Begriffserklärungen
- Vorkommen, Bedingungen und Wirkungen von Leistungskognitionen und Leistungsemotionen.
- Zusammenhänge von Leistungskognitionen mit Leistungen
- Effekte von Kognitionen auf die Emotionsbildung
- Wechselwirkungen zwischen Kognition, Emotion und Leistung
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz bietet eine kurze Übersicht über die Psychologie leistungsbezogener Kognition und Emotion. Der Fokus liegt auf Denk- und Gefühlsvorgängen, die aus der subjektiven Perspektive von Leistungen entstehen, wie beispielsweise die Leistungsbezogene Selbst- und Handlungseinschätzung, Erwartungen und Bedeutungen, Ängste und Hoffnungen. Der Text beleuchtet die relevanten Begriffe Kognition und Emotion, beschreibt Vorkommen, Bedingungen und Wirkungen von Leistungskognitionen und Leistungsemotionen und geht abschließend auf wünschenswerte zukünftige Forschung ein.
- Definition und Abgrenzung von Leistungskognition und Leistungsemotion
- Vorkommen, Bedingungen und Wirkungen von Leistungskognitionen und Leistungsemotionen
- Zusammenhänge zwischen Leistungskognitionen und Leistungen
- Einfluss von Kognitionen auf die Emotionsbildung
- Wechselwirkungen zwischen Kognition, Emotion und Leistung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel des Aufsatzes definiert die Begriffe Kognition und Emotion und leitet daraus den Begriff der Leistungskognition ab. Es werden verschiedene Arten von Leistungskognitionen vorgestellt, darunter allgemeine Leistungssachverhalte, Leistungen bestimmter Gruppen und selbstbezogene Leistungskognitionen. Der Fokus liegt auf selbstbezogenen Leistungskognitionen, die sich auf Leistungsbedingungen, Verknüpfungen von Leistungen mit ihren Bedingungen und Folgen, soziale Situationen, Maßstäbe der Entstehung und Feststellung eigener Leistungen sowie Gerechtigkeit und Bedeutsamkeit von Leistungen und Leistungsfolgen beziehen.
Das zweite Kapitel beleuchtet das Vorkommen, die Bedingungen und die Wirkungen von Leistungskognitionen und Leistungsemotionen. Es wird festgestellt, dass die bisherige Forschung zu Leistungskognition und -emotion sich meist auf einen bestimmten Kognitionstypus oder eine einzelne Art von Emotion konzentriert. Der Aufsatz betont die immense situationale Vielfalt von Lern- und Leistungssituationen und die Notwendigkeit, die gesamte Spannbreite des Denkens und Fühlens in diesen Situationen zu berücksichtigen. Es werden vier Kognitionsarten vorgestellt: Kognitionen zu eigenen Fähigkeiten, Erwartungen und Kausalattributionen, Valenzkognitionen und Emotionen. Im Bereich der Emotionen wird die Prüfungsangst als ein Beispiel für eine leistungsrelevante Emotion betrachtet, wobei der Aufsatz betont, dass Leistungssituationen neben Angst auch viele andere negative und positive Gefühle auslösen können.
Das dritte Kapitel untersucht die Zusammenhänge von Leistungskognitionen mit Leistungen. Es werden positive Korrelationen zwischen Fähigkeitsselbstkonzepten, leistungsrelevanten Erwartungen und Valenzen und Lernleistungen festgestellt. Der Aufsatz vermutet, dass diese Effekte von affektiv-motivationalen Prozessen vermittelt werden. Es wird außerdem auf die Rolle von Kausalattributionen bei der Entstehung von lernrelevanten Emotionen und Motivationen eingegangen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Leistungskognition, Leistungsemotion, Fähigkeitsselbstkonzept, Erwartungen, Kausalattributionen, Valenzkognitionen, Prüfungsangst, Lernmotivation, Leistung, Lernen und Emotionen.
- Quote paper
- Dr. phil. Udo Schultheis (Author), 1999, Einführung in die pädagogisch-psychologische Forschung zum leistungsbezogenen Denken und Fühlen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131371