Diese Hausarbeit befasst sich mit der dreiteiligen Dokumentarfilmreihe „Flucht und Vertreibung“ von Jost von Morr, und Eva Berthold. In den Filmen wird die Vertreibung volksdeutscher Bürger aus den ehemaligen Ostgebieten wie beispielsweise Schlesien oder Ostpreußen thematisiert.
Die zentrale Frage dieser Arbeit ist die Intention der Reihe. Erhält der Zuschauer einen objektiven Einblick in die Geschehnisse der Zeit oder steht doch mehr die Emotionalisierung der deutschen Bevölkerung mit den Betroffenen im Vordergrund? Verharmlost die Dokumentation vielleicht sogar die deutsche Kriegsschuld?
Um diese brisanten Fragen zufrieden stellend beantworten zu können, müssen Antworten auf weitere Fragen gefunden werden:
Mit welchen filmischen Mitteln arbeiteten die Macher, die diese heikle Thematik erstmals versuchten umzusetzen?
Weiterhin lässt sich die Reihe nur bedingt mit zeitgleich erstellten Produktionen vergleichen, da sie einerseits eine völlig neue Thematik behandelt, andererseits eine Sonderstellung hinsichtlich eines beliebten Aspekts von Weltkriegsdokumentationen einnimmt: Den Berichten von Zeitzeugen. Welche Bedeutung kommt diesen Befragten in von Morrs Filmen zu?
Um einen objektiven Überblick zu erhalten, sollten allerdings nicht nur filmtechnische Details behandelt werden. Auch der rein historische Aspekt sollte in einer solchen Arbeit nicht völlig außen vor bleiben. Deswegen wird erörtert wie die Vertreibungen aussahen, welche Fehler und Verbrechen bei der Organisation der eigentlich als human geplanten Umsiedlungen begangen wurden und wie die Folgen einer bis dahin nie gesehenen Menschenflut nach Deutschland aussahen. Am Beispiel Bayerns werden dann die Auswirkungen der Flüchtlingsflut auf Deutschland erläutert.
Im Fazit soll dann geklärt werden, inwiefern den Initiatoren der Reihe der Versuch einer soliden Annäherung an eines der schwierigsten Kapitel deutscher Kriegs und Nachkriegsgeschichte gelungen ist. Um den Einstieg zu erleichtern, beginnt diese Arbeit mit der Definition von häufig genutzten oder schwierigen Begriffen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition in dieser Arbeit auftauchender Begriffe
- Definition der Begriffe „Flucht“ und „Vertreibung“
- Definition des Begriffes „Volksdeutscher“
- Definition des Begriffes „Irredenta“
- Definition des Begriffes „Fünfte Kolonne“
- Hauptteil: Die Dokumentationsreihe „Flucht und Vertreibung“
- Fakten zur Filmreihe „Flucht und Vertreibung“
- Genutzte filmische Mittel und deren Intention – Äußere Analyse und Interpretation
- Die besondere Bedeutung der Zeitzeugenberichte in „Flucht und Vertreibung“
- Der historische Hintergrund
- Die Vorgeschichte
- Die eigentliche Vertreibung
- Die Vertriebenenflut erreicht das deutsche Reich: Beispiel Bayern
- Einordnung der Reihe „Flucht und Vertreibung“ in den historischen Kontext
- Fazit
- Weiterführende Fragen
- Literatur und Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die dreiteilige Dokumentarfilmreihe „Flucht und Vertreibung“ von Jost von Morr und Eva Berthold, die die Vertreibung von Volksdeutschen aus den ehemaligen Ostgebieten thematisiert. Die Arbeit untersucht die Intention der Reihe und fragt, ob sie einen objektiven Einblick in die Geschehnisse bietet oder die Emotionalisierung der deutschen Bevölkerung mit den Betroffenen im Vordergrund steht. Darüber hinaus wird die Frage aufgeworfen, ob die Dokumentation die deutsche Kriegsschuld verharmlost.
- Die Intention der Dokumentarfilmreihe „Flucht und Vertreibung“
- Die filmischen Mittel und deren Wirkung auf den Zuschauer
- Die Bedeutung der Zeitzeugenberichte in der Reihe
- Der historische Hintergrund der Vertreibungen
- Die Einordnung der Reihe in den historischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung definiert die zentralen Begriffe „Flucht“, „Vertreibung“, „Volksdeutscher“, „Irredenta“ und „Fünfte Kolonne“, um den Leser in die Thematik einzuführen. Der Hauptteil analysiert die Dokumentationsreihe „Flucht und Vertreibung“ hinsichtlich ihrer Fakten, filmischen Mittel und der Bedeutung der Zeitzeugenberichte. Der historische Hintergrund beleuchtet die Vorgeschichte, die eigentliche Vertreibung und die Folgen der Vertriebenenflut in Deutschland, insbesondere in Bayern. Die Einordnung der Reihe in den historischen Kontext betrachtet die Bedeutung der Produktion im Kontext anderer Kriegsdokumentationen. Das Fazit bewertet die Reihe hinsichtlich ihrer Annäherung an das schwierige Kapitel der deutschen Kriegs- und Nachkriegsgeschichte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Dokumentarfilmreihe „Flucht und Vertreibung“, die Vertreibung von Volksdeutschen aus den ehemaligen Ostgebieten, die Intention der Reihe, die filmischen Mittel, die Bedeutung der Zeitzeugenberichte, der historische Hintergrund der Vertreibungen, die Einordnung der Reihe in den historischen Kontext und die deutsche Kriegsschuld.
- Quote paper
- Philip Holler (Author), 2007, Nationalsozialismus im Geschichtsfernsehen - Flucht und Vertreibung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131409