Die Geschichte des Söldners ist so alt wie die Menschheit selber. Seit Menschengedenken haben sich vor allem Männer gefunden, die in fremden Heeren und Streitkräften aus Abenteuerlust oder aus Geldgier dienten und den Kampf als Lebens- und Erwerbsform gewählt haben. Auch heute ist der Söldner nicht von den Kriegsschauplätzen verschwunden. Im Gegenteil: Aus vielerlei Gründen kann derzeit von einem Wiedererwachen des Söldnertums gesprochen werden, nachdem es während des Kalten Krieges in Form eines Kolonialsöldnertums eher eine Randstellung einnahm. Mit dem Entstehen des neuen Söldnertums in Form von so genannten privaten Militärfirmen wie Executive Outcomes oder Sandline International, den damit verbunden qualitativen Veränderungen des Söldnertums und der Verwicklung in eine Vielzahl von Konflikten und Kriegen, steht das Thema Söldner heute wieder auf der politischen Tagesordnung der Weltöffentlichkeit.
Diese Arbeit ist als strafrechtliche vergleichende Untersuchung angelegt. Sie will die Frage beantworten, ob die Lösungen, die das deutsche und polnische Strafrecht anbieten, dem Phänomen des Söldners gerecht werden. Dazu werden Hypothesen aufgestellt, an denen die Ergebnisse des Rechtsvergleiches überprüft werden sollen. Die Arbeit will die Regeln und Normen erfassen, mit denen das deutsche und polnische Strafrecht den Söldner beurteilt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Abkürzungen
- I. Einleitung
- 1. Problemdarstellung
- 2. Relevanzreflexion
- 3. Vorgehensweise und Aufbau
- II. Methodisches Vorgehen
- 1. Ziel und Hypothesen der Arbeit
- 2. Methode
- 3. Forschungslage
- 4. Quellenlage
- III. Geschichte des Söldnertums
- 1. Söldnertum vor dem Entstehen des Nationalstaates
- 2. Söldnertum in der nationalstaatlichen Phase der Weltgeschichte
- 3. Erneute Privatisierung des Krieges
- IV. Begriffsdiskussion
- 1. Zugangsweisen
- 2. Linguistische Betrachtung zum Phänomen des Söldners
- 3. Politischer Gebrauch des Begriffs Söldner
- 4. Definitionsbemühungen und Söldnertypologien
- 5. Begriffe des postmodernen Söldnertums
- V. Söldnertum und Völkerrecht
- 1. Völkerrechtliche Stellung des Söldners
- 2. Private Militärfirmen im Lichte des Völkerrechts
- 3. Völkerrechtliche Begründung für die Strafbarkeit von Söldnern
- VI. Söldnertum im polnischen Strafrecht
- 1. Zugangsweisen
- 2. Rechtsgeschichtliche Entwicklung
- 3. Straftaten gegen die Landesverteidigung
- 4. Militärdienst in fremden Streitkräften
- 5. Dienst in militärischen Söldnerorganisationen
- 6. Anwerben für den Militärdienst in fremden Streitkräften
- 7. Anwerben für den Dienst in militärischen Söldnerorganisationen
- 8. Private Militärunternehmen im Lichte des polnischen Strafrechts
- 9. Zusammenfassung
- VII. Söldnertum im deutschen Strafrecht
- 1. Zugangsweisen
- 2. Rechtsgeschichtliche Entwicklung
- 3. Straftaten gegen die äußere Sicherheit und Landesverteidigung
- 4. Wehrdienst in fremden Streitkräften
- 5. Anwerben für fremden Wehrdienst
- 6. Menschenraub
- 7. Friedensgefährdende Beziehungen
- 8. Private Militärunternehmen im Lichte des deutschen Strafrechts
- 9. Zusammenfassung
- VIII. Vergleichende Analyse
- IX. Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die Rolle des postmodernen Söldnertums im deutschen und polnischen Strafrecht. Ziel ist die Beantwortung der Frage, ob die bestehenden Rechtsordnungen dem Phänomen der modernen Söldner angemessen begegnen. Die Arbeit verwendet eine mikrovergleichende Methode.
- Historische Entwicklung des Söldnertums
- Begriffliche Klärung und Typologisierung des Söldnertums
- Völkerrechtliche Relevanz des Söldnertums
- Strafrechtliche Behandlung des Söldnertums in Polen
- Strafrechtliche Behandlung des Söldnertums in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Diese Einleitung stellt das Thema Söldnertum als ein historisches und aktuelles Phänomen vor und begründet die Relevanz der Untersuchung. Sie hebt die Ambivalenz des Söldners als Figur der Geschichte hervor und skizziert die Zielsetzung der Arbeit: den Vergleich der strafrechtlichen Behandlung des Söldnertums in Deutschland und Polen. Die Arbeit beleuchtet das wiedererstarkende Söldnertum im Kontext privater Militärfirmen und die damit verbundenen politischen und rechtlichen Herausforderungen.
II. Methodisches Vorgehen: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der Arbeit. Es erläutert das Ziel und die Hypothesen, die zugrunde liegende Methode (Mikrovergleich), den Stand der Forschung und die verwendeten Quellen. Es legt den methodischen Rahmen für die anschließende Analyse fest und begründet die gewählte Herangehensweise.
III. Geschichte des Söldnertums: Dieses Kapitel präsentiert einen historischen Überblick über das Söldnertum, von seinen Anfängen vor dem Nationalstaat bis zur gegenwärtigen Situation. Es analysiert die Entwicklung des Söldnertums durch verschiedene Epochen und politische Systeme, um die aktuellen Herausforderungen im Kontext der Privatisierung von militärischen Aufgaben besser zu verstehen. Der Fokus liegt auf dem Wandel vom traditionellen Söldnertum zur modernen Form, die durch private Militärfirmen geprägt ist.
IV. Begriffsdiskussion: Dieses Kapitel befasst sich mit der begrifflichen Klärung des Phänomens „Söldner“. Es analysiert verschiedene Zugangsweisen, linguistische Aspekte, den politischen Gebrauch des Begriffs und diverse Definitionsversuche und Typologien. Das Kapitel beleuchtet insbesondere die Herausforderungen, die sich aus der Entwicklung des postmodernen Söldnertums für die begriffliche Fassung ergeben.
V. Söldnertum und Völkerrecht: Dieses Kapitel untersucht die völkerrechtliche Stellung des Söldners und privater Militärfirmen. Es analysiert die völkerrechtlichen Grundlagen, die die Strafbarkeit von Söldnern begründen und die entsprechenden Regelungen im internationalen Recht. Es beleuchtet den Konflikt zwischen staatlicher Souveränität und der Aktivität privater militärischer Akteure.
VI. Söldnertum im polnischen Strafrecht: Dieses Kapitel analysiert die strafrechtliche Behandlung des Söldnertums im polnischen Rechtssystem. Es untersucht die relevanten Straftatbestände, die rechtshistorische Entwicklung und die aktuelle Rechtslage. Die Kapitel betrachtet diverse Aspekte wie den Dienst in fremden Streitkräften, das Anwerben von Söldnern und die Rolle privater Militärunternehmen im polnischen Strafrecht.
VII. Söldnertum im deutschen Strafrecht: Dieses Kapitel analysiert die strafrechtliche Behandlung des Söldnertums im deutschen Rechtssystem. Ähnlich dem vorherigen Kapitel untersucht es relevante Straftatbestände, die rechtshistorische Entwicklung und die aktuelle Rechtslage. Es beleuchtet verschiedene Aspekte, wie Wehrdienst in fremden Streitkräften, Anwerbung, Menschenraub, sowie die Rolle privater Militärunternehmen im deutschen Strafrecht.
VIII. Vergleichende Analyse: Dieses Kapitel vergleicht die Ergebnisse der Analysen des polnischen und deutschen Strafrechts hinsichtlich der Behandlung des Söldnertums. Es identifiziert Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den jeweiligen Rechtsordnungen und bewertet die Effektivität der strafrechtlichen Ansätze.
Schlüsselwörter
Söldnertum, Postmodernes Söldnertum, Private Militärfirmen, Strafrecht, Völkerrecht, Deutschland, Polen, Vergleichende Rechtsanalyse, Mikrovergleich, Landesverteidigung, Äußere Sicherheit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Magisterarbeit: Söldnertum im deutschen und polnischen Strafrecht
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht die strafrechtliche Behandlung des postmodernen Söldnertums in Deutschland und Polen. Im Mittelpunkt steht der Vergleich der beiden Rechtsordnungen und die Frage, ob diese dem Phänomen der modernen Söldner angemessen begegnen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst eine historische Entwicklung des Söldnertums, eine begriffliche Klärung und Typologisierung, die völkerrechtliche Relevanz, die strafrechtliche Behandlung in Polen und Deutschland, sowie eine vergleichende Analyse beider Rechtsordnungen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle privater Militärfirmen.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit verwendet einen mikrovergleichenden Ansatz, um das deutsche und polnische Strafrecht im Hinblick auf das Söldnertum zu analysieren und zu vergleichen. Das methodische Vorgehen wird detailliert im zweiten Kapitel erläutert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in neun Kapitel: Vorbemerkungen, Abkürzungen, Einleitung (Problemdarstellung, Relevanz, Vorgehensweise), Methodisches Vorgehen (Ziel, Hypothesen, Methode, Forschungslage, Quellenlage), Geschichte des Söldnertums, Begriffsdiskussion, Söldnertum und Völkerrecht, Söldnertum im polnischen Strafrecht, Söldnertum im deutschen Strafrecht, Vergleichende Analyse und Schlussbemerkungen.
Welche Aspekte des polnischen Strafrechts werden behandelt?
Das Kapitel zum polnischen Strafrecht analysiert relevante Straftatbestände, die rechtshistorische Entwicklung und die aktuelle Rechtslage bezüglich des Söldnertums. Es betrachtet den Dienst in fremden Streitkräften, das Anwerben von Söldnern und die Rolle privater Militärunternehmen.
Welche Aspekte des deutschen Strafrechts werden behandelt?
Das Kapitel zum deutschen Strafrecht analysiert ebenfalls relevante Straftatbestände, die rechtshistorische Entwicklung und die aktuelle Rechtslage. Es beleuchtet den Wehrdienst in fremden Streitkräften, Anwerbung, Menschenraub, Friedensgefährdende Beziehungen und die Rolle privater Militärunternehmen.
Wie werden die Ergebnisse der Analyse von deutschem und polnischem Strafrecht verglichen?
Ein separates Kapitel widmet sich der vergleichenden Analyse der Ergebnisse aus den Kapiteln zum polnischen und deutschen Strafrecht. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede identifiziert, und die Effektivität der strafrechtlichen Ansätze wird bewertet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Söldnertum, Postmodernes Söldnertum, Private Militärfirmen, Strafrecht, Völkerrecht, Deutschland, Polen, Vergleichende Rechtsanalyse, Mikrovergleich, Landesverteidigung, Äußere Sicherheit.
Wo finde ich eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, welche die jeweiligen Inhalte und Schwerpunkte prägnant darstellt.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Frage zu beantworten, ob die bestehenden Rechtsordnungen in Deutschland und Polen dem Phänomen des modernen Söldnertums, insbesondere im Kontext privater Militärfirmen, angemessen begegnen.
- Citation du texte
- Dominika Hirsch (Auteur), 2004, Söldner sind wieder gefragt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131442