Im Rahmen der Sozialarbeit kann es häufiger Kontakte zu Klienten mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung geben. Die
Persönlichkeitsstörung ist eine schwere und sehr vielschichtige Krankheit, die hohe Anforderungen an die professionellen Helfer stellt. Die vorliegende Arbeit gibt einen Einblick in dieses komplexe Thema. Einleitend werden das Entstehungsmodell nach Linehan und Definitionen nach ICD-10 und DSM-IV dargestellt. Durch den Schweregrad der Erkrankung stellt sich die Frage nach Behandlungsmöglichkeiten. Eine Therapieform die sich vielfach in der Praxis bewährt hat und deren Wirksamkeit in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden konnte, ist die Dialektisch Behaviorale Therapie nach Marsha Linehan. Dieses Konzept wird im Hauptteil vorgestellt. Neben charakteristischen Merkmalen und allgemeinen Zielen wird die Struktur einer stationären
Therapie erörtert. Abschließend wird ein Bezug zur Sozialarbeit im Rahmen der DBT hergestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)
- Entstehungsmodell nach Linehan
- Klassifikation
- ICD-10
- DSM-IV
- Behandlungsmöglichkeiten
- Die Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT) nach Marsha M. Linehan
- Zur Person Marsha M. Linehan
- Zur Entstehung der DBT
- Charakteristik
- Therapieziele - vier Stufen
- Strukturierung der (stationären) Therapie
- Das Therapie-Vorstadium
- Die Stationäre Therapiephase
- Das Fertigkeitentraining
- Die ambulante Therapiephase
- Sozialarbeit im Rahmen der DBT
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), ihre Entstehung, Symptomatik und Behandlungsmöglichkeiten, insbesondere die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT). Ziel ist es, Sozialarbeitern ein Verständnis für diese komplexe Erkrankung zu vermitteln und geeignete Strategien im Umgang mit Betroffenen aufzuzeigen.
- Entstehungsmodell der BPS nach Linehan (Biosoziales Modell)
- Klassifikation der BPS nach ICD-10 und DSM-IV
- Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) als effektive Behandlungsmethode
- Struktur und Elemente der DBT-Therapie (stationär und ambulant)
- Rolle der Sozialarbeit im Kontext der DBT
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) im Kontext der Sozialarbeit ein. Sie betont die Bedeutung von Wissen über BPS und geeignete Interventionsstrategien für Sozialarbeiter, um Klienten effektiv zu unterstützen und sich gleichzeitig vor Überforderung zu schützen. Die Arbeit skizziert den Aufbau, der sich mit dem Entstehungsmodell nach Linehan, den diagnostischen Kriterien und der DBT als wirksame Therapieform befasst.
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS): Dieses Kapitel beschreibt die BPS als häufig diagnostizierte Persönlichkeitsstörung. Es thematisiert den Begriff "Borderline" und seine historische Einordnung zwischen Neurose und Psychose. Die hohe Prävalenz traumatisierender Erfahrungen in der Vorgeschichte Betroffener wird hervorgehoben, ebenso die verschiedenen Theorien zur Krankheitsentstehung, darunter die Perspektive der Psychotraumatologie, die die BPS als komplexe PTBS einordnet, und das Vulnerabilitätskonzept, welches eine körperliche Veranlagung berücksichtigt. Die fehlende Einigkeit hinsichtlich der Ursachen wird deutlich gemacht.
1.1. Entstehungsmodell nach Linehan: Dieses Kapitel erläutert Linehans Diathese-Stress-Modell, welches die BPS als Interaktion früher Traumatisierung, Vernachlässigung und neurobiologischer Disposition erklärt. Linehan beschreibt eine Störung der Affektmodulation mit hypersensitiven Reaktionen auf emotionale Reize und Schwierigkeiten, Emotionen zu differenzieren. Die „Biosoziale Theorie“ betont die gestörte Interaktion neurobiologischer und psychosozialer Faktoren. Invalidierende Umgebungen in der Kindheit, in denen die emotionalen Schwankungen des Kindes inadäquat behandelt werden, tragen zur Entwicklung der Störung bei. Selbstverletzendes Verhalten, Suizidversuche und Dissoziationen werden als Versuche zur Spannungsreduktion interpretiert. Schließlich wird die Unfähigkeit, Gegensätzlichkeiten zu verarbeiten und die daraus resultierende Identitätskonfusion beschrieben, sowie die Bewegung zwischen den Polen "aktive Passivität", "scheinbare Kompetenz", "permanente Krise" und "gehemmte Trauer".
2. Klassifikation: Dieses Kapitel befasst sich mit der Diagnose der BPS anhand der Klassifikationssysteme DSM und ICD. Es erläutert die zweistufige Diagnostik: zunächst die Prüfung der allgemeinen Kriterien einer Persönlichkeitsstörung, gefolgt von der spezifischen Diagnose der BPS. Die Einordnung der BPS als Unterform der „emotional instabilen Persönlichkeitsstörung“ im ICD-10 wird detailliert dargestellt, wobei der impulsive und der Borderline-Typus unterschieden werden. Die Präzisierung der Symptome im DSM-IV wird erwähnt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) bei Borderline-Persönlichkeitsstörung"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Das Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), ihre Entstehung, Diagnostik und Behandlung, insbesondere mittels Dialektisch-Behavioraler Therapie (DBT). Es richtet sich an Sozialarbeiter und beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung, Kapitelzusammenfassungen, sowie Schlüsselthemen und -begriffe.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Die zentralen Themen umfassen: das Entstehungsmodell der BPS nach Linehan (biosoziales Modell), die Klassifikation der BPS nach ICD-10 und DSM-IV, die DBT als effektive Behandlungsmethode, die Struktur und Elemente der DBT-Therapie (stationär und ambulant), sowie die Rolle der Sozialarbeit im Kontext der DBT. Es wird auch auf die Person Marsha M. Linehan und die Entstehung der DBT eingegangen.
Wie wird die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) definiert und eingeordnet?
Das Dokument beschreibt die BPS als eine häufig diagnostizierte Persönlichkeitsstörung. Es erläutert den Begriff "Borderline" und seine historische Einordnung. Die Klassifizierung nach ICD-10 (als emotional instabile Persönlichkeitsstörung, mit impulsiven und Borderline-Typus) und DSM-IV wird detailliert dargestellt. Es werden verschiedene Theorien zur Entstehung der BPS diskutiert, inklusive der Perspektive der Psychotraumatologie und des Vulnerabilitätskonzepts.
Was ist das Entstehungsmodell der BPS nach Linehan?
Linehans Diathese-Stress-Modell wird erklärt. Es beschreibt die BPS als Interaktion von früher Traumatisierung, Vernachlässigung und neurobiologischer Disposition. Die „Biosoziale Theorie“ betont die gestörte Interaktion neurobiologischer und psychosozialer Faktoren. Invalidierende Umgebungen in der Kindheit tragen zur Entwicklung der Störung bei. Selbstverletzendes Verhalten und Suizidversuche werden als Versuche zur Spannungsreduktion interpretiert. Die Unfähigkeit, Gegensätzlichkeiten zu verarbeiten und die daraus resultierende Identitätskonfusion werden ebenfalls thematisiert.
Was ist die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) und wie funktioniert sie?
Das Dokument beschreibt die DBT als eine effektive Behandlungsmethode für BPS. Es erläutert die Struktur der DBT-Therapie, sowohl stationär als auch ambulant, inklusive des Fertigkeitentrainings. Die vier Stufen der Therapieziele werden ebenfalls behandelt. Die Rolle der Sozialarbeit im Rahmen der DBT wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Rolle spielt die Sozialarbeit in der DBT?
Das Dokument hebt die Bedeutung der Sozialarbeit im Kontext der DBT hervor und beschreibt deren Aufgaben und Rolle im Therapieprozess. Es betont die Notwendigkeit von Wissen über BPS und geeigneten Interventionsstrategien für Sozialarbeiter, um Klienten effektiv zu unterstützen und sich vor Überforderung zu schützen.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument enthält Kapitel zu: Einleitung, Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), Entstehungsmodell nach Linehan, Klassifikation (ICD-10, DSM-IV), Behandlungsmöglichkeiten, Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT), Charakteristik der DBT, Therapieziele, Strukturierung der Therapie (stationär und ambulant), Sozialarbeit im Rahmen der DBT und Fazit.
- Arbeit zitieren
- Nicole Falkenberg (Autor:in), 2007, Die Dialektisch Behaviorale Therapie bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131446