Das Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons bedeutete eine „doppelte Herausforderung“ der internationalen Gesellschaft. Zum einen wurde ihre Homogenität durch den Sieg der Revolution in Frankreich gestört, zum anderen das Ordnungsprinzip des Gleichgewichts der Kräfte in Frage gestellt. Als Gegenkräfte traten die Großmächte Österreich, Preußen, Russland und Großbritannien auf, die ihre spezifischen Interessenlagen zur Geltung bringen wollten. Der großen politischen Umwälzung folgte in der ersten Hälfte des 19. Jh. Eine Ära des Friedens. Innenpolitische Gegensätze standen im Vordergrund der Entwicklung. Schuberts Leben und Schaffen fällt in die so genannte Restaurationszeit. In den Jahren von 1815 bis 1830 herrschte in allen europäischen Staaten die Bestrebung, die politischen Verhältnisse der Zeit vor der Französischen Revolution wiederherzustellen.
Napoleons Herrschaft hatte jedoch nicht nur negative Züge. Sie weckte vor allem die nationalen und demokratischen Bewegungen des Kontinents, sodass in den folgenden 35 Jahren ab 1815 die Geschichte Europas von zwei widerstreitenden Strömungen geprägt wurde. Zum einen durch die bestehenden Beharrungskräfte der alten Ordnung, zum anderen durch die Erneuerungskräfte der revolutionären Befreiungs- und Nationalbewegung. Den alten Gewalten und ihren Einrichtungen in Staat, Gesellschaft und Kirche, die auf dem Wiener Kongress restauriert wurden, stand nun ein erstarktes Bürgertum gegenüber. Es vertrat die Ideen der Freiheit und der nationalen Einheit gegen Staatsallmacht und Privilegien. Noch beherrschte der soziale Gegensatz zwischen Adel und Bürgertum die Zeit, sodass die „Frage nach dem sozialen Staat, der freiheitlichen Verfassung und dem gerechten sozialen Gefüge“ das ausgehende 19. Jh. beherrschte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte
- 1813 Die Völkerschlacht bei Leipzig
- 1814 Der Wiener Kongress und das Gleichheitsprinzip
- Radikale und Revolutionäre Kräfte
- Johann Senn
- 1819 Die Karlsbader Beschlüsse
- Zusammenfassende Bewegungen
- Die Mächte (Sieger und Besiegte)
- Das Volk (Bürgertum und Burschenschaft)
- Exkurs: Musik und Lyrik
- Zeitgeist
- Der Wanderer
- Die Forelle
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Zeit nach den Napoleonischen Kriegen und der Restauration in Europa. Sie analysiert die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die durch die Niederlage Napoleons und den Wiener Kongress ausgelöst wurden. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung der deutschen Staaten und der Rolle des Bürgertums in der Zeit der Restauration.
- Die Folgen der Napoleonischen Kriege für Europa
- Der Wiener Kongress und die Neuordnung Europas
- Die Restauration und die Reaktion auf die Ideen der Französischen Revolution
- Die Rolle des Bürgertums in der Zeit der Restauration
- Die Entstehung nationaler und liberaler Bewegungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Restauration ein und beleuchtet die Herausforderungen, die die internationale Gesellschaft nach dem Sieg der Französischen Revolution und Napoleons Herrschaft zu bewältigen hatte. Sie stellt die wichtigsten Akteure und ihre Interessenlagen vor und skizziert die Entwicklungen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Das Kapitel "Vorgeschichte" beleuchtet die Politik Napoleons und die Widerstände, die er in Europa erfuhr. Es beschreibt den Russlandfeldzug Napoleons und die Folgen seiner Niederlage für die europäische Ordnung.
Das Kapitel "1813 Die Völkerschlacht bei Leipzig" schildert die entscheidende Schlacht, die zum Sturz Napoleons führte. Es analysiert die militärischen Strategien und die politischen Hintergründe der Schlacht.
Das Kapitel "1814 Der Wiener Kongress und das Gleichheitsprinzip" beschreibt die Neuordnung Europas nach dem Wiener Kongress. Es analysiert die Ziele und Ergebnisse des Kongresses und die Rolle der Großmächte.
Das Kapitel "Radikale und Revolutionäre Kräfte" beleuchtet die Entstehung nationaler und liberaler Bewegungen in Deutschland. Es analysiert die Rolle des Bürgertums und die Bedrohung, die Metternich von diesen Kräften sah.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Restauration, den Wiener Kongress, die Napoleonischen Kriege, das Bürgertum, die nationalen und liberalen Bewegungen, die deutsche Frage, die politische Unterdrückung und die Rolle Metternichs.
- Arbeit zitieren
- Annemarie Binkowski (Autor:in), 2008, Das Zeitalter Schuberts – Zwischen Revolution und Restauration, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131552