Ausgangspunkt für diese Studie ist die weltweit zunehmende Korruption in Wirtschaft und Gesellschaft. Sumpf, Filz und Vetternwirtschaft - mehr als jeder zweite EU-Bürger geht davon aus, dass Korruption, Bestechung und Käuflichkeit sowohl in der EU als auch in seinem eigenen Land an der Tagesordnung sind.
Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Untersuchung stehen daher die soziologischen und kriminologischen Grundlagen von Korruption und Compliance als verwaltungs- und unternehmenspolitische Möglichkeit zur Prävention von Korruption und Wirtschaftskriminalität.
In diesem Zusammenhang betrachtet die Studie Compliance als Strategie und Instrument, das korrektes Verhalten in Übereinstimmung mit geltendem Recht sicherstellen soll. Zu den Strategien und Instrumenten gehören aber auch moralisch-ethische Verhaltenskodizes, die selbstverständlich der Freiwilligkeit unterliegen. Es werden die Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen von Compliance-Maßnahmen aufgezeigt und politische, rechtliche und soziologische Gestaltungsmöglichkeiten diskutiert.
Die These: Transparenz ist der Todfeind der Korruption.
Inhaltsverzeichnis
- EINFÜHRUNG
- KAPITEL I. KORRUPTION UND COMPLIANCE
- 1.1. Korruption in deutschen Unternehmen
- 1.1.1. Definition: Korruption
- 1.1.2. Rechtslage in Deutschland
- 1.1.3. Das Vertragsverhältnis
- 1.1.4. Formen der Korruption
- 1.1.5. Fakten und Zahlen
- 1.1.5.1. Bundeslagebild Korruption
- 1.1.5.2. Zielbereiche der Korruption
- 1.1.5.3. Verdächtige - Verteilung von Gebern und Nehmern
- 1.1.6. Das Dilemma der Korruption
- 1.1.7. Schäden aufgrund von Korruption
- 1.1.7.1. Verfälschung des Wettbewerbs
- 1.1.7.2. Schädigung Dritter und des Täters selbst
- 1.1.7.3. Volkswirtschaft, Staat und Gesellschaft als Geschädigte
- 1.1.8. Das Korruptionsparadoxon
- 1.1.9. Korruption in der Mittelschicht
- 1.2. Compliance in Deutschland
- 1.2.1. Definition und Zweck der Einhaltung
- 1.2.2. Mittelständische Unternehmen in Deutschland
- 1.2.3. Gesetzliche Verpflichtung zur Einhaltung in Deutschland
- 1.2.3.1. Internationalisierung des KMU-Sektors
- 1.2.3.2. Betrug
- 1.2.3.3. Wettbewerbsverstöße
- 1.2.3.4. Produkthaftung
- 1.2.3.5. Ausfuhrbestimmungen
- 1.2.3.6. Kapitalmarktrecht
- 1.2.4. Einwände gegen die Einhaltung der Vorschriften
- 1.2.5. Compliance in mittelständischen Unternehmen
- 1.3. Korruptionsprävention - Compliance
- 1.3.1. Entstehung von Korruption und Prävention durch Compliance
- 1.3.1.1. Das Betrugsdreieck
- 1.3.1.2. Einhaltung der Vorschriften in drei Stufen
- 1.3.2. Erkennung von Korruption
- 1.3.3. Umgang mit Hinweisen und Maßnahmen bei Korruptionsverdacht
- 1.3.3.1. Whistleblowing
- 1.3.3.2. Compliance-Beauftragter
- 1.3.3.3. Ombudsleute
- 1.3.3.4. Zusammenfassung Hinweis-Systeme
- 1.3.4. Verhaltenskodex
- 1.3.5. Vier-Augen-Prinzip und Funktionstrennung
- 1.3.6. Rotation des Personals
- 1.3.7. Mindestanforderungen an eine Compliance-Organisation
- 1.3.8. Überwachung der Einhaltungsprogramme
- 1.3.8.1. Zustandskontrolle
- 1.3.8.2. Kontrollmechanismen
- 1.4. Compliance - Umsetzung in mittelständischen Unternehmen
- 1.4.1. Strategie
- 1.4.2. Implementierung in die Organisation und Prozesse
- 1.4.2.1. Einhaltung der kaufmännischen Grundsätze und Transparenz
- 1.4.2.2. Leitlinien
- 1.4.2.3. Zuständigkeiten
- 1.4.2.4. Ausbildung der Mitarbeiter
- 1.4.2.5. Compliance Management - Risiken und Prozesse
- 1.4.3. Empfehlung von Maßnahmen für den KMU-Sektor
- 1.5. Compliance - Umsetzung in der Verwaltung
- 1.5.1. Strategie
- 1.5.2. Compliance-Fragen für die Geschäftsführung
- 1.5.2.1. Gründe für die Einhaltung der Vorschriften in der öffentlichen Verwaltung
- 1.5.2.2. Legislative Maßnahmen
- 1.5.2.3. Verfassungsrechtliche und verwaltungsrechtliche Anforderungen
- 1.5.2.4. Leitlinien für die Einhaltung
- 1.5.2.5. Institutionalisierung
- 1.5.3. Öffentliche Unternehmensführung
- 1.5.4. Für Korruption besonders anfällige Bereiche
- 1.5.4.1. Öffentliches Auftragswesen
- 1.5.4.2. Konstruktion
- 1.5.4.3. Finanzielle Verwaltung
- 1.5.4.4. Genehmigungen und Kontrolltätigkeiten
- 1.5.5. Maßnahmen
- 1.5.5.1. Vier-Augen-Prinzip
- 1.5.5.2. Personalauswahl und Rotation
- 1.5.5.3. Antikorruptionsbeauftragter
- 1.5.5.4. Ombudsleute
- 1.5.5.5. Whistleblowing
- 1.5.5.6. Interne Prüfung
- 1.5.5.7. Ethik in der Verwaltung und Ehrenkodex
- 1.5.5.8. Verhaltenskodex
- 1.5.5.9. Einhaltung des Datenschutzes und der Datensicherheit
- 1.5.5.10. Freiheit der Information
- Korruption in Wirtschaft und Gesellschaft
- Soziologische und kriminologische Grundlagen von Korruption
- Compliance als Präventionsstrategie
- Compliance-Systeme in Unternehmen
- Compliance in der öffentlichen Verwaltung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie untersucht die weit verbreitete Korruption in Wirtschaft und Gesellschaft und analysiert die soziologischen und kriminologischen Grundlagen dieses Phänomens. Ein zentrales Thema ist Compliance als Mittel zur Prävention von Korruption und Wirtschaftskriminalität. Die Arbeit zeigt die Funktionsweise von Compliance als Strategie und Instrument zur Sicherstellung ethischen Verhaltens auf und beleuchtet die Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen dieser Maßnahmen. Der Fokus liegt dabei auf der Gestaltung von Compliance-Systemen in Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit dem Phänomen der Korruption in deutschen Unternehmen. Es definiert Korruption, untersucht die Rechtslage in Deutschland und beleuchtet verschiedene Formen von Korruption. Die Untersuchung geht auf die Folgen von Korruption ein und analysiert das Korruptionsparadoxon. Der zweite Teil des Kapitels widmet sich dem Thema Compliance in Deutschland. Es definiert Compliance und beschreibt seine Rolle in mittelständischen Unternehmen. Die Arbeit beleuchtet die rechtlichen Verpflichtungen zur Einhaltung von Vorschriften und diskutiert Einwände gegen Compliance-Maßnahmen.
Im dritten Teil des Kapitels wird die Bedeutung von Compliance als Präventionsstrategie gegen Korruption untersucht. Es werden die Entstehung von Korruption und die Möglichkeiten zur Prävention durch Compliance analysiert. Die Studie geht auf die Erkennung von Korruption, den Umgang mit Hinweisen und die Bedeutung von Whistleblowing ein. Der vierte Abschnitt des Kapitels beleuchtet die Umsetzung von Compliance in mittelständischen Unternehmen. Es werden Strategien, Implementierung und Maßnahmen für den KMU-Sektor vorgestellt.
Das fünfte und letzte Kapitel analysiert die Umsetzung von Compliance in der öffentlichen Verwaltung. Es werden Strategien und Compliance-Fragen für die Geschäftsführung diskutiert. Die Untersuchung geht auf die Gründe für die Einhaltung von Vorschriften in der öffentlichen Verwaltung, legislative Maßnahmen und verwaltungsrechtliche Anforderungen ein. Der letzte Teil des Kapitels beleuchtet die Bedeutung von Ethik in der Verwaltung und die Notwendigkeit von Verhaltenskodexen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Korruption, Korruptionsprävention, Compliance, Non-Compliance und die Herausforderungen der Organisation und des Managements von Prozessen im demokratischen Staat. Die Studie untersucht die Entstehung, Verbreitung und Folgen von Korruption in Wirtschaft und Gesellschaft und analysiert die Rolle von Compliance als wirksames Instrument zur Korruptionsprävention. Im Mittelpunkt stehen die Gestaltung von Compliance-Systemen in Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung sowie die Bedeutung von Transparenz und ethischem Verhalten für die Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderung der Korruption.
- Quote paper
- Dr. Uwe Dolata (Author), 2022, Organisation und Management der Prozesse im demokratischen Staat für den Umgang mit Korruption als gesellschaftspolitische Herausforderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1315585