Der Löwe im Iwein stellt eine Schlüsselfigur dar und dabei kommen ihm unterschiedliche Funktionen wie beispielsweise als Freund und Erlöser zu. Viele weitere mögliche Funktionen werden aufgrund des historischen Kontextes analysiert und gedeutet.
Es wird sich zeigen, dass dem Löwen in Hartmanns Werk unterschiedliche Funktionen zukommen. Dabei nimmt der tierische Begleiter unter anderem die Funktionen des Freunds, Vorbilds und Erlösers ein.
Des Weiteren hilft er dem Protagonisten, eine neue Identität aufgrund seiner Liminalität, die sowohl Animalität als auch kulturelle höfische Werte vereint, aufzubauen. Bevor jedoch eine Analyse hinsichtlich dieser Fragen unternommen wird, wird die Grundlage dafür dargelegt.
Zunächst wird die Symbolhaftigkeit des Löwen historisch kontextualisiert, wofür die Bibel und der Physiologus sowie die Begleiterscheinungen und die Benennungspraktiken im Mittelalter als Grundlage herangezogen werden. Anschließend werden die Ergebnisse in einem Fazit zusammengefasst und gegebenenfalls weitere Forschungsfragen aufgeworfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Löwe im kulturhistorischen Kontext
- 2.1. Der Löwe als Begleiter
- 2.2. Der Löwe in heiligen Schriften und seine Bedeutung
- 2.3. Der Löwe in der Benennungspraktik
- 3. Die Funktionen des Löwen
- 3.1. Das diegetische Tier
- 3.2. Der Löwen-Drachen-Kampf
- 3.3. Freundschaft, Treue, Vorbild
- 3.4. Erlöser
- 3.5. Domestiziertes Instrument, Animalität und Wildheit
- 3.6. Liminalität und Identität
- 3.7. Keine symbolische Bedeutung?
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit widmet sich einer Analyse der Funktionen des Löwen im mittelhochdeutschen Artusroman "Iwein" von Hartmann von Aue. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welchen Stellenwert der Löwe in Hartmanns Werk einnimmt und welche Funktionen er erfüllt. Dabei werden sowohl der Löwenkampf als auch der Einfluss des Löwen auf die Entwicklung des Protagonisten Iwein untersucht. Die Arbeit setzt sich zudem mit der Bedeutung des Löwen im kulturhistorischen Kontext auseinander und beleuchtet seine Rolle als Symbolfigur in der Bibel und im Physiologus.
- Die Rolle des Löwen im mittelhochdeutschen Artusroman "Iwein" von Hartmann von Aue
- Die Funktionen des Löwen im Kontext des Löwenkampfes und der Entwicklung des Protagonisten Iwein
- Der Einfluss des Löwen auf Iweins Reifungsprozess und die Bildung seiner Identität
- Die Bedeutung des Löwen im kulturhistorischen Kontext, insbesondere im Hinblick auf die Bibel und den Physiologus
- Vergleich mit Chrétien de Troyes' "Yvain ou Le Chevalier au lion"
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Funktion des Löwen in Hartmanns "Iwein" und führt in die Thematik ein. Sie beleuchtet den Stellenwert des Löwen in der Forschungsliteratur und erläutert die Unterschiede zur Vorlage von Chrétien de Troyes.
- Kapitel 2: Der Löwe im kulturhistorischen Kontext
Dieses Kapitel beleuchtet die historische Bedeutung des Löwen und seine Symbolhaftigkeit. Es werden die Rolle des Löwen als Begleiter, seine Darstellung in der Bibel und im Physiologus sowie seine Bedeutung in der Benennungspraktik des Mittelalters untersucht.
- Kapitel 3: Die Funktionen des Löwen
In diesem Kapitel werden die Funktionen des Löwen im "Iwein" analysiert. Der Fokus liegt dabei auf dem diegetischen Tier, dem Löwenkampf, den Funktionen des Löwen als Freund, Vorbild und Erlöser sowie auf der Rolle des Löwen in Bezug auf Iweins Liminalität und Identität.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Funktionen des Löwen im mittelhochdeutschen Artusroman "Iwein", wobei der Löwenkampf, der Reifungsprozess des Protagonisten Iwein, die Symbolhaftigkeit des Löwen, seine Rolle als Freund, Vorbild und Erlöser sowie die Verbindung von Animalität und Kulturellen Werten im Kontext der Liminalität im Mittelpunkt stehen. Darüber hinaus werden die Bibel, der Physiologus und die Bedeutung des Löwen im Mittelalter als wichtige Bezugspunkte herangezogen.
- Arbeit zitieren
- Niclas Neukirch (Autor:in), 2020, Der Löwe in Hartmanns Iwein. Eine Analyse seiner möglichen Funktionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1316344