Aus systemischer Perspektive betrachtet sind nicht nur die anorektischen Personen selbst von ihrer Erkrankung betroffen, sondern ebenso deren Familien, die oft hilflos der Veränderung zusehen müssen. Was bewegt Menschen dazu, absichtlich zu hungern, welche Rolle spielt deren Familie, ebenso die Ätiologie wie auch die Prognose betreffend? In dieser Arbeit sollen sowohl theoretisch fundierte Antworten darauf gesucht werden, als auch methodisch erläutert werden, wie sich in der Praxis herausfinden ließe, ob sich die theoretisch gewonnenen Aspekte bestätigen würden.
Im theoretischen Teil sollen neben einer Einordnung in die ICD-10-Klassifikation, der Untersuchung von Symptomatik sowie Prävalenzraten und Prognose der AN, Risikofaktoren zur Entstehung einer AN betrachtet werden. Insbesondere werden begünstigende familiäre Beziehungsmuster als Risikofaktoren aus systemischer Perspektive beleuchtet, welche die Grundlage für den methodischen Teil bilden. In diesem wird ein Strukturbaum sowie ein halbstrukturierter Interviewleitfaden dargestellt. Es folgt eine Diskussion, in der methodisches Vorgehen kritisch hinterfragt wird, die Konzepte "Lebensproblem" und "Problemsystem" nach Ludewig (2021) anhand der AN reflektiert werden und abschließend in einem Ausblick mögliche Ansätze in Forschung, Therapie und Prävention angestoßen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Teil
- Diagnostische Kriterien nach ICD-10
- Symptomatik
- Prävalenzraten und Prognose
- Ätiologie
- Multifaktorielles Modell
- Beziehungsmuster aus systemischer Perspektive
- Zusammenfassung
- Methodischer Teil
- Strukturbaum
- Halbstrukturierter Interviewleitfaden
- Vorbereitende Maßnahmen
- Durchführung
- Auswertung der Daten
- Diskussion
- Kritische Reflexion des methodischen Teils
- Lebensproblem und Problemsystem
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht Anorexia nervosa (AN) aus systemischer Perspektive. Das Ziel ist es, sowohl theoretische Erkenntnisse über die Erkrankung zu gewinnen als auch methodische Ansätze zu erarbeiten, um diese in der Praxis zu überprüfen.
- Einordnung der AN in die ICD-10-Klassifikation und Beschreibung der Symptomatik
- Analyse der Prävalenzraten und Prognose der AN
- Untersuchung der Ätiologie der AN, insbesondere aus systemischer Perspektive
- Entwicklung eines Strukturbaums und eines halbstrukturierten Interviewleitfadens zur Erforschung der AN
- Kritische Reflexion des methodischen Ansatzes und Anwendung der Konzepte „Lebensproblem“ und „Problemsystem“ auf die AN
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Anorexia nervosa als weitverbreitete Essstörung in Deutschland vor und erläutert die Komplexität der Erkrankung, die über ein schlankes Schönheitsideal hinausgeht. Der theoretische Teil bietet eine umfassende Übersicht der AN, einschließlich der diagnostischen Kriterien, Symptomatik, Prävalenzraten, Prognose und Ätiologie. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die systemische Perspektive gelegt, die familiäre Beziehungsmuster als Risikofaktoren betrachtet.
Der methodische Teil stellt einen Strukturbaum sowie einen halbstrukturierten Interviewleitfaden vor, der zur Erforschung der AN in der Praxis eingesetzt werden könnte.
Schlüsselwörter
Anorexia nervosa, Essstörung, systemische Perspektive, Beziehungsmuster, Prävalenz, Prognose, Strukturbaum, Interviewleitfaden, Lebensproblem, Problemsystem
- Quote paper
- Johanna Lisa Lohrer (Author), 2022, Anorexia nervosa. Eine Betrachtung aus systemischer Perspektive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1317957