Diese Untersuchung beschäftigt sich mit unehelichen Geburten in der evangelischen südbadischen Kleinstadt Emmendingen im Zeitraum von 1650 bis 1800. Die zu betrachtende Zeitspanne wurde aufgrund des vorhandenen Quellenmaterials ausgewählt, wobei vorausgesetzt wird, dass der Westfälische Friede nach dem Dreißigjährigen Krieg auch für Emmendingen einen historischen Einschnitt darstellt. Zudem wird die Jahrhundertwende 1800, die das Ende der Neuzeit und den Übergang zur Moderne bildet, als eine "natürliche Barriere", auch in dem vorhandenen Quellenmaterial, betrachtet.
Historisch-demografische Forschung spielt im deutschsprachigen Raum erst in der jüngsten Zeit wieder eine Rolle. Diskreditiert vor allem aufgrund des Missbrauchs der Daten durch die Nationalsozialisten, hielten sich deutsche Forscher in diesem wissenschaftlichen Bereich lange zurück. Auch die geschichtlichen Forschungen auf einen lokal begrenzten Raum bezogen, sogenannte mikrohistorische Betrachtungen, gelten noch als junge wissenschaftliche Methode.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Quellenübersicht und Quellenkritik
- Uneheliche Geburten in Emmendingen von 1650 bis 1800
- Demografische Daten
- Beispiele unehelicher Kinder
- Gesetzgebung, Normen und Strafen
- Erbrechtliche Stellung unehelicher Kinder
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit unehelichen Geburten in der südbadischen Kleinstadt Emmendingen zwischen 1650 und 1800. Der Fokus liegt auf der Erforschung der demografischen Daten, der Lebensumstände unehelicher Kinder sowie der rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in diesem Zeitraum.
- Die Entwicklung der Unehelichkeitsraten in Emmendingen im Vergleich zum europäischen Kontext
- Die Ursachen für uneheliche Geburten und die Rolle von gesellschaftlichen Normen und Gesetzen
- Die Lebensbedingungen unehelicher Kinder und ihre rechtliche Stellung
- Die Bedeutung der Quellenkritik und die Herausforderungen der mikrohistorischen Forschung
- Die Einbindung der Ergebnisse in den Forschungsstand zur Geschichte der Unehelichkeit im 17. und 18. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt einen Überblick über den Forschungsstand zur Unehelichkeit in Europa und stellt die Quellenlage für die Untersuchung in Emmendingen dar. Es werden die wichtigsten Quellenarten vorgestellt und deren Kritikfähigkeit bewertet.
Das zweite Kapitel untersucht die demografischen Daten zu unehelichen Geburten in Emmendingen von 1650 bis 1800. Es werden sowohl quantitative Daten als auch ausgewählte Beispiele für die Lebensgeschichten unehelicher Kinder präsentiert.
Das dritte Kapitel beleuchtet die rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für uneheliche Geburten in Emmendingen. Es werden die relevanten Gesetze, Normen und Strafen sowie die erbrechtliche Stellung unehelicher Kinder untersucht.
Schlüsselwörter
Unehelichkeit, Demografie, Mikrohistorie, Emmendingen, Süddeutschland, 17. Jahrhundert, 18. Jahrhundert, Kirchenbücher, Familienrekonstruktion, Rechtsgeschichte, Sozialgeschichte, Vormoderne Lebenswelten
- Arbeit zitieren
- Jacqueline Schoder (Autor:in), 2021, Uneheliche Kinder im badischen Emmendingen von 1650 bis 1800, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1318898