„Nur selten mehr macht man sich heutzutage eine Vorstellung von der Heftigkeit jenes literarischen Sturms, jenes Geheuls aus Büchern, Broschüren, Zeitschriften und Zeitungen, das einst in Deutschland dem katastrophalen Unwetter der Säkularisation voran-gegangen ist.“
Dieses Eingangszitat von Bonifaz Wöhrmüllers aus seinem Aufsatz „Literarische Sturmzeichen vor der Säkularisation“ verschafft einen guten Eindruck, wie stark das Thema „antimonastische Kritik und Polemik“ in dem Zeitraum von ca. 1760 bis 1805 an den Grundfesten des Ordenswesens rüttelte und dass die Untersuchung dieses Phä-nomens auch heute nichts an seiner Interessantheit hinsichtlich der schwerwiegenden Bedeutung für die (deutsche) Geschichte, speziell für die Kirchen- bzw. Ordensgeschichte, verloren hat.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Deutschland im 18. Jahrhundert
- Deutschland im Zeitalter der Aufklärung
- Die Katholische Aufklärung - ein Widerspruch?
- Das Wesen und die Erscheinungsformen antimonastischer Kritik
- Phasen der „literarischen Sturmzeichen“
- Anschuldigungen und Forderungen der Literatur
- Die Gattungen antimonastischer Literatur
- Mönche als Hauptgegner der Aufklärung - welche Orden wurden wie und in welchem Maße angegriffen?
- Autorenkreise antimonastischer Literatur
- Antimonastische Kritik am Beispiel Franz Wilhelm von Spiegels Denkschrift „Gedanken ueber die Aufhebung der Kloester und geistlichen Stifter im Herzogthum Westphalen"
- Die Person von Spiegels, der historischer Kontext und die Wirkung der Denkschrift
- Aufbau der Denkschrift Franz Wilhelm von Spiegels
- Der Nützlichkeitsaspekt als einer der Grundpfeiler Katholischer Aufklärung – „[...]als wenn Müẞiggang eine christliche Tugend waere [...]“
- von Spiegels Haltung gegenüber dem Mönchswesen: Bettelorden vs. fundierte Orden
- Kritik am Schul- und Seelsorgewesen
- Von Spiegels Darstellung der Bettelmönche - Vom Mönch „[...] der im Nichtsthun seine Heiligkeit und im Schmutz seine Erhabenheit setzt.“
- ,,Weltfremde Wesen“ – Die Nonnen
- Von Spiegels Säkularisationsplan
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der antimonastischen Kritik und Polemik im Zeitraum von ca. 1760 bis 1805, die sich gegen das Mönchtum und Klosterwesen richtete. Ziel ist es, die Merkmale dieser Kritik in verschiedenen literarischen Gattungen zu analysieren und zu untersuchen, gegen welche Personen oder Gruppen sie sich richtete. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung dieses Phänomens für die deutsche Geschichte, insbesondere für die Kirchen- und Ordensgeschichte.
- Antimonastische Kritik als literarisches Phänomen
- Merkmale und Gattungen antimonastischer Literatur
- Zielgruppen und Adressaten der Kritik
- Die Rolle der Katholischen Aufklärung in der antimonastischen Kritik
- Die Auswirkungen der Kritik auf das Klosterwesen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der antimonastischen Kritik im Kontext der Säkularisation vor und erläutert die Relevanz der Untersuchung. Sie skizziert die Forschungslage und die verwendeten Quellen. Das erste Kapitel bietet einen Überblick über die Situation Deutschlands im Zeitalter der Aufklärung und charakterisiert die Katholische Aufklärung als Untergruppe der Aufklärung. Das zweite Kapitel beschreibt das Phänomen der antimonastischen Kritik im Detail. Es werden die zeitlichen Phasen, die Merkmale, die Gattungen, die Zielgruppen und die Autorenkreise der Kritik beleuchtet. Das dritte Kapitel analysiert ein Fallbeispiel antimonastischer Kritik am Beispiel von Franz Wilhelm von Spiegels Denkschrift „Gedanken ueber die Aufhebung der Kloester und geistlichen Stifter im Herzogthum Westphalen". Es werden die Person von Spiegels, der historische Kontext, der Aufbau der Denkschrift und die Kritik am Mönchswesen, Schul- und Seelsorgewesen sowie die Säkularisationspläne von Spiegels untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die antimonastische Kritik, die Katholische Aufklärung, die Säkularisation, das Mönchtum, das Klosterwesen, die literarische Polemik, die deutsche Geschichte, die Kirchen- und Ordensgeschichte, Franz Wilhelm von Spiegel, die Denkschrift "Gedanken ueber die Aufhebung der Kloester und geistlichen Stifter im Herzogthum Westphalen", die Nützlichkeit, die Bettelorden, die fundierten Orden, das Schul- und Seelsorgewesen, die Nonnen und die Säkularisationspläne.
- Quote paper
- Carolin Droick (Author), 2008, "Der Topos vom blutsaugenden, faulen und schmarotzenden Mönch" – Antimonastische Polemik und Kritik an Mönchtum und Klosterwesen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131915