Die Hausarbeit behandelt den Vergleich der faschistischen und nationalsozialistischen Sprachpolitik Mussolinis und Hitlers am Beispiel des Umgangs mit Fremdwörtern.
Sowohl die deutsche als auch die italienische Diktatur verfolgte rassistische, antisemitische und antisozialistische Ziele. Auch manipulative Strategien, wie soziale Demagogie und pseudorevolutionäre Parteiprogramme, wurden anfangs gleichermaßen von Faschisten und Nationalsozialisten verwendet.
Beide Diktatoren sind bekannt für ihre einzigartige Rhetorik, ihre Massenreden und ihre exzessive Propaganda, verbunden durch die Nutzung neuartiger medialer Möglichkeiten, um Menschenmassen bisher unbekannter Größenordnungen von ihren Ideologien zu überzeugen und sie zu manipulieren, die Ansichten der Diktatoren anzunehmen und Handlungen rechtzufertigen.
Die Vermutung liegt folglich nahe, dass die beiden Regime, welche durch extreme Formen der Sprachlenkung und Kommunikationskontrolle die Menschen beherrschten, eine ähnliche Sprachpolitik verfolgen.
Dass der Nationalsozialismus und der Faschismus enorme wirtschaftliche und soziale Schäden in Deutschland, Italien, Europa und dem Rest der Welt des 20. Jahrhunderts anrichteten, steht außer Frage. Auf sprachlicher Ebene übten die zwei rechtsextremen Länder vor allem auf die Lexis erheblichen Einfluss aus, da die Zeitspanne, in der die Regime an der Macht waren, zu kurz war, um tiefgreifendere Spuren in Morphologie, Phonologie und Syntax zu hinterlassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Strategien und Merkmale faschistischer und nationalsozialistischer Sprache
- Fremdwortgebrauch im Faschismus und Nationalsozialismus
- Fremdwortpuristik im faschistischen Italien
- Fremdwortpolitik im nationalsozialistischen Deutschland
- Ablehnende Haltung der Nationalsozialisten gegenüber den Fremdwortpuristen
- Pragmatische Funktionen des Fremdwortgebrauchs im Nationalsozialismus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verwendung von Fremdwörtern im italienischen Faschismus und im deutschen Nationalsozialismus. Das Hauptziel ist es, die pragmatischen Funktionen von Fremdwörtern in beiden Systemen zu analysieren und zu vergleichen. Die Arbeit konzentriert sich auf die sprachpolitischen Strategien, die von Mussolini und Hitler eingesetzt wurden, um die Verwendung von Fremdwörtern zu kontrollieren und zu manipulieren.
- Die Rolle von Fremdwörtern in der politischen Propaganda und Manipulation
- Die Verwendung von Fremdwörtern als Mittel zur Schaffung von Einheit und zur Abgrenzung
- Die Auswirkungen der Sprachpolitik auf die Lexis und die Entwicklung der jeweiligen Landessprachen
- Die Kontraste zwischen der puristischen Fremdwortpolitik im faschistischen Italien und der pragmatischeren Nutzung von Fremdwörtern im nationalsozialistischen Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die historische und ideologische Verbindung zwischen dem italienischen Faschismus und dem deutschen Nationalsozialismus dar und verweist auf die Bedeutung der Sprache als Instrument der politischen Macht. Sie erläutert die These der Arbeit, die den kontrastiven Fremdwortgebrauch in beiden Systemen untersucht.
- Kapitel 2 bietet einen grundlegenden Katalog von sprachlichen Strategien und Merkmalen, die totalitäre Regime wie das faschistische Italien und das nationalsozialistische Deutschland verwendeten, um ihre Bürger zu manipulieren. Die Kapitel beleuchtet die Instrumentalisierung der Sprache für Propagandazwecke und die Bedeutung von Begriffsverdrehung und Affektdurchtränkung in der totalitären Sprache.
- Kapitel 3 widmet sich dem Fremdwortgebrauch im Faschismus und Nationalsozialismus. Es analysiert die puristische Fremdwortpolitik im faschistischen Italien, die auf die Konstituierung einer einheitlichen Sprache für den gesamten italienischen Staat zielte, und stellt diese der pragmatischeren Nutzung von Fremdwörtern im nationalsozialistischen Deutschland gegenüber.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie totalitäre Sprache, politische Propaganda, Sprachlenkung, Lexis, Fremdwörter, Fremdwortpolitik, Pragmatik, Faschismus, Nationalsozialismus, Italien, Deutschland, Mussolini, Hitler. Die zentralen Forschungsbereiche sind die pragmatischen Funktionen von Fremdwörtern, die sprachpolitischen Strategien beider Regime und die Kontraste im Umgang mit Fremdwörtern.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Pragmatische Funktionen von Fremdwörtern und deren Gebrauch im italienischen Faschismus und deutschen Nationalsozialismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1319533