Es wird oft verkannt, dass der christliche Widerstand weit mehr Personen als die bekannten Namen umfasste. Gerade Frauen, die mutig für die Rechte der Juden eingetreten sind, blieben dabei häufig im Hintergrund und sind daher heute noch wenig erforscht oder der breiten Gesellschaft unbekannt. Es stellt sich die Frage, welche Handlungsspielräume Frauen in der Zeit des Nationalsozialismus hatten, um Widerstand leisten zu können. Im Zusammenhang damit ergibt sich die Frage, ob sich aufgrund dieser Handlungsspielräume bestimmte Handlungsmuster im (christlich motivierten) Widerstand von Frauen herauskristallisieren lassen.
Im Rahmen kirchengeschichtlicher Untersuchungen stellt die Rolle der Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus (NS) einen interessanten Bereich dar. Personen wie Karl Barth, der u.a. maßgeblich für die "Barmer Theologische Erklärung" verantwortlich war, oder Dietrich Bonhoeffer, der sich im Rahmen der Bekennenden Kirche hervortat, sind entscheidend für das Bild, das heute über den Widerstand aus christlichem Glauben vorherrscht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Frauenbild und die damit verbundenen Handlungsspielräume von Frauen im Nationalsozialismus
- 3. Betrachtung der vorliegenden Quellen
- 3.1 Allgemeiner Überblick über die Quellenlage
- 3.2 Quellen zu Elisabeth Schmitz
- 3.3 Quellen zu Elisabeth von Thadden
- 3.4 Quellen zu Katharina Staritz
- 3.5 Quellen zu Gertrud Mörike
- 3.6 Quellen zu Johanna Stöffler
- 4. Untersuchungen anhand ausgewählter Beispiele evangelischer Frauen im Widerstand
- 4.1 Elisabeth Schmitz
- 4.1.1 Leben
- 4.1.2 Einsatz gegen das Regime
- 4.1.2.1 Denkschrift „Zur Lage der deutschen Nichtarier“
- 4.1.2.2 Weitere Handlungen
- 4.2 Elisabeth von Thadden
- 4.2.1 Leben
- 4.2.2 Einsatz gegen das Regime
- 4.2.2.1 In der Schule
- 4.2.2.2 Im Privaten
- 4.2.2.3 Die „Teegesellschaft“ und weitere Handlungen
- 4.3 Katharina Staritz
- 4.3.1 Leben
- 4.3.2 Einsatz gegen das Regime
- 4.3.2.1 Einsatz im beruflichen Rahmen
- 4.3.2.2 Rundschreiben
- 4.4 Frauen in der Württembergischen Pfarrhauskette
- 4.4.1 Kurzer Überblick über die „Württembergische Pfarrhauskette“
- 4.4.2 Gertrud Mörike
- 4.4.2.1 Leben
- 4.4.2.2 Einsatz gegen das Regime
- 4.4.3 Johanna Stöffler
- 4.4.3.1 Leben
- 4.4.3.2 Einsatz gegen das Regime
- 4.1 Elisabeth Schmitz
- 5. Gemeinsame Betrachtung der verschiedenen Formen von Widerstand und der damit verbundenen Risiken
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Handlungsspielräume und -muster evangelischer Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Ziel ist es, wenig bekannte Beispiele weiblichen Widerstands zu beleuchten und zu analysieren, ob sich aufgrund der jeweiligen Handlungsspielräume spezifische Handlungsmuster herauskristallisieren lassen. Die Arbeit berücksichtigt dabei die nationalsozialistische Frauenideologie und deren Einfluss auf die Möglichkeiten des Widerstands.
- Handlungsräume evangelischer Frauen im Nationalsozialismus
- Formen des Widerstands gegen das NS-Regime
- Analyse spezifischer Handlungsmuster im Widerstand
- Risiken und Folgen des Widerstands
- Einordnung der Beispiele in den Gesamtkontext des christlichen Widerstands
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des christlichen Widerstands gegen den Nationalsozialismus ein und hebt die oft verkannte Rolle evangelischer Frauen hervor. Sie definiert den Begriff "Widerstand" und formuliert die Forschungsfrage nach den Handlungsspielräumen und -mustern dieser Frauen. Die methodische Vorgehensweise, die auf Fallstudien ausgewählter Frauen basiert, wird erläutert. Die Arbeit gliedert sich in die Analyse des Frauenbildes im Nationalsozialismus, die Betrachtung der Quellen, die Untersuchung einzelner Frauen und deren Widerstandshandlungen, sowie die vergleichende Betrachtung der verschiedenen Widerstandsformen.
2. Das Frauenbild und die damit verbundenen Handlungsspielräume von Frauen im Nationalsozialismus: Dieses Kapitel beschreibt das nationalsozialistische Frauenbild, das Frauen primär auf die Rolle in Familie und Haushalt beschränkte. Trotz ideologischer Einschränkungen werden die vorhandenen Handlungsspielräume beleuchtet, die durch frühere Entwicklungen wie die Mädchenschulreform und die Teilnahme am Ersten Weltkrieg entstanden waren. Die Kapitel erläutert die ideologisierte Mutterrolle, die Diffamierung von Frauen ohne Kinder und die Einschränkungen im Bildungsbereich. Gleichzeitig wird die vordergründige Gleichberechtigung und die Verwendung von Frauen als billige Arbeitskräfte angesprochen, die ein komplexes Bild der Situation evangelischer Frauen im Nationalsozialismus zeigt.
3. Betrachtung der vorliegenden Quellen: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die verwendeten Quellen, darunter verschiedene Quellen zu den ausgewählten Frauen (Elisabeth Schmitz, Elisabeth von Thadden, Katharina Staritz, Gertrud Mörike und Johanna Stöffler). Die Beschreibung der Quellenlage dient als Grundlage für die nachfolgenden Fallstudien, die detailliert untersucht werden.
4. Untersuchungen anhand ausgewählter Beispiele evangelischer Frauen im Widerstand: Dieses Kapitel präsentiert detaillierte Fallstudien von fünf evangelischen Frauen, die auf unterschiedliche Weise Widerstand gegen das NS-Regime leisteten. Es werden sowohl ihr Leben als auch ihre jeweiligen Handlungen im Widerstand umfassend dargestellt. Die Fallstudien beleuchten die Vielfalt der Möglichkeiten, Widerstand zu leisten, und zeigen die individuellen Strategien und Methoden, die von diesen Frauen eingesetzt wurden. Dies stellt die Grundlage für die spätere vergleichende Analyse dar.
5. Gemeinsame Betrachtung der verschiedenen Formen von Widerstand und der damit verbundenen Risiken: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Formen des Widerstands der untersuchten Frauen und vergleicht ihre Strategien. Die Kapitel wird die Risiken und Folgen ihres Handelns erörtern, die von subtilen Formen der Diskriminierung bis hin zu Repressalien reichten. Die vergleichende Analyse zielt darauf ab, Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Widerstandshandeln aufzuzeigen und mögliche Handlungsmuster zu identifizieren.
Schlüsselwörter
Nationalsozialismus, Widerstand, evangelische Frauen, Handlungsspielräume, Handlungsmuster, Frauenbild, christlicher Widerstand, Quellenanalyse, Fallstudien, Risiken, Repressionen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Handlungsräume evangelischer Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Handlungsspielräume und -muster evangelischer Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Sie beleuchtet wenig bekannte Beispiele weiblichen Widerstands und analysiert, ob sich aufgrund der jeweiligen Handlungsspielräume spezifische Handlungsmuster herauskristallisieren lassen. Die nationalsozialistische Frauenideologie und deren Einfluss auf die Möglichkeiten des Widerstands werden berücksichtigt.
Welche Frauen werden im Einzelnen untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf Fallstudien von fünf evangelischen Frauen: Elisabeth Schmitz, Elisabeth von Thadden, Katharina Staritz, Gertrud Mörike und Johanna Stöffler. Jede Frau wird hinsichtlich ihres Lebens und ihres Engagements im Widerstand gegen das NS-Regime detailliert betrachtet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Das Frauenbild und Handlungsspielräume im Nationalsozialismus, Betrachtung der Quellen, Untersuchungen anhand ausgewählter Beispiele, Gemeinsame Betrachtung der Widerstandsformen und Risiken, sowie Fazit und Ausblick. Ein Inhaltsverzeichnis bietet eine detaillierte Übersicht.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Welche Handlungsspielräume hatten evangelische Frauen im Nationalsozialismus und welche spezifischen Handlungsmuster lassen sich in ihrem Widerstand gegen das Regime erkennen?
Welche Quellen wurden verwendet?
Das dritte Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die verwendeten Quellen. Es werden verschiedene Quellen zu den fünf ausgewählten Frauen beschrieben, die als Grundlage für die detaillierten Fallstudien dienen.
Welche Formen des Widerstands werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt eine Vielfalt von Widerstandsformen, die von den untersuchten Frauen eingesetzt wurden. Diese reichen von subtilen Formen des Protests bis hin zu direkterem Handeln. Die spezifischen Handlungen jeder Frau werden im Detail dargestellt und anschließend vergleichend analysiert.
Welche Risiken waren mit dem Widerstand verbunden?
Das Kapitel zur gemeinsamen Betrachtung der Widerstandsformen und Risiken beleuchtet die Konsequenzen des Widerstands. Diese reichten von subtilen Formen der Diskriminierung bis hin zu Repressalien durch das NS-Regime. Die Arbeit analysiert die unterschiedlichen Risiken, denen die Frauen ausgesetzt waren.
Wie wird das nationalsozialistische Frauenbild berücksichtigt?
Die Arbeit analysiert das nationalsozialistische Frauenbild, das Frauen primär auf die Rolle in Familie und Haushalt beschränkte. Gleichzeitig werden die vorhandenen Handlungsspielräume trotz dieser ideologischen Einschränkungen beleuchtet, die durch frühere Entwicklungen wie die Mädchenschulreform und den Ersten Weltkrieg entstanden waren.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Das Fazit und der Ausblick fassen die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zeigen mögliche zukünftige Forschungsansätze auf. Die vergleichende Analyse der Fallstudien erlaubt die Identifizierung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Widerstandshandeln und möglichen Handlungsmustern.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Nationalsozialismus, Widerstand, evangelische Frauen, Handlungsspielräume, Handlungsmuster, Frauenbild, christlicher Widerstand, Quellenanalyse, Fallstudien, Risiken, Repressionen.
- Quote paper
- Charlotte Wulfes (Author), 2021, Handlungsspielräume und Handlungsmuster im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Untersuchungen anhand ausgewählter Beispiele evangelischer Frauen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1319534