Das Ziel dieser Arbeit ist es, eine Übersicht darüber zu geben, ob und wie Diversity-Dimensionen sich in ausgewählten Comic-Reihen wiederfinden. Die Analyse geht erstens der Frage nach, ob die jeweiligen Diversity-Dimensionen überhaupt in den untersuchten Comics repräsentiert wird und beantwortet damit Fragen wie beispielsweise: Finden sich weibliche Protagonisten oder werden die Comic-Reihen von männlichen Figuren beherrscht? Dominieren Weiße oder finden sich auch Menschen andere ethnischer Herkunft? Gibt es Figuren mit einer Behinderung? Sofern die jeweilige Diversity-Dimension in den Comic-Reihen repräsentiert ist, stellt sich dann zweitens die Frage, wie die Figuren in den Diversity-Dimensionen dargestellt werden – werden sie als gleichwertig dargestellt oder finden sich hierarchische Unterschiede zwischen den Figuren in den Diversity-Dimensionen? Es werden also Fragen beantwortet wie: Werden hetero- und homosexuelle Menschen gleichwertig dargestellt? Werden Weiße und Schwarze als ebenbürtig gewertet?7 Haben Frauen und Männer den gleichen Stellenwert in den Comics?
Im Rahmen dieser Arbeit werden exemplarisch die Comic-Reihen Lucky Luke, Asterix und Tim und Struppi untersucht. Grundlage der Auswahl war, dass die drei genannten Comic-Reihen unter Grundschüler:innen zu den meistverbreiteten gehören und nahezu allen Grundschüler:innen bekannt sind. Zwar thematisieren die drei Comic-Reihen nicht explizit politische und gesellschaftliche Themen, wie dies beispielsweise bei dem bekannten US-amerikanischen Comicstrip Doonesbury der Fall ist. Vor allem für die Sekundarstufe I und II sind Comicstrips wie Doonesbury eine didaktische Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen. In der Primarstufe sind sie aber nicht einsetzbar, da sie die Schüler:innen kognitiv überfordern würden.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Aufbau der Arbeit
- Forschungsstand
- Demokratiepädagogik und Diversity
- Comics als Lernmittel im sozialwissenschaftlichen Sachunterricht
- Analyse der Comic-Bände
- Ethnisch-kulturelle Prägung
- Geschlecht
- Religiose Glaubensprägung
- Alter
- Behinderung
- Sexuelle Orientierung
- Didaktische Analyse
- Möglichkeiten des Comics im sozialwissenschaftlichen Sachunterricht
- Grenzen des Comics im sozialwissenschaftlichen Sachunterricht
- Die Aufgaben einer Lehrkraft
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Diversity-Dimensionen in den Comicreihen Tim & Struppi, Asterix und Lucky Luke und untersucht, inwiefern diese Werke als Mittel der Diversity Education im sozialwissenschaftlichen Sachunterricht eingesetzt werden können.
- Die Bedeutung von Diversity Education im Kontext der Grundschule
- Die Rolle von Comics als Sozialisationsagenten und Lernmittel
- Die Darstellung von Diversität in den untersuchten Comicreihen
- Die didaktischen Möglichkeiten und Grenzen von Comics im sozialwissenschaftlichen Sachunterricht
- Die Verantwortung von Lehrkräften bei der Einsetzung von Comics im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung beleuchtet die aktuelle Diskussion um den Fokus politischer Bildung und die zentrale Rolle der Menschenrechte. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Bedeutung von Diversität als Lerngegenstand in der Grundschule.
Das Kapitel „Demokratiepädagogik und Diversity“ befasst sich mit der Bedeutung von Diversität in der Grundschule. Die Chancen, aber auch die Notwendigkeit, Diversität in der frühen Bildung zu thematisieren, werden hervorgehoben.
Das Kapitel „Comics als Lernmittel im sozialwissenschaftlichen Sachunterricht“ stellt Comics als relevantes Medium in der Kinderliteratur und im Bereich der Bildung dar. Die Bedeutung von Comics als Sozialisationsagenten und ihre Rolle bei der Vermittlung von Normen und Werten werden untersucht.
In der Analyse der Comic-Bände werden die sechs Diversity-Dimensionen ethnisch-kulturelle Prägung, Geschlecht, Religion, Alter, Behinderung und sexuelle Orientierung in den Comic-Reihen Tim & Struppi, Asterix und Lucky Luke untersucht. Die Analyse zielt darauf ab, festzustellen, ob und wie die einzelnen Dimensionen in den jeweiligen Comics repräsentiert werden und welche Botschaften sie vermitteln.
Die didaktische Analyse beleuchtet die Potenziale und Grenzen von Comics im sozialwissenschaftlichen Sachunterricht. Es werden Möglichkeiten der Einbindung von Comics in den Unterricht sowie die Herausforderungen und Grenzen, die sich aus der Verwendung dieses Mediums ergeben, diskutiert.
Schlüsselwörter
Diversity Education, Comics, sozialwissenschaftlicher Sachunterricht, Grundschule, Inklusion, Ethnisch-kulturelle Prägung, Geschlecht, Religion, Alter, Behinderung, Sexuelle Orientierung, Lernmittel, Sozialisationsagenten.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Comics als Mittel der Diversity Education im sozialwissenschaftlichen Sachunterricht. Eine Analyse der Comicreihen Tim & Struppi, Asterix und Lucky Luke, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1319617