[...] Da wenden sich Politiker in Talkshows an ein interessiertes Publikum, in Zeitungen berichten Journalisten über Innovationen in der Forschung, im Radio hört man Rezensionen über literarische Neuerscheinungen und im Internet werben Firmen für ihre neuen Produkte. Wissenstransfer findet also nicht mehr nur im institutionellen Rahmen statt. Und dennoch haben die angegebenen Beispiele etwas gemeinsam. Der Transfer von Wissen konstituiert sich in einer Dichotomie von Experten und Laien. Aus diesem Sachverhalt ergeben sich Probleme für den Wissenstransfer, die es auch aus linguistischer Sicht zu betrachten gilt. Gegenstand der vorliegenden Arbeit sollen zwei Publikationen sein, die sich den Problemen des Wissenstransfers aus linguistischer Perspektive widmen. Zuerst soll die Theorie der vertikalen Lexikologie von Sigurd Wichter in seinen wesentlichen Zügen dargeboten werden. Die Betrachtung soll den Hauptteil der Arbeit ausmachen. Dabei gilt es zunächst auf die Idee der Lexikologie der Vertikalität einzugehen, bevor anschließend einige Grundbegriffe näher beleuchtet werden. Bevor die Theorie der vertikalen Lexikologie anhand eines Beispiels in einen Praxisbezug gesetzt wird, soll noch auf geeignete Beschreibungsverfahren eingegangen werden. Bei der Bearbeitung der Wichter'schen Theorie sollen die Fragen beantwortet werden, worin der Grund für die Verständigungsprobleme in der Experten-Laien-Kommunikation besteht und inwieweit Wichters Ansatz zur Lösung dieser Probleme beitragen kann. Im weiteren Verlauf soll dann eine Publikation von Albert Busch im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Es soll untersucht werden, in welchem Ausmaß sich Wichters Theorie der vertikalen Lexikologie in der vertikalitätstheoretischen Diskurslexikologie bei Albert Busch wieder findet. Hierbei möchte ich mich auf die theoretischen Grundlagen der Diskurslexikologie beschränken, und die Anwendung auf den Bereich der Computertechnologie, die Busch verfolgt, aus thematischen Gründen ausblenden. Ausgehend von den wesentlichen Grundzügen der Wichter'schen Theorie, sollen Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei der Übernahme vertikalitätstheoretischer Aspekte in die Diskurslexikologie die Parameter meines Vergleiches bilden. An geeigneten Stellen werde ich weitere Literatur aus den Bereichen Sprachwissenschaft und Philosophie zitieren. Im Schlussteil sollen die Ergebnisse dann summarisch rekapituliert werden, um noch einmal resümierend auf die Fragen der Arbeit eingehen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Umriss einer Lexikologie der Vertikalität
- Die Idee der vertikalen Lexikologie
- Grundbegriffe der vertikalen Lexikologie
- Gliederungsdimension Vertikalität
- Fachsprache vs. Gemeinsprache
- Der Laie und der Experte
- Putnams Theorie der gesellschaftlichen Arbeitsteilung
- Anforderungen an ein geeignetes Beschreibungsverfahren
- Die Theorie in der Praxis - am Beispiel „Strukturvergleich“
- Diskurslexikologie
- Die Idee der Diskurslexikologie
- Der Diskurs um den Diskurs
- Die Theorie der vertikalen Lexikologie in der Diskurslexikologie
- Schluss
- Literatur
- Wörterbücher
- Sekundär- und Fachliteratur
- Internetquellen
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Theorie der vertikalen Lexikologie von Sigurd Wichter und untersucht, inwieweit sich diese Theorie in der Diskurslexikologie von Albert Busch wiederfindet. Die Arbeit zielt darauf ab, die Verständigungsprobleme in der Experten-Laien-Kommunikation zu beleuchten und mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen.
- Vertikale Lexikologie und ihre Anwendung auf die Experten-Laien-Kommunikation
- Die Rolle von Fachsprache und Gemeinsprache im Wissenstransfer
- Die Bedeutung von Wissensstrukturen und -repräsentationen für die Verständigung
- Die Anwendung der vertikalen Lexikologie in der Diskurslexikologie
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Theorien von Wichter und Busch
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Wissenstransfers in einer komplexen Gesellschaft ein und stellt die beiden zu analysierenden Publikationen von Sigurd Wichter und Albert Busch vor. Kapitel 2 widmet sich der Theorie der vertikalen Lexikologie von Sigurd Wichter. Es werden die Grundbegriffe und die Idee der vertikalen Lexikologie erläutert, sowie die Bedeutung von Putnams Theorie der gesellschaftlichen Arbeitsteilung für die Wichter'sche Theorie dargestellt. Kapitel 3 behandelt die Diskurslexikologie von Albert Busch und untersucht, inwieweit sich die Theorie der vertikalen Lexikologie in diesem Bereich wiederfindet. Der Schluss fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und geht auf die zentralen Fragen der Arbeit ein.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die vertikale Lexikologie, Experten-Laien-Kommunikation, Fachsprache, Gemeinsprache, Wissenstransfer, Diskurslexikologie, Wissensstrukturen, Verständigungsprobleme und die Theorien von Sigurd Wichter und Albert Busch.
- Quote paper
- Sebastian Langer (Author), 2008, Zur Theorie der vertikalen Lexikologie und ihre Wiederaufnahme in der Diskurslexikologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/131971