Diese systematische Übersichtsarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob psychedelisch wirkende Substanzen wie Lysergsäurediethylamid (LSD) oder Psilocybin unterstützend in der Psychotherapie zur Behandlung von Trauma induzierten Störungen eingesetzt werden können. Dazu wurden neurobiologische Erkenntnisse aus Psychedelika spezifischen und Trauma spezifischen fMRT Studien zusammengetragen, um therapeutische Potenziale aus den Unterschieden der neuronalen Konnektivität abzuleiten.
Zuerst wurde auf der Grundlage bisheriger Erfahrungen des psychotherapeutischen Einsatzes von psychoaktiven Substanzen der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Psycholytische Therapie (SÄPT) ein Konzept der Psychedelika unterstützten Psychotherapie herausgearbeitet. Anschließend wurde auf der Grundlage der Crochane Richtlinien und des PICOS Schemas eine systematische Literaturrecherche auf der Datenbank Scopus durchgeführt.
Zur Dokumentation des Prozesses wurde zudem das Prisma Flow Chart Diagram eingesetzt. Insgesamt konnten 26 wissenschaftliche Artikel in die Auswertung inkludiert werden. Die neurobiologischen Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Psychedelika bei trauma-therapeutischen Interventionsmaßnahmen unterstützend und beschleunigend wirken können.
Dies ergibt sich hauptsächlich aus der Psychedelika induzierten Erhöhung der globalen Hirnkonnektivität, der verringerten Integration von kortikal hoch angesiedelten neuronalen Netzwerken wie dem Ruhezustandsnetzwerk (DMN), dem Salienz Netzwerk (SN) und dem zentralen Exekutivnetzwerk (CEN) sowie der verringerten Amygdala Reaktivität. In der Diskussion wird darüber hinaus beschrieben, wie zukünftige klinische Studien gestaltet werden könnten, um die pharmakologische Wirkung von Psychedelika zu validieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theorie
- 2.1 Neurobiologische Hinweise auf das therapeutische Potenzial von Psychedelika
- 2.2 Psychedelika unterstützte Psychotherapie
- 2.3 Trauma induzierte Störungen
- 2.4 Kognitiv-behaviorale Veränderungen aufgrund traumatischer Erfahrungen
- 3. Systematische Literaturrecherche
- 3.1 Vorläufige Literaturrecherche
- 3.2 Forschungsfragen
- 3.3 Das PICOS-Schema
- 3.4 Einschlusskriterien
- 3.5 Ausschlusskriterien
- 3.6 Suchbegriffe vom 21. Januar 2021
- 3.7 Begründung der Auswahl der Suchbegriffe
- 3.8 PRISMA 2009 Flow Diagram
- 3.9 Systematische Erweiterung der Literatur
- 4. Ergebnisse
- 4.1 Neurobiologische Erkenntnisse zur Wirkweise von Psychedelika
- 4.2 Neurobiologische Veränderungen aufgrund traumatischer Erfahrungen
- 4.3 Vergleich von Trauma induzierten- und Psychedelika induzierten neurobiologischen Veränderungen
- 4.4 Verbindung von neurobiologischen Erkenntnissen über die Wirkweise von Psychedelika mit der Theorie der Psychedelika unterstützten Psychotherapie
- 5. Diskussion / Limitation
- 5.1 Limitationen
- 5.2 Vergleich von Trauma induzierten- und Psychedelika induzierten neurobiologischen Veränderungen
- 5.3 Gestaltung zukünftiger Studien über den neurobiologischen Einfluss von Psychedelika auf Personen mit Trauma induzierten Störungen
- 5.4 Konzeption der Psychedelika unterstützten Psychotherapie
- 5.5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das neurobiologische Potenzial psychedelisch unterstützter Psychotherapie bei der Behandlung trauma-induzierter Störungen. Ziel ist es, durch die Zusammenführung neurobiologischer Erkenntnisse aus Studien zu Psychedelika und Trauma, therapeutische Möglichkeiten basierend auf Unterschieden in der neuronalen Konnektivität aufzuzeigen. Ein Konzept der Psychedelika unterstützten Psychotherapie wird entwickelt und durch eine systematische Literaturrecherche auf der Datenbank Scopus validiert.
- Neurobiologische Wirkweise von Psychedelika
- Neurobiologische Veränderungen durch Trauma
- Vergleich der neurobiologischen Veränderungen durch Trauma und Psychedelika
- Konzept der Psychedelika unterstützten Psychotherapie
- Gestaltung zukünftiger Studien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und beschreibt das Forschungsproblem sowie die Relevanz der Untersuchung neurobiologischer Aspekte psychedelisch unterstützter Psychotherapie bei Traumafolgestörungen. Die Zielsetzung der Arbeit wird klar definiert und der Rahmen für die folgende theoretische und methodische Vorgehensweise abgesteckt.
2. Theorie: Dieses Kapitel präsentiert die theoretischen Grundlagen der Arbeit. Es beleuchtet neurobiologische Erkenntnisse zum therapeutischen Potenzial von Psychedelika, beschreibt das Konzept der Psychedelika unterstützten Psychotherapie, charakterisiert trauma-induzierte Störungen und deren kognitiv-behaviorale Veränderungen. Es dient als Basis für die Interpretation der Ergebnisse der systematischen Literaturrecherche.
3. Systematische Literaturrecherche: Dieses Kapitel detailliert die Methodik der durchgeführten systematischen Literaturrecherche. Es beschreibt die Formulierung der Forschungsfragen, das verwendete PICOS-Schema, die Einschlusskriterien, Ausschlusskriterien und Suchbegriffe. Der Prozess wird mit Hilfe eines PRISMA-Flowcharts dokumentiert und die systematische Erweiterung der Literatur erläutert. Das Kapitel legt die methodische Grundlage für die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse dar.
4. Ergebnisse: Hier werden die Ergebnisse der systematischen Literaturrecherche präsentiert. Die neurobiologischen Erkenntnisse zur Wirkweise von Psychedelika und die neurobiologischen Veränderungen aufgrund traumatischer Erfahrungen werden dargestellt und verglichen. Die Ergebnisse zeigen Zusammenhänge zwischen den neurobiologischen Befunden und der Theorie der Psychedelika unterstützten Psychotherapie auf.
Schlüsselwörter
Psychedelika, Psychotherapie, Trauma-induzierte Störungen, Neurobiologie, funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT), neuronale Konnektivität, Lysergsäurediethylamid (LSD), Psilocybin, Ruhezustandsnetzwerk (DMN), Salienz Netzwerk (SN), zentrales Exekutivnetzwerk (CEN), Amygdala-Reaktivität, systematische Literaturrecherche.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Neurobiologisches Potenzial psychedelisch unterstützter Psychotherapie bei Trauma-induzierten Störungen
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht das neurobiologische Potenzial psychedelisch unterstützter Psychotherapie bei der Behandlung von trauma-induzierten Störungen. Sie konzentriert sich auf den Vergleich neurobiologischer Veränderungen durch Trauma und Psychedelika und die Entwicklung eines Konzepts für eine solche Therapie.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel ist es, durch die Zusammenführung neurobiologischer Erkenntnisse aus Studien zu Psychedelika und Trauma, therapeutische Möglichkeiten basierend auf Unterschieden in der neuronalen Konnektivität aufzuzeigen. Ein Konzept der Psychedelika unterstützten Psychotherapie wird entwickelt und durch eine systematische Literaturrecherche validiert.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die neurobiologische Wirkweise von Psychedelika, neurobiologische Veränderungen durch Trauma, den Vergleich dieser Veränderungen, das Konzept der Psychedelika unterstützten Psychotherapie und die Gestaltung zukünftiger Studien.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Theorieteil, einen Abschnitt zur systematischen Literaturrecherche, die Darstellung der Ergebnisse, eine Diskussion mit Limitationen und ein Fazit. Sie enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine systematische Literaturrecherche auf der Datenbank Scopus. Es wird ein PICOS-Schema verwendet, Einschlusskriterien und Ausschlusskriterien werden definiert und der Suchprozess mit einem PRISMA-Flowchart dokumentiert.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse präsentieren neurobiologische Erkenntnisse zur Wirkweise von Psychedelika und zu neurobiologischen Veränderungen durch Trauma. Ein Vergleich dieser Veränderungen wird durchgeführt, und die Ergebnisse werden im Kontext der Theorie der Psychedelika unterstützten Psychotherapie interpretiert.
Welche Limitationen werden diskutiert?
Die Diskussion befasst sich mit den Limitationen der Studie, dem Vergleich der neurobiologischen Veränderungen und der Gestaltung zukünftiger Studien. Es wird ein Konzept der Psychedelika unterstützten Psychotherapie vorgestellt und ein Fazit gezogen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind Psychedelika, Psychotherapie, Trauma-induzierte Störungen, Neurobiologie, funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT), neuronale Konnektivität, Lysergsäurediethylamid (LSD), Psilocybin, Ruhezustandsnetzwerk (DMN), Salienz Netzwerk (SN), zentrales Exekutivnetzwerk (CEN), Amygdala-Reaktivität, systematische Literaturrecherche.
Welche Datenbank wurde für die Literaturrecherche verwendet?
Die systematische Literaturrecherche wurde auf der Datenbank Scopus durchgeführt.
Welche Substanzen werden im Zusammenhang mit Psychedelika genannt?
Die Arbeit nennt Lysergsäurediethylamid (LSD) und Psilocybin als Beispiele für Psychedelika.
Welche neurobiologischen Netzwerke werden erwähnt?
Die Arbeit erwähnt das Ruhezustandsnetzwerk (DMN), das Salienz Netzwerk (SN) und das zentrale Exekutivnetzwerk (CEN).
- Arbeit zitieren
- Lukas Tröger (Autor:in), 2021, Psychedelika in der Psychotherapie zur Behandlung von Trauma induzierten Störungen. Neurobiologische Erkenntnisse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1320294