[...] Seit den Zeiten der Bildungsreform vereint ein neues Lehr-Lern-Verständnis die Wissenschaftskreise mittels zahlreicher Theorien und Vorschlägen zu deren effizienter Umsetzung zu einer Kulturgemeinschaft. Die modernisierten Lehr-Lern-Prozesse bilden wiederum eine Basis für die Prüfungsgestaltung, die ihrerseits für die Modernisierung der Berufsbildung ihren Beitrag zu leisten hat. In diesem dialektischen Zusammenhang stellt sich die Frage: Inwiefern entsprechen die Veränderungen im Bereich der Gestaltung beruflicher Abschlussprüfungen den Anforderungen, die im Rahmen der neuen Lernkultur an die Ausbildung gestellt werden?
Mit der verstärkten Handlungs- und Prozessorientierung sind die traditionellen Abschlussprüfungen zunehmend in die Kritik geraten. Insbesondere wurde ihnen zur Last gelegt, dass sie sich nicht an den Anforderungen im Beruf orientieren und deshalb kein geeignetes Instrument zum Messen von Fähigkeiten und Fertigkeiten sind, die kurz- und auch langfristig zur Bewältigung beruflicher Situationen benötigt werden.
Nach den neuen Vorgaben werden die Lernprozesse an den Bedürfnissen im Betrieb ausgerichtet und haben Handlungskompetenz als Ziel. Eine kompetenzorientierte Neukonzeption der Abschlussprüfungen ist die logische Folge daraus. Demnach ist im Vorfeld zu klären, wie das Konzept der Handlungskompetenz in den Ausbildungsordnungen genutzt wird.
Das Kapitel 2 widmet sich der „neuen Lernkultur“ als Ausgangspunkt für die moderne Prüfungsgestaltung. In Kapitel 3 der vorliegenden Arbeit werden lerntheoretische Hintergründe der Modernisierung der Berufsbildung sowie aktueller Ordnungsrahmen erläutert, anschließend werden didaktische Orientierungsgrundsätze vorgestellt. Im ersten Abschnitt von Kapitel 4 werden die herkömmlichen Prüfungsverfahren diskutiert. Ferner befasst sich dieses Kapitel mit den Gestaltungsprinzipien, die den neuen Prüfungsmethoden zugrunde liegen. Die Innovationsansätze werden ebenso vorgestellt. Eine zweckmäßige Gestaltung der Ziel-Mittel-Beziehungen im Bereich der beruflichen Abschlussprüfung soll unter der Berücksichtigung der Rahmenbedingungen erfolgen, die die Umsetzung dieser Konzepte in die Praxis unmittelbar beeinflussen. Der Forschungsfrage folgend ist anschließend der Entwicklungsstand des beruflichen Prüfungswesens zu beurteilen und den aufgetretenen Problemen auf den Grund zu gehen. Im Resume werden die Gesamtergebnisse dieser Diskussion dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- NEUE LERNKULTUR
- LEHR-LERN-VERSTÄNDNIS IN DER BERUFSBILDUNG
- LERNTHEORETISCHER HINTERGRUND
- ORDNUNGSRAHMEN
- GESTALTUNGSPRINZIPIEN MODERNER LERNUMGEBUNGEN
- NEUE PRÜFUNGSKULTUR
- EDELSCHROTT UND TRÄGES Wissen
- GEPRÜFT WIE GELERNT
- Nuancen der Kompetenzmessung
- Neue Prüfungsmethoden
- Innovative Konzepte im Bereich der Abschlussprüfung
- SCHWIERIGKEITEN BEI DER IMPLEMENTIERUNG NEUER PRÜFVERFAHREN
- EVALUIERUNGSERGEBNISSE
- BETRIEBLICHE AUFWANDSPOSTEN
- PERSONAL
- SCHLUSSWORT
- LITERATURVERZEICHNIS
- ANHANG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert die Auswirkungen der Reformierung beruflicher Bildung auf die Gestaltung von Abschlussprüfungen. Sie untersucht, inwieweit die neuen Prüfungsformen den Anforderungen der modernen Lernkultur gerecht werden. Die Arbeit beleuchtet die Veränderungen im Lehr-Lern-Verständnis, die Bedeutung von Handlungskompetenz und die Herausforderungen bei der Implementierung neuer Prüfungsverfahren.
- Einfluss der neuen Lernkultur auf die Prüfungsgestaltung
- Entwicklung und Bedeutung von Handlungskompetenz in der Berufsbildung
- Kritik an traditionellen Prüfungsformen und die Notwendigkeit neuer Methoden
- Herausforderungen bei der Umsetzung neuer Prüfungsverfahren in der Praxis
- Bewertung des Entwicklungsstandes des beruflichen Prüfungswesens
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die „neue Lernkultur“ als Ausgangspunkt für die moderne Prüfungsgestaltung. Es werden verschiedene Aspekte der Lernkultur und deren Entwicklung im Kontext der sich ständig weiterentwickelnden Bezugsdisziplinen betrachtet. Die Arbeit analysiert die Bedeutung von Interaktion und Paradigmenwechsel in der wissenschaftlichen Diskussion und zeigt auf, wie sich die Veränderungen in der Arbeitswelt auf die Lernziele auswirken.
Kapitel 3 befasst sich mit dem Lehr-Lern-Verständnis in der Berufsbildung. Es werden lerntheoretische Hintergründe der Modernisierung der Berufsbildung sowie der aktuelle Ordnungsrahmen erläutert. Darüber hinaus werden didaktische Orientierungsgrundsätze vorgestellt, die die Gestaltung moderner Lernumgebungen beeinflussen.
Kapitel 4 analysiert die „neue Prüfungskultur“. Es werden die herkömmlichen Prüfungsverfahren diskutiert und die Gestaltungsprinzipien, die den neuen Prüfungsmethoden zugrunde liegen, vorgestellt. Die Arbeit beleuchtet die Innovationsansätze im Bereich der Abschlussprüfung und untersucht die Rahmenbedingungen, die die Umsetzung dieser Konzepte in die Praxis beeinflussen.
Kapitel 5 befasst sich mit den Schwierigkeiten bei der Implementierung neuer Prüfungsverfahren. Es werden Evaluierungsergebnisse, betriebliche Aufwandposten und Personalressourcen im Zusammenhang mit der Einführung neuer Prüfungsformen betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die neue Lernkultur, die Reformierung beruflicher Bildung, Handlungskompetenz, Abschlussprüfungen, Prüfungsmethoden, innovative Konzepte, Evaluierung, Implementierung und die Herausforderungen der Praxis.
- Arbeit zitieren
- Yuliya Grekova (Autor:in), 2007, Neue Lernkultur – Neue Prüfungskultur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132045