Diese Arbeit nimmt es sich zum Ziel, den Entwicklungsprozess einer generellen verbalen Synthetizität zu einer Analytizität näher zu beschreiben, wobei sich auf den syntaktischen Bereich beschränkt wird, da weitergreifende morphologische, lexikalische und phonetische Untersuchungen den Rahmen dessen, was die Arbeit aufbieten kann, überstiegen; wohl eingedenk dessen, dass viele grammatische Modifikationen von einem Zusammenspiel mit der Lautentwicklung des jeweiligen Idioms herrühren. Zur Näherung an die Problemstellung dieser Arbeit muss zunächst geklärt werden, von welcher Basis des Lateinischen ausgehend der Sprachwandel seinen Lauf nahm.
Damit diesem Vorhaben genüge getan werden kann, wird zunächst als Forschungsgrundlage das Poema de mio Cid sowie dessen Relevanz für den Forschungsgegenstand im Spannungsfeld von Mündlichkeit und Schriftlichkeit näher beleuchtet. Im nächsten Schritt werden allgemeine, tiefgreifende Veränderungen des lateinischen Verbalsystems zum altspanischen Verbalsystem aufgegriffen, wie beispielsweise der Verlust des synthetischen Passivs oder die sprachliche Restrukturalisierung der Partizipialien. Ferner soll die Bedeutung des ATM-Komplexes dargestellt werden, während auf die Veränderungen der einzelnen Tempora eingegangen werden soll. Um einen Gesamtüberblick über die untersuchten Inhalte zu geben, schließt diese Arbeit mit einem Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Poema Mio Cid im Spannungsfeld von Mündlichkeit und Schriftlichkeit
- Veränderung des Verbalsystems im Altspanischen
- Das Verbum per se
- Der Verlust des synthetischen Passivs
- Verba Inchoatica
- Imperativ
- Partizipialien
- Infinitiv
- Partizipien
- Gerundium und Gerundivum
- Die grammatikalische Kategorie Aspekt und ihre Relevanz im ATM-Komplex
- Verbalveränderungen in den verschiedenen Tempora
- Präsens
- zum,,historischen Präsens“
- Verlust des synthetischen Futurs
- Beginn des „romanischen Futurs“
- hypothetisches Futur
- Futuro de subjuntivo
- Imperfekt
- Perfekt
- Perfektperiphrase
- Plusquamperfekt
- Präsens
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Wandel des altspanischen Verbalsystems im Vergleich zum lateinischen Verbalsystem. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, inwieweit das altspanische Verbalsystem auf das lateinische zurückgeführt werden kann und welche Veränderungen sich im Zuge der sprachlichen Entwicklung vollzogen haben. Die Arbeit analysiert die Entwicklung von der synthetischen zur analytischen Verbalstruktur, wobei der Fokus auf dem syntaktischen Bereich liegt.
- Der Einfluss des Vulgärlateins auf die Entwicklung des Altspanischen
- Die Bedeutung des Poema Mio Cid als Referenzwerk für die altspanische Sprache
- Die Herausforderungen der sprachlichen Rekonstruktion und die Analyse von Vulgarismen
- Der Verlust des synthetischen Passivs und die Entwicklung des Periphrastischen Passivs
- Die Bedeutung des ATM-Komplexes für die altspanische Grammatik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Forschungsgegenstand vor und skizziert die historische Entwicklung des lateinischen und altspanischen Verbalsystems. Kapitel 2 untersucht das Poema Mio Cid im Kontext der altspanischen Literatur und beleuchtet die Bedeutung des Epos für die sprachliche Forschung. Kapitel 3 analysiert die Veränderungen des Verbalsystems im Altspanischen, fokussiert auf den Verlust des synthetischen Passivs und die Entwicklung der Partizipialien. Kapitel 4 widmet sich dem Aspekt der Verbalveränderungen in den verschiedenen Tempora und betrachtet die Entwicklung von synthetischen zu analytischen Formen.
Schlüsselwörter
Altspanisch, Lateinisches Verbalsystem, Sprachwandel, Vulgärlatein, Poema Mio Cid, Synthese und Analyse, Tempora, Perfekt, Passiv, ATM-Komplex, Partizipialien
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- Fred Benthien (Author), 2017, Der syntaktische Wandel des lateinischen Verbalsystems zum Altspanischen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1320693