Diese Arbeit befasst sich mit dem Problem, ob Willhelm Heitmeyers Desintegrationstheorie in der heutigen Gesellschaft noch gültig ist. Dies wird am Beispiel von den Tätigkeiten des rechtsextremen Milieus in Polen untersucht und es wird versucht auf die Frage zu antworten: Inwiefern kann das Auftreten des rechtsextremen Verhaltens in der heutigen Gesellschaft mit den Individualisierungsprozessen nach Wilhelm Heitmeyer erklärt werden?
Das Phänomen des Rechtsextremismus in Polen ist in den letzten Jahren sehr ersichtlich geworden. Die rechtsextremen und nationalen Organisationen nehmen immer mehr am öffentlichen Leben der Polen:innen teil, beteiligen sich an Gedenkfeiern und Nationalfeiertagen, sind dabei aggressiv und fremdenfeindlich. Die polnische Regierung ist eher nachsichtig, unterstützt sogar einige ihrer Veranstaltungen finanziell und organisatorisch. Die gewaltsamen Handlungen der Rechtsextremisten:innen in Polen und die Reaktion der Politiker:innen erzeugt eine Beunruhigung in der polnischen Gesellschaft und stellt ein zunehmendes Problem dar.
Heitmeyer und sein Team aus Bielefeld untersuchen schon seit den 1980er Jahren die rechtsextremistische Jugend. Die Forscher:innen haben festgestellt, dass eine rechtsextremistische Orientierung der Jugendlichen mit dem Kapitalismus verbunden ist und „als Folge gesellschaftlicher Veränderungen verstanden [wird], wobei die von Desintegration und Individualisierung Betroffenen als Modernisierungsopfer gelten.“ Offen bleibt die Frage, ob so eine Ansicht noch aktuell ist und auf unterschiedliche Gesellschaften eingesetzt werden kann.
Um eine Antwort zu bekommen, wird im zweiten Kapitel auf die Theorie der Desintegrationsprozesse und Gewalt von Wilhelm Heitmeyer eingegangen. Das dritte Kapitel widmet sich dem polnischen rechtsextremen Milieu nach den Präsidenten- und Parlamentswahlen 2015. Eine Analyse dieses Phänomens mit der Theorie Heitmeyers folgt im vierten Kapitel. Im Fazit werden die Ergebnisse zusammengefasst und die Fragen beantwortet, ob Heitmeyers Thesen auf eine osteuropäische Gesellschaft angewendet werden können und ob sie den heutigen Zeiten noch angemessen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Desintegrationstheorie von Wilhelm Heitmeyer
- Das Wiedererleben des rechtsextremen Milieus in Polen nach den Wahlen im Jahr 2015
- Rechtsextremismus nach Heitmeyers Desintegrationstheorie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anwendbarkeit der Desintegrationstheorie von Wilhelm Heitmeyer auf den Rechtsextremismus in Polen. Sie analysiert, inwieweit Individualisierungsprozesse nach Heitmeyer das Auftreten rechtsextremer Verhaltensweisen in der heutigen polnischen Gesellschaft erklären können.
- Anwendbarkeit der Desintegrationstheorie auf den polnischen Kontext
- Zusammenhang zwischen Rechtsextremismus und Individualisierungsprozessen
- Analyse des rechtsextremen Milieus in Polen nach 2015
- Bewertung der Aktualität von Heitmeyers Thesen
- Gewalt als Ausdruck von Desintegration
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Anwendbarkeit von Heitmeyers Desintegrationstheorie auf den Rechtsextremismus in Polen. Sie beschreibt das Phänomen des zunehmenden Rechtsextremismus in Polen und die nachsichtige Haltung der Regierung, wodurch ein gesellschaftliches Problem entsteht. Die Arbeit skizziert den Forschungsansatz, der die Theorie Heitmeyers auf das polnische Beispiel anwendet.
2. Die Desintegrationstheorie von Wilhelm Heitmeyer: Dieses Kapitel präsentiert Heitmeyers Desintegrationstheorie, die einen Zusammenhang zwischen Gewalt und Individualisierungsprozessen herstellt. Es definiert die Begriffe Integration, Desintegration und Reintegration und erklärt, wie der Verlust sozialer Bindung und gemeinsamer Werte zu Gewalt führen kann. Die Ungleichzeitigkeitsthese und die verschiedenen Selbstkonzepte (Selbstverwirklichung, Selbstbehauptung, Selbstdurchsetzung) werden im Kontext der Entstehung von Gewalt erläutert. Das Kapitel betont die Rolle der Enttraditionalisierung, Subjektivierung und der damit verbundenen Entgrenzung von Gewalt im modernen Kontext.
3. Das Wiedererleben des rechtsextremen Milieus in Polen nach den Wahlen im Jahr 2015: (Eine Zusammenfassung dieses Kapitels fehlt im bereitgestellten Text und kann daher nicht erstellt werden.)
4. Rechtsextremismus nach Heitmeyers Desintegrationstheorie: (Eine Zusammenfassung dieses Kapitels fehlt im bereitgestellten Text und kann daher nicht erstellt werden.)
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, Individualisierung, Desintegrationstheorie, Wilhelm Heitmeyer, Polen, Gewalt, soziale Integration, Selbstkonzepte, Enttraditionalisierung, Anomie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Anwendbarkeit der Desintegrationstheorie von Wilhelm Heitmeyer auf den Rechtsextremismus in Polen
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht, ob und wie die Desintegrationstheorie von Wilhelm Heitmeyer den Rechtsextremismus in Polen nach den Wahlen 2015 erklären kann. Sie analysiert den Zusammenhang zwischen Individualisierungsprozessen und rechtsextremen Verhaltensweisen im polnischen Kontext.
Welche Aspekte der Desintegrationstheorie werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt Heitmeyers Theorie, die Gewalt mit Individualisierungsprozessen in Verbindung bringt. Begriffe wie Integration, Desintegration, Reintegration, die Ungleichzeitigkeitsthese und verschiedene Selbstkonzepte (Selbstverwirklichung, Selbstbehauptung, Selbstdurchsetzung) werden erläutert. Der Einfluss von Enttraditionalisierung und Subjektivierung auf die Entgrenzung von Gewalt wird ebenfalls betrachtet.
Wie wird der polnische Kontext berücksichtigt?
Die Arbeit analysiert das rechtsextreme Milieu in Polen nach 2015 und untersucht, inwieweit Heitmeyers Theorie auf die spezifischen soziopolitischen Bedingungen Polens anwendbar ist. Der Fokus liegt auf dem Zusammenhang zwischen Rechtsextremismus und den in Polen stattfindenden Individualisierungsprozessen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Desintegrationstheorie Heitmeyers, ein Kapitel zum rechtsextremen Milieu in Polen nach 2015 (dessen Zusammenfassung im vorliegenden Text fehlt), ein Kapitel zur Anwendung der Theorie auf den polnischen Rechtsextremismus (ebenfalls ohne Zusammenfassung) und ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Rechtsextremismus, Individualisierung, Desintegrationstheorie, Wilhelm Heitmeyer, Polen, Gewalt, soziale Integration, Selbstkonzepte, Enttraditionalisierung, Anomie.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Ist Heitmeyers Desintegrationstheorie geeignet, den Rechtsextremismus in Polen zu erklären?
Welche Ergebnisse werden erwartet (basierend auf dem vorliegenden Auszug)?
Basierend auf dem Auszug wird erwartet, dass die Arbeit die Anwendbarkeit der Desintegrationstheorie auf den polnischen Kontext untersucht und den Zusammenhang zwischen Individualisierungsprozessen und Rechtsextremismus analysiert. Konkrete Ergebnisse lassen sich aufgrund fehlender Kapitelzusammenfassungen jedoch nicht ableiten.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2019, Rechtsextremismus und Individualisierung. Zur Aktualität der Desintegrationstheorie von Wilhelm Heitmeyer am Beispiel der polnischen rechtsextremen Strömungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1321582