Kein Kind mehr, aber auch noch längst nicht erwachsen: Jugendliche sind um ihre Situation wahrlich nicht zu beneiden. Um einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden, konstruieren sich Jugendliche ihre eigene Welt. Ob Kleidung, Aussehen, Umgangsformen oder Sprache: Nahezu alles wird verwendet, um den in dieser Lebensphase nötigen Schritt zur Emanzipierung von Eltern und Erwachsenen zu vollziehen und sich eine eigene Identität aufzubauen. In der vorliegenden Hausarbeit soll nun vor allem ein Einblick in die aktuelle linguistische Jugendspracheforschung des Deutschen gewährt werden, wobei vor allem geklärt werden soll, was konkret unter dem in der Gesellschaft weit verbreiteten Begriff der „Jugendsprache“ zu verstehen ist, welche Funktionen sie übernimmt und durch welche Faktoren sie begünstigt wird.
Dementsprechend wird zu Beginn der Arbeit zunächst einmal dargestellt, in welchen Situationen und zu welchem Zwecke Jugendliche ihre Jugendsprache verwenden. Im nächsten Schritt erfolgt eine recht detaillierte Darstellung derjenigen lexikalischen und syntaktischen Merkmale, die in der einschlägigen Forschung als typisch jugendsprachlich eingestuft werden, wobei anschließend hinterfragt wird, inwiefern diese tatsächlich repräsentativen Charakter besitzen. Im weiteren Verlauf wird der Fokus auf das Verhältnis zwischen Jugendsprache und Erwachsenensprache gelegt, indem zunächst die Erwachsenensprache aus Sicht der Jugendlichen und schließlich Dialoge zwischen diesen beiden Sprechergruppen beleuchtet werden. Vor allem soll hierbei Antwort auf die Frage gefunden werden, welche Funktion die Jugendsprache gegenüber den erwachsenen Sprechern einnimmt: Abgrenzung oder Auflehnung? Der letzte Aspekt dieser Hausarbeit geht schließlich der Frage nach, ob und inwieweit die Jugendsprache als ein Träger des Sprachwandels im Deutschen betrachtet werden darf, bevor in einem abschließenden Fazit noch einmal alle Ergebnisse zusammengefasst und die aus Platzgründen nicht behandelten Aspekte kurz erwähnt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wann und wo sprechen Jugendliche Jugendsprache?
- Merkmale der deutschen Jugendsprache
- Lexikalische Elemente
- Syntaktische Elemente
- Kritische Betrachtung der Merkmale
- Jugendsprache und Erwachsenensprache- Abgrenzung oder Auflehnung?
- Dialoge zwischen Erwachsenen und Jugendlichen
- Erwachsenensprache aus Sicht der Jugendlichen
- Abgrenzung oder Auflehnung
- Jugendsprache als Träger der Sprachveränderung?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der aktuellen linguistischen Jugendspracheforschung des Deutschen. Ziel ist es, den Begriff „Jugendsprache“ zu definieren, ihre Funktionen zu beleuchten und die Faktoren zu analysieren, die sie begünstigen.
- Verwendung von Jugendsprache in verschiedenen Situationen und mit unterschiedlichen Zielen
- Analyse lexikalischer und syntaktischer Merkmale der Jugendsprache
- Untersuchung des Verhältnisses zwischen Jugendsprache und Erwachsenensprache
- Bedeutung der Jugendsprache für den Sprachwandel im Deutschen
- Funktion der Jugendsprache gegenüber Erwachsenen: Abgrenzung oder Auflehnung?
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Jugendsprache und die Zielsetzung der Hausarbeit dar. Im zweiten Kapitel wird untersucht, in welchen Situationen und zu welchem Zweck Jugendliche ihre Jugendsprache verwenden. Dabei wird deutlich, dass der Sprachstil an den jeweiligen Gesprächskontext angepasst wird und verschiedene Funktionen erfüllt, wie z.B. die Stärkung der Gruppenidentität, die Selbstdarstellung und die Abgrenzung gegenüber anderen sozialen Gruppen.
Kapitel 3 widmet sich den Merkmalen der deutschen Jugendsprache. Es werden lexikalische und syntaktische Elemente vorgestellt, die in der Forschung als typisch jugendsprachlich gelten. Die kritische Betrachtung dieser Merkmale hinterfragt deren Repräsentativität und zeigt die Komplexität des Themas auf.
Kapitel 4 beleuchtet das Verhältnis zwischen Jugendsprache und Erwachsenensprache. Es werden Dialoge zwischen Erwachsenen und Jugendlichen analysiert und die Erwachsenensprache aus Sicht der Jugendlichen betrachtet. Die Frage nach der Funktion der Jugendsprache gegenüber Erwachsenen wird untersucht: Abgrenzung oder Auflehnung?
Kapitel 5 befasst sich mit der Frage, ob und inwieweit die Jugendsprache als ein Träger des Sprachwandels im Deutschen betrachtet werden darf.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Jugendsprache, Sprachwandel, Sprachvariation, Soziolinguistik, Interaktion, Gruppenidentität, Selbstdarstellung, Abgrenzung, Erwachsenensprache, Dialoge, Lexik, Syntax, Bricolage-Prinzip, Ethnographie, Forschung, Analyse, Funktionen, Merkmale.
- Arbeit zitieren
- Christopher Deeken (Autor:in), 2008, Jugendsprache(n) im Deutschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132216