Das Drama Kabale und Liebe von Friedrich Schiller gehört zu den meistgelesenen und am häufigsten aufgeführten Dramen der deutschen Literaturgeschichte. Vor allem ist das dem Hauptkonflikt des Dramas, einer Liebe, die die Standesschranken des 18. Jahrhunderts überwinden will, geschuldet. Auch heute noch fällt es dem Besucher leicht, sich in die Situation der beiden Liebenden Ferdinand und Luise hineinzuversetzen.
In der vorliegenden Hausarbeit soll jedoch eine andere Figur des Stücks eingehender untersucht werden, die des Millers, Stadtmusikant und Vater der Luise.
Anhand einer Personencharakterisierung soll es vor allem darum gehen, die verschiedenen Konfliktsituationen dieses Mannes darzulegen und im Zuge dessen die unterschiedlichen und teilweise widersprüchlichen Verhaltensweisen herauszuarbeiten. In dieser Arbeit soll vor allem deutlich werden, inwiefern Miller seinem traditionellen ständischen und religiösen Denken verhaftet ist. Darüber hinaus soll aber ebenso die Ohnmacht und Machtlosigkeit, mit welcher er sowohl dem Adel als auch dem aufkommenden liberalen Bürgertum gegenübersteht, aufgezeigt werden. Auch die Frage nach der Mitschuld Millers an Luises Untergang wird anhand dieser Personencharakterisierung beantwortet.
Um sich der Figur angemessen nähern zu können, wird Miller zunächst in seiner Rolle als Repräsentant des altständischen Bürgertums und als Patriarch innerhalb seiner Familie beleuchtet.
In einem weiterführenden Schritt soll sein Verhältnis zum Adel dargestellt werden, indem sowohl auf das ambivalente Verhältnis zwischen Furcht und Stolz gegenüber den Machthabern als auch auf seine Beziehung mit dem Präsidenten eingegangen wird. Hierbei werden sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede mit dem Vater Ferdinands in den Fokus gerückt.
Millers Verbindung zu seiner Tochter Luise stellt einen zentralen Konflikt des Dramas dar und ist dementsprechend außerordentlich bedeutend für die Charakterisierung Millers. So wird zunächst das Liebesverständnis des Vaters geprüft, bevor Miller als Verfechter der freien Gattenwahl vorgestellt wird. Schließlich folgt eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Verzicht Luises zugunsten ihres Vaters, nach der geklärt werden soll, inwieweit Miller für den Untergang seiner Tochter mitverantwortlich ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charakterisierung der Figur Miller
- Miller als Repräsentant des altständischen Bürgertums
- Miller in seiner Rolle als Patriarch
- Millers Verhältnis zum Adel
- Zwischen Stolz und Furcht
- Gemeinsamkeiten mit dem Präsidenten
- Der Konflikt mit dem Präsidenten
- Millers Verhältnis zu Luise
- „Liebe“ im Sinne Millers
- Miller als Verfechter der freien Gattenwahl
- Luises Verzicht zugunsten des Vaters
- Millers Mitschuld an Luises Untergang
- Miller verliert sein Ständebewusstsein
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Figur des Miller in Schillers „Kabale und Liebe“. Ziel ist es, Millers Konfliktverhalten und widersprüchliche Handlungen darzulegen und seine Verhaftetsein im traditionellen ständischen und religiösen Denken aufzuzeigen. Gleichzeitig soll seine Ohnmacht gegenüber Adel und aufkommendem Bürgertum beleuchtet werden. Die Mitschuld Millers an Luises Untergang wird ebenfalls untersucht.
- Millers Repräsentation des altständischen Bürgertums
- Millers Rolle als Patriarch und seine Konflikte innerhalb der Familie
- Millers ambivalentes Verhältnis zum Adel: Stolz und Furcht
- Millers Beziehung zu Luise und sein Verständnis von Liebe und Ehe
- Der Verlust von Millers Ständebewusstsein
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit konzentriert sich auf die Personencharakterisierung Millers in Schillers „Kabale und Liebe“, um seine Konfliktlagen und widersprüchlichen Verhaltensweisen zu analysieren. Es wird untersucht, inwiefern Miller seinem traditionellen Denken verhaftet ist und wie er mit der Ohnmacht gegenüber Adel und aufkommendem Bürgertum umgeht. Die Mitschuld Millers am Untergang Luises bildet einen zentralen Aspekt der Untersuchung.
Charakterisierung der Figur Miller: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Analyse der Figur Miller. Es beleuchtet Millers Position als Repräsentant des altständischen Bürgertums, seine patriarchalische Rolle in der Familie, und sein komplexes Verhältnis zum Adel, welches von Stolz und Furcht gleichermaßen geprägt ist. Besonders detailliert wird Millers Beziehung zu seiner Tochter Luise untersucht, inklusive seines Liebesverständnisses, seiner Einstellung zur freien Gattenwahl und seiner möglichen Mitschuld an Luises Schicksal. Abschließend wird der Verlust seines Ständebewusstseins analysiert.
Schlüsselwörter
Kabale und Liebe, Friedrich Schiller, Miller, Personencharakterisierung, altständisches Bürgertum, Patriarchat, Adel, Standeskonflikt, Liebe, freie Gattenwahl, Machtlosigkeit, Ohnmacht, Schuld, Ständebewusstsein.
Häufig gestellte Fragen (FAQs): Analyse der Figur Miller in Schillers „Kabale und Liebe“
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die Figur des Miller in Friedrich Schillers Drama „Kabale und Liebe“. Der Fokus liegt auf Millers Konfliktverhalten, seinen widersprüchlichen Handlungen und seiner Verhaftetsein im traditionellen ständischen und religiösen Denken. Die Arbeit untersucht zudem Millers Ohnmacht gegenüber Adel und aufkommendem Bürgertum und seine mögliche Mitschuld am tragischen Tod seiner Tochter Luise.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende zentrale Themen: Millers Repräsentation des altständischen Bürgertums, seine Rolle als Patriarch und die damit verbundenen familiären Konflikte, sein ambivalentes Verhältnis zum Adel (geprägt von Stolz und Furcht), seine Beziehung zu Luise und sein Verständnis von Liebe und Ehe, sowie den Verlust seines Ständebewusstseins im Laufe des Dramas.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel zur Charakterisierung der Figur Miller (mit Unterkapiteln zu Millers Verhältnis zum Adel und zu Luise), und ein Fazit. Zusätzlich enthält sie eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter.
Welche Aspekte von Millers Charakter werden besonders untersucht?
Die Analyse konzentriert sich auf Millers Position innerhalb des altständischen Bürgertums, seine patriarchalische Rolle in der Familie, sein komplexes Verhältnis zum Adel (zwischen Stolz und Furcht), seine Beziehung zu seiner Tochter Luise (inkl. seines Liebesverständnisses und seiner Einstellung zur freien Gattenwahl), und schließlich den Verlust seines traditionellen Ständebewusstseins.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit bezüglich Millers Mitschuld an Luises Tod?
Die Arbeit untersucht detailliert Millers mögliche Mitschuld am tragischen Ende Luises. Obwohl nicht explizit im FAQ-Bereich dargelegt, wird dieser Aspekt im Hauptteil der Arbeit ausführlich behandelt. Es wird analysiert, inwieweit Millers Handlungen und Entscheidungen zum Untergang seiner Tochter beigetragen haben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter, die den Inhalt der Arbeit prägnant zusammenfassen, sind: Kabale und Liebe, Friedrich Schiller, Miller, Personencharakterisierung, altständisches Bürgertum, Patriarchat, Adel, Standeskonflikt, Liebe, freie Gattenwahl, Machtlosigkeit, Ohnmacht, Schuld, Ständebewusstsein.
- Arbeit zitieren
- Christopher Deeken (Autor:in), 2008, Zwischen Tradition, Ohnmacht und Mitschuld, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132217