Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, neuronale Systeme insoweit nachvollziehen zu können, dass es möglich wird, eine künstliche Intelligenz zu erschaffen, die nicht mehr von einem biologischen, menschlichen Gehirn zu unterscheiden wäre. Auch die künstliche Intelligenz, die im Freizeitpark von "Westworld" als neuronale Netzwerke in den Androidensystemen verbaut ist, ist für den Betrachter nicht mehr von ihrem biologisch-menschlichem Gegenstück zu unterscheiden. Im Verlauf der ersten Staffel der Serie vermag es diese künstliche Intelligenz sogar scheinbar, ein Bewusstsein zu erlangen. Wird an dieser Stelle nun ein Vergleich zur aktuellen wissenschaftlichen Forschung angestellt, scheint es, als werde die Serie in naher Zukunft durch die Realität eingeholt werden können.
Mit dem Gedankenspiel des “Chinesischen Zimmers” hat der amerikanische Philosoph John R. Searle 1980 jedoch eine prominente Gegenposition aufgestellt, indem er argumentiert, dass ein Bestehen des Turing-Tests allein nicht ausreiche, sofern die jeweilige Maschine nicht über Intentionalität verfüge. Somit könne auch eine starke künstliche Intelligenz niemals echtes Bewusstsein erlangen, sondern führe stets nur ein Programm aus, das sie selbst nicht verstünde.
Diese Arbeit soll sich daher näher mit Searles Gedankenexperiment auseinandersetzen, um den Versuch zu unternehmen, die Frage zu beantworten, ob es für eine künstliche Intelligenz prinzipiell möglich wäre, echtes Bewusstsein zu erlangen. Dazu ist es zu Beginn der Arbeit notwendig, auch auf den Bewusstseinsbegriff generell einzugehen, um eine adäquate Definition herauszuarbeiten, anhand derer die Problematik untersucht werden soll. Zudem soll der Unterschied zwischen sogenannter “schwacher KI” und “starker KI” geklärt, sowie die Perspektive auf die Problematik in der Serie “Westworld” beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Definition eines Bewusstseinsbegriffs
- 2.1 Das „Leib-Seele-Problem“
- 2.2 Funktionalismus und Computertheorie des Geistes
- 3 Künstliche Intelligenzen
- 3.1 Schwache KI
- 3.2 Starke KI
- 4 Künstliche Intelligenz in “Westworld”
- 5 Searles "Chinese Room Experiment"
- 5.1 Replik 1: System
- 5.2 Replik 2: Roboter
- 5.3 Replik 3: Gehirnsimulation
- 5.4 Replik 4: Kombination
- 5.5 Replik 5: Bewusstsein Anderer
- 5.6 Replik 6: Verschiedene Zimmer
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob eine Künstliche Intelligenz (KI) echtes Bewusstsein erlangen kann. Sie setzt sich dabei mit John R. Searles „Chinesischen Zimmer Experiment“ und der HBO-Serie „Westworld“ auseinander. Die Arbeit zielt darauf ab, durch die Analyse dieser Quellen und bewusstseinstheoretischer Konzepte eine fundierte Antwort auf die zentrale Forschungsfrage zu liefern.
- Definition und philosophische Debatten um den Bewusstseinsbegriff
- Unterscheidung zwischen schwacher und starker KI
- Die Darstellung von KI und Bewusstsein in der Serie „Westworld“
- Analyse von Searles „Chinesischen Zimmer Experiment“ und dessen Implikationen
- Bewertung der Möglichkeit von künstlichem Bewusstsein basierend auf den vorgestellten Argumenten
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein, indem sie die HBO-Serie „Westworld“ und den damit verbundenen Diskurs um künstliches Bewusstsein in den Kontext der wissenschaftlichen Debatte um Künstliche Intelligenz stellt. Sie erwähnt Fortschritte in der KI-Forschung und Neurowissenschaften und skizziert die zentrale Frage der Arbeit: Kann eine KI echtes Bewusstsein erlangen? Die Einleitung deutet Searles „Chinesisches Zimmer Experiment“ als Gegenposition zu der Annahme an, dass Bewusstsein durch KI erreichbar ist und kündigt die weiteren Kapitel an, die sich mit dem Bewusstseinsbegriff, unterschiedlichen KI-Typen, „Westworld“ und schließlich Searles Experiment befassen.
2 Definition eines Bewusstseinsbegriffs: Dieses Kapitel beleuchtet die Komplexität des Bewusstseinsbegriffs. Es skizziert das „Leib-Seele-Problem“, das die Dualität zwischen dem biologischen und mentalen Aspekt des Menschen hervorhebt. Weiterhin wird ein kurzer Überblick über die Computertheorie des Geistes gegeben, um eine gemeinsame Basis für die weiteren Ausführungen zu schaffen. Das Kapitel dient der präzisen Abgrenzung des Bewusstseinsbegriffs, der im weiteren Verlauf der Arbeit zentral ist.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse Künstlicher Intelligenz und Bewusstsein
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Frage, ob eine Künstliche Intelligenz (KI) echtes Bewusstsein erlangen kann. Die Analyse basiert auf John R. Searles „Chinesischen Zimmer Experiment“ und der HBO-Serie „Westworld“.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Die Definition und philosophische Debatten um den Bewusstseinsbegriff, die Unterscheidung zwischen schwacher und starker KI, die Darstellung von KI und Bewusstsein in „Westworld“, die Analyse von Searles „Chinesischem Zimmer Experiment“ und dessen Implikationen, sowie eine Bewertung der Möglichkeit von künstlichem Bewusstsein.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Definition eines Bewusstseinsbegriffs (inkl. Leib-Seele-Problem und Funktionalismus), Künstliche Intelligenzen (schwache und starke KI), Künstliche Intelligenz in „Westworld“, Searles „Chinesisches Zimmer Experiment“ (mit sechs Repliken), und Fazit.
Was wird im Kapitel zur Bewusstseinsdefinition behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet die Komplexität des Bewusstseinsbegriffs, skizziert das „Leib-Seele-Problem“ und gibt einen Überblick über die Computertheorie des Geistes. Ziel ist eine präzise Abgrenzung des Bewusstseinsbegriffs für die weitere Analyse.
Was ist das „Chinesische Zimmer Experiment“ und wie wird es in der Arbeit behandelt?
Searles „Chinesisches Zimmer Experiment“ wird detailliert analysiert, inklusive der sechs Repliken (System, Roboter, Gehirnsimulation, Kombination, Bewusstsein Anderer, verschiedene Zimmer). Es dient als Gegenposition zur Annahme, dass KI Bewusstsein erreichen kann.
Welche Rolle spielt die Serie „Westworld“ in der Arbeit?
„Westworld“ bietet einen Kontext für die wissenschaftliche Debatte um künstliches Bewusstsein. Die Darstellung von KI und Bewusstsein in der Serie wird analysiert und in die Gesamtbetrachtung integriert.
Welches Fazit zieht die Arbeit?
(Das Fazit selbst ist nicht im Auszug enthalten, aber die Arbeit zielt auf eine fundierte Antwort auf die zentrale Frage nach der Erlangbarkeit von künstlichem Bewusstsein ab, basierend auf den Analysen von Searles Experiment und „Westworld“.)
- Arbeit zitieren
- Jonas Weinzierl (Autor:in), 2022, Kann eine Künstliche Intelligenz echtes Bewusstsein erlangen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1322709