Nicolaas Thomas Bernard, 1931 in den Niederlanden geboren, zählt weltweit zu den bedeutendsten österreichischen Schreibern. Seine Erzählweise, die häufig Monologe und Schimpftiraden beinhaltet und die sich vor allem gegen die Existenz im Allgemeinen, aber auch vielfach gegen den österreichischen Staat richtet, büßt trotz ihrer Monologform meist wenig von ihrer Wirkung ein. Bernhard gelingt es mit seinem Stil, der zudem auch noch oft von Wiederholungen geprägt ist, seine Erzählungen und Texte so zu gestalten, dass diese weder monoton oder schwerfällig werden, noch dass der Leser während des Leseprozesses ermüdet. Nie bekommt der Rezipient das Gefühl, Bernhard nicht mehr zuhören zu können, im Gegenteil; es glückt ihm vielfach eine Art Sogwirkung zu erzeugen, im Zuge derer es selten gelingt, das Werk wieder aus der Hand zu legen. Angesichts der äußeren Struktur vieler seiner Texte kann dies als außergewöhnlich angesehen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thematik und Titel
- Worum geht es inhaltlich und was sind die zentralen Motive?
- Erzählperspektive und Aufbau
- Die Schachtelung der Erzählperspektive anhand der Struktur der Wiederholungen, der Widersprüche und der Abbrüche
- Das Verhältnis von Denken und Gehen
- Einordnung in den philosophischen Kontext
- Fazit: Die Entstehung von Sprachzweifeln
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Erzählung "Gehen" von Thomas Bernhard, um die Entstehung von Sprachzweifeln in der Erzählung zu ergründen. Die Arbeit untersucht die einzigartige Erzählweise Bernhards, die durch wiederholte Strukturen, Widersprüche und Abbrüche gekennzeichnet ist.
- Die Rolle des Gehens und Denkens als zentrale Elemente in Bernhards Erzählung
- Die Bedeutung der Wiederholungen und Abbrüche für die Erzählstruktur
- Die philosophischen Einflüsse, insbesondere von Ludwig Wittgenstein, auf Bernhards Werk
- Die Entstehung von Sprachzweifeln als Folge der erlebten Situationen und der komplexen Erzählweise
- Die kritische Auseinandersetzung mit der österreichischen Gesellschaft und deren Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und beleuchtet die zentrale Frage nach der Entstehung von Sprachzweifeln in Bernhards Erzählung "Gehen".
- 1. Thematik und Titel: Dieses Kapitel beschreibt den Inhalt der Erzählung und erläutert die zentralen Motive, die darin behandelt werden. Es werden insbesondere die Spaziergänge des Erzählers mit Oehler und dessen Reflexionen über den geistigen Verfall des gemeinsamen Freundes Karrer beleuchtet. Die Kritik am österreichischen Staat und die Bedeutung der "Verrücktheit" als zentrales Motiv werden ebenfalls hervorgehoben.
- 2. Erzählperspektive und Aufbau: Hier wird die einzigartige Erzählweise Bernhards analysiert, die durch die Schachtelung der Erzählperspektive und die Verwendung von Wiederholungen, Widersprüchen und Abbrüchen geprägt ist. Die Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Gehen und Denken und die daraus resultierenden Folgen für die Figuren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Schlüsselwörter Sprachzweifel, Erzählperspektive, Wiederholung, Widerspruch, Abbruch, Gehen, Denken, österreichische Gesellschaft, Verrücktheit und philosophische Einflüsse, insbesondere Ludwig Wittgenstein.
- Arbeit zitieren
- Janina Vogelgesang (Autor:in), 2021, Sprachzweifel in Thomas Bernhards Erzählung "Gehen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1323410