Die "officia oratoris" bildet das wichtigste Strukturprinzip der Rede. Sie umfasst fünf Produktionsstadien (auch „Pflichten des Redners“ genannt), die es bei der Konzeption und Gestaltung einer Rede zu beachten gilt. Aufgrund ihrer Systematik ist sie auf alle Redetypen wie die Gerichts-, Überzeugungs- oder Festrede anwendbar. Die vorliegende Arbeit beschreibt die Elemente der "officia oratoris" und bewertet die Schritte hinsichtlich ihrer Wichtigkeit. Der folgende Abschnitt gibt zunächst einen Überblick über die fünf Arbeitsschritte, die eine Rede impliziert. Darauffolgend werden die Schritte detailliert vorgestellt. An erster Stelle steht die Sammlung des Inhalts (inventio). Diese umfasst zwei Aspekte: das Frageschema der Statuslehre sowie die Überzeugungsmittel ethos, pathos, logos und darüber hinaus die Topik. Der zweite Schritt ist die Gliederung und der Aufbau der Rede. Die dispositio wird im Vierklang vorgestellt. Die sprachliche Gestaltung des Textes (elocutio) enthält die Tugenden sprachlicher Schmuck, Sprachrichtigkeit, Klarheit und geht Angemessenheit. Darauf folgend das Einprägen der Rede (memoria), welche mit dem Vortrag (actio) abschließt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fünf Produktionsstadien einer Rede – ein Überblick
- Stoffsammlung (inventio)
- W-Fragen und Statuslehre
- Überzeugungsmittel des Redners
- Gliederung und Aufbau der Rede (dispositio)
- Sprachliche Gestaltung (elocutio)
- Einprägen der Rede (memoria)
- Vortrag (actio)
- Gewichtung der Produktionsstadien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die fünf Produktionsstadien einer Rede, bekannt als officia oratoris, welche von Aristoteles, Cicero und Quintilian bereits in der Antike entwickelt wurden. Ziel ist es, die einzelnen Schritte der Redegestaltung im Detail zu beleuchten und deren Bedeutung für eine effektive und persuasive Rede zu bewerten.
- Die fünf Produktionsstadien der Rede: inventio, dispositio, elocutio, memoria, actio
- Das Zusammenspiel von Gedanken (res) und Sprache (verbum) in der Rede
- Die Methoden zur Stoffsammlung (inventio): W-Fragen, Statuslehre und Überzeugungsmittel
- Die Rolle der Überzeugungsmittel ethos, pathos und logos
- Die Bedeutung der rhetorischen Tugenden in der elocutio
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Rhetorik und die officia oratoris ein. Im zweiten Kapitel wird ein Überblick über die fünf Produktionsstadien einer Rede gegeben.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Stoffsammlung (inventio). Hier werden die W-Fragen als Methode zur umfassenden Erfassung des Themas und die Statuslehre als Werkzeug für die strategische Ausrichtung des Vortrags vorgestellt.
Im Unterkapitel 3.1.2 werden die Überzeugungsmittel des Redners – logos, ethos und pathos – detailliert erläutert.
Schlüsselwörter
Rhetorik, officia oratoris, Inventio, dispositio, elocutio, memoria, actio, Überzeugungsmittel, ethos, pathos, logos, Statuslehre, W-Fragen, Sprachgestaltung, Redekunst, Persuasion.
- Arbeit zitieren
- Johanna Pöhland (Autor:in), 2021, Die „Officia Oratoris“. Beschreibung und Bewertung der fünf Produktionsschritte einer Rede, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1323613