Persönlichkeit und Entscheiden


Hausarbeit, 2008

23 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

VORBEMERKUNGEN: WARUM ICH MICH FÜR DIESES THEMA ENTSCHIEDEN HABE

1. DIE SICHTWEISEN DER TEILDISZIPLINEN DER PSYCHOLOGIE AUF DIE PERSÖNLICHKEIT UND DAS HANDELN
1.1. ALLGEMEINE PSYCHOLOGIE
1.2. DIFFERENTIELLE UND PERSÖNLICHKEITSPSYCHOLOGIE
1.3. KRITIK

2. MENSCH UND PROBLEMLÖSEN
2.1. LEISTUNGEN UND FEHLLEISTUNGEN
2.2. FUNKTIONSWEISE VON DENKEN UND PROBLEMLÖSEN
2.3. ROLLE DER PERSÖNLICHKEIT BEIM PROBLEMLÖSEN

3. EXKURS: KOGNITIONSPSYCHOLOGISCHE SICHTWEISE AUF DIE MENSCHLICHE INFORMATIONSVERARBEITUNG
3.1. WAHRNEHMUNG
3.2. WISSENSREPRÄSENTATION
3.3. GEDÄCHTNIS:
3.4. PROBLEMLÖSEN

4. KÜNSTLICHE PERSÖNLICHKEIT UND PROBLEMLÖSEN
4.1. KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
4.2. KÜNSTLICHES LEBEN (ALIFE)
4.3. PSI-THEORIE (PERSON, SITUATION, INTERAKTION)
4.4. PROGRAMMIERTE PERSÖNLICHKEIT

5. KRITISCHER AUSBLICK

LITERATURLISTE

Vorbemerkungen:Warum ich mich für dieses Thema entschieden habe

Der Themenbereich „Persönlichkeit und Entscheidung“ interessierte mich, weil ich mir davon versprochen habe, mehr über die Gründe für Unterschiede zwischen Persönlichkeiten zu er-fahren und zu begreifen, warum sie bestimmte Entscheidungen (nicht) treffen.

Wie jeder andere treffe ich jeden Tag eine Fülle von Entscheidungen. In meinem zukünftigen beruflichen Leben muss ich noch mehr - professionelle - Entscheidungen treffen, die Konse-quenzen nicht nur für mich alleine haben werden, die richtig oder falsch sein werden und die auf jeden Fall verantwortlich getroffen werden müssen. Aus diesen Gründen wollte ich wis-sen, welche Voraussetzungen und Mechanismen beim Treffen von Entscheidungen eine Rolle spielen.

Auch wenn Entscheidungen so vielfältig sein können wie die Menschen es sind, müsste es dennoch für bestimmte Personengruppen „typische“ Muster geben. Die Einflussfaktoren hin­ter diesen ähnlichen Entscheidungen interessierten mich. Die zu lösenden Probleme und die Situationen um sie herum sind in einer globalen Sichtweise so komplex, dass vermutlich die einzelne Persönlichkeit damit überfordert ist, alle relevanten Faktoren im Auge (bzw. im Ge-hirn) zu behalten. Hier wäre ein Ansatz für die Installation „künstlicher“ Hilfen.

Über den Ansatz der traditionellen Teildisziplinen der Psychologie, über den Forschungs-stand bei den alternativen Theorien und über die Grenzen der Anwendung handelt diese Ar-beit. Ich versuche, die Arbeit von H. Schaub „Persönlichkeit und Problemlösen. Persönlich-keitsfaktoren als Parameter eines informationsverarbeitenden Systems.“ in gebotener Kürze darzustellen und wende mich in einem Exkurs noch einmal vertiefend den diesbezüglichen Ansätzen der Kognitionspsychologie zu (John Anderson, Kognitive Psychologie).

1. Die Sichtweisen der Teildisziplinen der Psychologie auf die Persönlichkeit und das Handeln

1.1. Allgemeine Psychologie

Die Allgemeine Psychologie fragt nach universalen Gesetzmäßigkeiten im Bereich psychi-scher Grundfunktionen wie Wahrnehmung, Motivation, Emotion, Gedächtnis, Denken oder Handlung. (Jochen Müsseler / Wolfgang Prinz (Hrsg.) Allgemeine Psychologie 2002, s. 2) Der Schwerpunkt liegt bei dem Wie? des Wahrnehmens, Denkens und Handelns. Die Allge-meine Psychologie abstrahiert sich von individuellen Unterschieden und erklärt sie anhand der statistischen Varianz. Die unterschiedlichen Handlungsweisen resultieren demnach allein aus den Merkmalen der Situation, in der der Handelnde sich befindet.

1.2. Differentielle und Persönlichkeitspsychologie

Differentielle und Persönlichkeitspsychologie beschäftigen sich mit der Beschreibung und Erklärung inter- und intraindividueller Unterschiede im menschlichen Erleben und Verhalten. (Hannelore Weber, Thomas Rammsayer (Hrsg.) Handbuch der Persönlichkeitspsychologie und Differentiellen Psychologie, 2005). Im Mittelpunkt steht die Frage, wie stark und warum sich Menschen in ihrem typischen Verhalten und Erleben unterscheiden. (Jens B. Asendorf, Psychologie der Persönlichkeit, 4. Auflage, 2007). Die Unterschiede im Verhalten werden auf persönliche Eigenschaften zurückgeführt.

1.3. Kritik

Die Vorgehensweise der beiden Teildisziplinen ist im Zusammenhang mit der Problemlöse-fähigkeit nicht sinnvoll, da erstens die Eigenschaften der durchschnittlichen Person auch durch eine Minderheit in der Stichprobe konstruiert werden können oder gar von keiner ein-zelnen Person getragen werden. (vgl. Schaub, 2001, s.2), und zweitens menschliches Verhal-ten stark vergangenheits- und situationsorientiert ist (z.B. durch Erfahrung, Erziehung).

Daraus folgt, dass die Erkenntnisse aus der Allgemeinen Psychologie um die differentiell-psychologischen Aspekte erweitert werden müssten. Die Integration dieser Wissenschaften kann aber nicht in der Bevorzugung der einen oder anderen Methodik liegen (Varianz- vs. Korrelationsuntersuchung). Man muss sich Gedanken darüber machen, welche Systemfakto-ren hinter dem Verhalten und den Personenmerkmalen liegen.

Aus der systemtheoretischen Sicht ist ein Mensch eine funktionelle Einheit (vgl. Schaub, 2001, s. 3), die von einem System konstruiert wird. Ziel ist also, dieses zugrunde liegende System zu untersuchen und die Teildisziplinen anhand einer gemeinsamen theoretischen Ba­sis zu vereinigen.

2. Mensch und Problemlösen

2.1. Leistungen und Fehlleistungen

„Unsere Aufmerksamkeit in ihrer Kapazität ist sehr begrenzt und kann nur auf äußerst wenige kognitive Prozesse zugleich gerichtet werden.“ (John R. Anderson, Kognitive Psychologie, 2. Auflage, 1989). Diese Tatsache macht es manchmal für einen Menschen extrem schwer, ein komplexes Problem (zur Definition siehe Absch. 2.2.2.) zu lösen. Unsere Welt ist so global und komplex geworden, dass diese Art von Problemen immer aktueller wird.

Aus der Erfahrung und aus den Beispielen der neuesten Geschichte wissen wir, dass Men-schen versagen. Menschliche Denkfehler, Fehlentscheidungen in komplexen Situationen zie-hen oft katastrophale Folgen nach sich (Tschernobyl, ICE 884 bei Eschede, Transrapid usw.). Um diese Fehlentscheidungen vermeiden zu können, muss man sich genauer mit den Prozes-sen beschäftigen, die in dem Kopf des Entscheidenden ablaufen. So kann man das gewonnene Wissen im Rahmen von Ausbildung und Training benutzen, um den Prozess des Denkens zu beeinflussen.

2.2. Funktionsweise von Denken und Problemlösen

Die Teildisziplin der Psychologie, die sich mit dem menschlichen Denken auseinandersetzt, ist die Kognitionspsychologie. Zentral ist hier der Gedanke, dass jeder Denkprozess als Pro-zess der Informationsverarbeitung erfasst werden kann. In der Wissenschaft herrscht Un-stimmigkeit über die richtige Definition der Denkprozesse, es gibt aber eine Reihe von As-pekten, die vermutlich bei dem Prozess des Denkens eine Rolle spielen (vergl. Schaub, 2001, s. 7):

− Wahrnehmung eines unerwünschten Zustandes
− aktiver, kontrollierter, motivierter und zielgerichteter Prozess
− interner Prozess, der mit kognitiven Elementen wie Vorstellungen oder sprachlichen Begriffen aus dem Gedächtnis arbeitet
− seriell und parallel organisierte Abfolge elementarer kognitiver Operationen
− teilweise bewusster Prozess
− neuartige Verknüpfung kognitiver Elemente oder Gewinnung neuer Erkenntnisse aus der Analyse vorhandenen Materials
− Anpassung existierender kognitiver Strukturen an neue Gegebenheiten
− Integration neuer Informationen in existierende kognitive Strukturen

Der Begriff Problemlösen lässt sich mit Hilfe folgender Merkmale charakterisieren: Es gibt

− einen Ausgangszustand (IST-Zustand), der unbefriedigend ist
− einen Endzustand (SOLL-Zustand, Zielzustand), der angestrebt wird
− eine Barriere, die das Erreichen des Soll-Zustandes verhindert und die überwunden werden muss

„Obschon die Begriffe Denken und Problemlösen in der Literatur häufig synonym verwendet werden, liegt die Betonung beim Problemlösen ganz wesentlich auf dem Aspekt des Über-windens einer Barriere, die das Erreichen des angestrebten Zieles behindert und damit die Situation zum Problem macht.“ (Schaub, 2001, s.8).

2.2.1. Problemlösen aus der Sicht der analytischen Strategie

Bei der klassischen Vorgehensweise wird ein Phänomen in kleine Bestandteile / Einflussfak-toren zerlegt, bis das Phänomen sich komplett definieren lässt. Diese Strategie funktioniert in der Regel beim Erklären der menschlichen Denkweise im Bezug auf das einfache Problemlö-sen: es gibt einen Anfangszustand, einen Zielzustand und eine begrenzte Menge von Operato-ren, die einem Probanden als Instrumentarium dienen, um eine Lösung zu finden. Das Prob-lemlösen wird im Rahmen dieser Strategie als Suchalgorithmus definiert: es gibt mehrere Wege zum Ziel, einige kürzer, andere länger. Aufgabe ist es, den optimalen Weg zu finden. Damit das Problemlösen auf diese Weise funktioniert, bedarf es einiger Bedingungen:

− vollständig bekannte Ausgangssituation
− klare und bekannte Ziele
− alle möglichen Handlungen (Operatoren) sind bekannt
− die Problemstellung ist zeitlich stabil (fehlende Dynamik)
− der Problemraum ist überschaubar
− soziale, emotionale und motivationale Einflussgrößen sind vernachlässigbar.

Eine positive Eigenschaft dieser Strategie ist ihre leichte Durchführung. Problematisch ist aber, dass im realen Leben diese Bedingungen nur sehr selten erfüllt sind.

2.2.2. Problemlösen aus der Sicht der systemtheoretischen Strategie

Im Rahmen der systemorientierten Strategie wird folgendes berücksichtigt: es werden Prob-leme untersucht, die den realen komplexen (Problem-) Situationen entsprechen und es wird versucht, den Denkprozess nicht von anderen psychischen Proze ssen (Werte, Motive, Absich-ten, Gefühle) zu isolieren.

Komplexe Probleme sind:

− umfangreich (bestehen aus vielen Variablen)
− vernetzt (die Variablen beeinflussen sich gegenseitig)
− intransparent (nicht vollständig durchschaubar)
− dynamisch (verändern sich ohne Zutun des Problemlösers)
− polytelisch (nicht auf eine Variable hin optimierbar)
− bedeutsam (emotional und motivational für den Problemlöser) und
− sozial eingebettet (finden im sozialen Raum statt).

Solche (Problem-)Situationen erfordern neben elementaren kognitiven Fähigkeiten auch all-gemeine heuristische Kompetenzen, Planungsfähigkeit und verschiedene Formen von Wissen. Um diese Art von Problemen untersuchen zu können, benutzt man Computersimulationen, die erlauben, die (Problem-) Situationen in ihrer Komplexität darzustellen und in mehreren Perio-den durchzuspielen.

2.3. Rolle der Persönlichkeit beim Problemlösen

2.3.1. Persönlichkeitstypen

Es gibt mehrere Definitionen dafür, was als Persönlichkeit bezeichnet wird. Der älteste An-satz ist das Traitkonzept (Trait: relativ unveränderlicher Grundzug der Persönlichkeit, Meyers Lexikon online). „Mit diesem Konzept wird das Phänomen gekennzeichnet, dass Menschen ein mehr oder weniger über Raum und Zeit konsistentes Bild zeigen, welches sich auf ihr of-fenes Verhalten auswirkt.“ (Schaub, 2001, s.24). Diese Methode ist oft mit dem lexikalischen Ansatz kombiniert und versucht eine Person (anhand des Verhaltens) zu beschreiben. Proble-matisch dabei ist die Vielfalt der Begriffe, die Menschen für die Beschreibung einer Persön-lichkeit benutzen und die Subjektivität der menschlichen Wahrnehmung. Als Resultat dieser Methode entstehen unendlich viele Beschreibungen, die nicht eindeutig sind. Um die Kom-plexität zu reduzieren, verwendet man Basis-Sets von Eigenschaften, die hinter den beobacht-baren psychischen Phänomenen liegen. Als Beispiel für so einen Basis-Set könnte man die Big Five (ergänzt um den Faktor Intelligenz) von McCrae & Costa nennen. Dieses Modell der Persönlichkeit unterscheidet folgende 5 Faktoren, die eine Persönlichkeit ausmachen: Neuro-tizismus, Extraversion, Offenheit, soziale Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit.

2.3.2. Empirische Ergebnisse

H. Schaub präsentiert in seinem Buch die Ergebnisse zweier von ihm durchgeführte Studien zur Untersuchung der Zusammenhänge von Persönlichkeitsfaktoren, allgemeiner Leistungs-fähigkeit (vor allem Intelligenz) und Problemlösen. Beide Experimente stellen computersimu-lierte (Problem-) Situationen dar, die von den Probanden (Psychologiestudenten) in mehreren Durchläufen zu lösen sind. Im ersten Experiment wird die Problemlöseleistung in ähnlicher Situation untersucht, im zweiten die Problemlöseleistung in verschiedenen Situationen. Die Computersimulationen entsprechen den Merkmalen von komplexen Problemen.

Es handelt sich dabei um das ’Feuerszenario’ (Dörner, Gerdes & Pfeifer) im Experiment 1, und um die Szenarien ’Moro’ (Dörner, Stäudel & Strohschneider, 1986), ’Kühlhaus’ (pro-grammiert von Schaub nach Vorlage von Reichert und Dörner, 1988) und ’Labyrinth’ (erstellt von Schaub) im Experiment 2.

Das Spiel ’Labyrinth’ ist so aufgebaut, dass man es mit Hilfe des räumlichen Denkens lösen kann (die Probanden mussten sich ein mentales Bild von dem Labyrinth machen), das Szena-rio Moro ist eher analytisch aufgebaut und richtet sich auf das Zusammenspiel von mehreren Faktoren und die Extrapolation der zukünftigen Entwicklungen unter Berücksichtigung ver-schiedener Faktoren, Restriktionen und Bedingungen. Bei dem Szenario ’Kühlhaus’ spielt die zeitliche Verzögerung zwischen einer Aktion und deren Wirkung eine Rolle.

Aus den Ergebnissen der Studie ließ sich feststellen, dass folgende Qualitäten im Zusammen-hang mit den Problemlösesituation stehen (vergl. Schaub, 2001 s. 37-64): Impulsivität, Ag­gression, Geschwindigkeit, Genauigkeit, Umgang mit Zahlen, Leistungsstreben, Ausdauer, Erregbarkeit, Einfallsreichtum, Neurotizismus, Überforderung, Flexibilität, Dominanz, Com-putererfahrung und Geschlecht. Die Korrelationen (inkl. Intelligenz) übersteigen aber selten die Grenze von 0,3.

2.3.3. Problematik der Herangehensweise

Aus den oben beschriebenen Studien kann man entnehmen, dass die Problemlöseleistung über die Zeit eine gewisse Stabilität aufweist und konsistent ist, d.h. sie bleibt über unterschiedli-che Situationen hinweg stabil. Das deutet darauf hin, dass eine Gruppe von Merkmalen exis-tieren muss, die die Problemlösefähigkeit ausmachen. Man könnte vermuten, dass die Prob-lemlösefähigkeit eine Persönlichkeitseigenschaft ist. Schwierig ist nun die Erfassung der Problemlösefähigkeit.

Erstens ist es nicht praktikabel, jedem einzelnen Problem eine entsprechende Problemlösefä-higkeit zuzuordnen, weil dadurch die Zahl der Begriffe unnötig wächst. Stattdessen könnte man versuchen, nach einem Basis-Set von Eigenschaften zu suchen, die hinter der Problemlö-sefähigkeit liegen. Das wurde versucht, jedoch sind die Korrelationen zum nahe liegendsten Kandidaten, der Intelligenz, meist nur wenig von Null verschieden.

Zweitens ist die Stabilität der Problemlöseleistung und ihre Beziehung zu den anderen Perso-nenfaktoren zwar nachweisbar, aber hinsichtlich der Effektstärke meist gering. Das heißt, dass die Beziehung zwischen diesen Faktoren nur mittelbar ist. Daraus folgt, dass die Erklärung der Problemlöseleistung durch die Problemlösefähigkeit eine Scheinerklärung ist. Interessant sind die hinter der Problemlöseleistung stehenden Faktoren. Vermutlich existiert hinter dem beobachtbaren Verhalten und hinter den Persönlichkeitsmerkmalen ein informationsverarbei-tendes System, dessen Parameter sowohl das Verhalten als auch die Persönlichkeitsmerkmale beeinflussen.

In diesem Fall sind Persönlichkeitskonstrukte Ausdruck einer bestimmten relativ stabilen Verarbeitungsweise dieses Systems. Stabil (und damit die eigentliche Ebene der Persönlich-keit) sind Struktur und Parameter dieses Systems. Sichtbar wird nur das Verhalten, das von der Interaktion Situation / informationsverarbeitendes System erzeugt wird (vereinfacht nach Schaub, 2001, s.33, s.94-95).

3. Exkurs: Kognitionspsychologische Sichtweise auf die menschliche Informationsverarbeitung

3.1. Wahrnehmung

Während die neuronalen Grundlagen höherer Fähigkeiten, etwa der Sprache, noch weitgehend ungeklärt sind, weiß man bereits einiges über die neuronale Informationsverarbeitung beim Sehen und Hören. So löst beim Sehen die lichtchemische Zersetzung der in den Photorezepto-ren (Netzhaut) enthaltenen Substanz einen elektrischen Impuls aus, ein "Signal", das auf nachgeschaltete Zellen weitergeleitet wird, die ihrerseits ihre Erregungen in einem hierarchi-schen Prozess an bestimmte Gebiete des Gehirns weiterleiten.

3.1.1. Visuelles und auditives sensorisches Gedächtnis

Visuelles und sensorisches Gedächtnis nehmen alle Informationen in der visuellen / auditiven Reizvorlage auf. Solange die Informationen in diesen Speichern bleiben, können sie auf wei-teren und höheren Stufen bearbeitet werden (z.B. über den Inhalt der Reizvorlage). Das ist die niedrigste Stufe der Informationsverarbeitung mit einer begrenzten Auffangkapazität. Werden sensorische Informationen nicht sofort verarbeitet, gehen sie schnell aus dem ikonischen und echoischen Speicher verloren.

[...]

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Persönlichkeit und Entscheiden
Hochschule
Universität Kassel  (Center for Enviromental Systems Research)
Veranstaltung
Entscheiden, Konflikt, Handeln
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
23
Katalognummer
V132379
ISBN (eBook)
9783640383689
ISBN (Buch)
9783640383269
Dateigröße
613 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Persönlichkeit, Entscheiden
Arbeit zitieren
Oleg Mavlikeev (Autor:in), 2008, Persönlichkeit und Entscheiden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132379

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