Inwiefern spiegeln sich die parteipolitischen Ausrichtungen und Werte im politischen Willensbildungsprozess um die Rentenreform 1957 wieder?
Deshalb wird zunächst die Parteiendifferenzhypothese erklärt und historische Entstehungsbedingungen der Neuausrichtung des deutschen Rentensystem in den 1950-iger Jahren aufgezeigt werden.
Danach werden sich die politischen und gesellschaftlich wichtigen Akteure bei der Debatte angeschaut. Dabei liegt der Fokus auf den Parteien CDU und SPD sowie wichtigen Verbände, um die Öffentliche Meinung besser darzustellen. Anschließend daran werden die großen sechs Streitpunkte der Rentenreform 1957 aufgezeigt. Mit Hilfe von Sitzungsprotokollen und Pressemitteilungen werden die Positionen der Akteure verdeutlicht. Abschließend wird das Ergebnis zusammengefasst, und auf Hinblick der Ausgangsfrage, ob die Parteiendifferenzhypothese bei der Rentenreform 1957 bestätigt oder widerlegt werden kann.
Aufgrund des demographischen Wandels, der hohen Arbeitslosigkeit und der immer älter werdenden deutschen Gesellschaft, gibt es steigende Probleme bei der Umsetzung des Generationsvertrages im Rentensystem. Neue Ideen setzen auf ein Kapitaldeckungsverfahren. Jedoch stellt sich die Frage, warum wurde 1957 das bisherige Kapitalgedeckte Rentensystem zu Gunsten des heutigen Umlagefinanzierten Rentensystem aufgelöst. Die Rentenreform 1957 bedeutet eine Zäsur im deutschen Sozialstaat. Ursprünglich wurde die sogenannte „Rente“ als Zuschuss zum Lebensunterhalt gesehen, jedoch wurde im Lauf der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg die Renten eher zum Lohnersatz. Deshalb beschloss die Adenauer Regierung eine Neuausrichtung des deutschen Rentensystems. Auch wenn sich weitgehend alle politischen und gesellschaftlichen Akteure nach dem zweiten Weltkrieg über eine Rentenreform einig waren, gab es in der Ausführung und Umsetzung viele politischen Debatten unter den Akteuren.
Ziel der Hausarbeit ist es, jene wichtigen Streitpunkte bei der Reform aufzugreifen, um zu untersuchen, inwiefern die Rentenreform 1957 und deren Rentendebatten die Parteiendifferenzhypothese bekräftigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Parteiendifferenzhypothese
- Historisches Rentensystem in Deutschland
- Die Entstehung der Rentenreform 1957
- Akteur: SPD
- Akteur: CDU
- Akteur: Gewerkschaften und Verbände
- Rentenreform im Bundestag 1956/1957
- Status der Angestelltenversicherung
- Status der Versicherungspflichtgrenze
- Steigerungssatz/dynamische Rente
- Mindestrente
- Status von Selbstständigen
- Finanzierung des Rentensystems
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Rentenreform von 1957 im Kontext der Parteiendifferenzhypothese zu untersuchen. Die Arbeit analysiert, inwiefern die Reform und die damit verbundenen Debatten die Parteiendifferenzhypothese bestätigen oder widerlegen.
- Die Parteiendifferenzhypothese als theoretischer Rahmen
- Das historische Rentensystem in Deutschland vor der Reform von 1957
- Die Rolle der Akteure (SPD, CDU, Gewerkschaften und Verbände) bei der Entstehung der Rentenreform
- Die wichtigsten Streitpunkte der Rentenreform im Bundestag 1956/1957
- Die Positionen der verschiedenen Akteure zu den Streitpunkten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Rentenreform 1957 ein und erklärt die Relevanz des Themas im Kontext des demografischen Wandels und des Generationsvertrages. Die Parteiendifferenzhypothese wird als theoretischer Rahmen vorgestellt und erläutert.
Kapitel III beleuchtet das historische Rentensystem in Deutschland vor der Reform von 1957, wobei die Entstehung der gesetzlichen Rentenversicherung im Kontext der anderen Sozialversicherungen und der damaligen politischen Situation dargestellt wird.
Kapitel IV analysiert die Entstehung der Rentenreform 1957, indem die Positionen der wichtigsten Akteure (SPD, CDU, Gewerkschaften und Verbände) beleuchtet werden.
Kapitel V untersucht die wichtigsten Streitpunkte der Rentenreform im Bundestag 1956/1957, wie den Status der Angestelltenversicherung, die Versicherungspflichtgrenze, den Steigerungssatz/die dynamische Rente, die Mindestrente, den Status von Selbstständigen und die Finanzierung des Rentensystems.
Kapitel VI fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und beantwortet die Forschungsfrage, ob die Parteiendifferenzhypothese bei der Rentenreform 1957 bestätigt oder widerlegt werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Rentenreform von 1957 in Deutschland, die Parteiendifferenzhypothese, das deutsche Rentensystem, die Rolle von Parteien und Verbänden in der Politik, politische Debatten und Streitpunkte im Bundestag, sowie die Sozialpolitik der Adenauer-Regierung.
- Arbeit zitieren
- Marius Weiler (Autor:in), 2022, Die Rentenreform 1957 in Deutschland anhand der Parteiendifferenzhypothese, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1324045