Die psychische Gesundheit von Männern wird in der Prävention aus vielfältigen Gründen bislang häufig vernachlässigt. Dabei lassen wissenschaftliche Erkenntnisse darauf schließen, dass Männer zum Beispiel bei depressiven Erkrankungen andere Symptome zeigen als Frauen. Diese männlichen Depressionssymptome können sich unter anderem in einem erhöhten Alkoholkonsum oder -missbrauch oder einem überhöhten und langfristig gesundheitsschädlichen Arbeitsdrang zeigen.
Männern nutzen weniger als Frauen die klassischen präventiven Angebote zur Förderung der psychischen Gesundheit. Das Projekt MENtal Health – proSALUS verfolgt deshalb das Ziel, angestellten Männern bei der Krankenversicherung proSALUS im Setting Betrieb ein niedrigschwelliges Präventionsangebot zu machen, um die psychische Gesundheit der männlichen Belegschaft zu verbessern. Hierfür wird neben einer Art Männerstammtisch, dem MEN-Talk, auch auf eine digitale App-Anwendung gesetzt, um die Männer zu motivieren, sich mehr mit ihrer psychischen Gesundheit auseinanderzusetzen und soziale Kontakte weiter aufzubauen.
Der MENTalk soll die psychische Gesundheit durch einen regelmäßigen sozialen Kontakt mit Gleichgesinnten in einer ungezwungenen Umgebung verbessern. Die App-Anwendung Digital-MEN soll eine Wissensvermittlung zu relevanten Themen im Rahmen der Psychoedukation und eine gezielte Motivation der Teilnehmenden zu gesundheitsförderlichem Verhalten sicherstellen.
Zur Messung der psychischen Verfassung vor, während und nach dem Projekt wird die „Gotland-Skala zur Einschätzung von Depressionen bei Männern“ verwendet, welche anders als andere Fragebögen bekannte mögliche Symptome einer männlichen Depression abfragt. So kann gezielt gemessen werden, ob die Maßnahmen eine Wirkung erzielen und kurz-, mittel- und langfristig die psychische Gesundheit der am Projekt teilnehmenden Männer verbessern. Zusätzlich werden zur Evaluation noch die Arbeitsunfähigkeitstage (Fehltage) vor und nach dem Projekt gemessen.
Da die Forschungserkenntnisse im Bereich der geschlechtersensiblen betrieblichen Depressionsprävention bislang noch unzureichend sind, benötigt es weitere Projekte dieser Art, um valide Ergebnisse erzielen zu können. Hierfür sind auch eine Aufklärung und Sensibilisierung der Gesellschaft in Bezug auf die männliche Depression notwendig, um Stigmatisierungen abzubauen und den Männern den Zugang zu Präventionsangeboten zu erleichtern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen und theoretische Hintergründe
- Definition Depression
- Unterschiedliche Geschlechterrollen und Depression
- E-Health und E-Mental-Health
- Gesundheitsökonomische Relevanz
- Präventiver Ansatz und das Setting Betrieb
- Einordnung in den nationalen und internationalen Stand der Forschung
- Präventionsziel und Zielgruppe
- Projektvorbereitung, -durchführung und -evaluation
- Vorbereitung
- Durchführung der Maßnahmen
- Evaluation
- Projektdauer
- Rahmenbedingungen und Restriktionen
- Rekrutierung der Teilnehmenden und Kommunikation der Intervention
- Datenschutz
- Kritische Betrachtung der Intervention
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Projekt MENtal Health - proSALUS zielt darauf ab, die psychische Gesundheit von männlichen Angestellten bei der Krankenversicherung proSALUS im betrieblichen Setting zu verbessern. Es setzt auf einen niedrigschwelligen Präventionsansatz, der sowohl einen „Männerstammtisch“ (MENTalk) als auch eine digitale App-Anwendung (Digital-MEN) umfasst. Ziel ist es, Männer zu motivieren, sich intensiver mit ihrer psychischen Gesundheit auseinanderzusetzen, soziale Kontakte zu pflegen und gesundheitsförderliches Verhalten zu erlernen.
- Geschlechterspezifische Unterschiede in der Depressionsmanifestation und -prävention
- E-Health und E-Mental-Health als Präventionsinstrumente
- Niedrigschwellige Interventionsformen im betrieblichen Kontext
- Evaluation von Präventionsmaßnahmen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von Männern
- Sensibilisierung und Aufklärung der Gesellschaft in Bezug auf männliche Depression
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der Vernachlässigung der psychischen Gesundheit von Männern in der Prävention dar und erläutert die Relevanz des Projektes MENtal Health - proSALUS.
- Begriffsbestimmungen und theoretische Hintergründe: Dieses Kapitel definiert den Begriff Depression, beleuchtet geschlechtsspezifische Unterschiede im Zusammenhang mit Depression und erläutert das Konzept von E-Health und E-Mental-Health.
- Gesundheitsökonomische Relevanz: Dieses Kapitel behandelt die ökonomischen Auswirkungen von Depression, insbesondere im Hinblick auf Arbeitsausfälle und Gesundheitskosten.
- Präventiver Ansatz und das Setting Betrieb: Dieses Kapitel erläutert die Bedeutung eines präventiven Ansatzes im betrieblichen Setting und die Vorteile, die sich durch eine gesunde Belegschaft ergeben.
- Einordnung in den nationalen und internationalen Stand der Forschung: Dieses Kapitel analysiert den aktuellen Forschungsstand zu geschlechtersensibler Depressionsprävention im nationalen und internationalen Kontext.
- Präventionsziel und Zielgruppe: Dieses Kapitel definiert das Präventionsziel des Projektes und stellt die Zielgruppe, nämlich männliche Angestellte bei der Krankenversicherung proSALUS, vor.
- Projektvorbereitung, -durchführung und -evaluation: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Phasen des Projekts, von der Vorbereitung über die Durchführung bis zur Evaluation. Es werden die konkreten Maßnahmen, die verwendete Methodik und die Evaluationsplanung erläutert.
Schlüsselwörter
Männliche Depression, Prävention, Geschlechterrollen, E-Health, E-Mental-Health, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Gotland-Skala, Männerstammtisch, Digitale App, Psychoedukation, Arbeitsunfähigkeitstage, Sensibilisierung, Stigmatisierung.
- Arbeit zitieren
- Maria Gonzalez Medina (Autor:in), 2022, Geschlechtersensible Depressionsprävention. Gezielte Förderung der psychischen Gesundheit von Männern im Setting Betrieb bei der gesetzlichen Krankenversicherung proSALUS, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1324379