Arthur Schnitzlers literarisches Werk "Traumnovelle" behandelt das Eheleben des Mitte dreißigjährigen Arztes Fridolin und seiner Frau Albertine, welches zum einen durch Geheimnisse und zum anderen durch unerfüllte erotische Träume beider Seiten stark belastet ist. In der Literaturverfilmung "Eyes Wide Shut", welche die Traumnovelle als Vorlage nutzt, übernimmt die Filmfigur Dr. William "Bill" Harford den Part als unglücklicher Ehemann. Der Film erschien im Jahr 1999, produziert vom Filmregisseurs Stanley Kubrick, mit Tom Cruise in der Hauptrolle als Arzt. In dieser Hausarbeit wird aufgegriffen, durch welche filmischen Darstellungsweisen es gelingen kann, die niedergeschriebene Gefühlswelt der Hauptfigur auf die Leinwand zu projizieren.
Dazu wird kurz erläutert, wie es Schnitzler in seiner Novelle durch verschiedene Erzähltechniken gelingt, den Rezipierenden die Gefühle und Gedanken einer Figur zu vermitteln und dann die Frage gestellt, wie diese Techniken in einem Film durch seine Sprache und/oder durch Zeichensysteme nachgeahmt werden können. Auch ist es wichtig herauszustellen, inwiefern der Filmregisseurs Kubrick den Zuschauer überhaupt an der Gefühlswelt teilhaben lassen wollte und durch welche Methoden er diesem die Innenwahrnehmung von Bill auch bewusst vorenthält.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Darstellung der Gedanken und Gefühle Fridolins in der Traumnovelle
- Literaturverfilmung Eyes Wide Shut: Rückschlüsse auf Bills Gefühlswelt anhand der schauspielerischen Umsetzung
- Die verwendete Sprache des Filmes als Vermittler der Innensicht Bills
- Die Kamera als Ersatz des Erzählers
- Der Einsatz von ausgewählter Musik
- Farbcodes als Zeichensystem und Übermittler verschiedener Stimmungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht, wie die Gefühlswelt der Hauptfigur in Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“ in der Literaturverfilmung „Eyes Wide Shut“ dargestellt wird. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie filmische Mittel genutzt werden können, um die in der Literatur beschriebenen Emotionen und Gedanken auf die Leinwand zu übertragen.
- Vergleich der Erzähltechniken in der Novelle und im Film
- Analyse der schauspielerischen Umsetzung von Bills Emotionen
- Der Einsatz von filmischer Sprache und Zeichensystemen zur Vermittlung der Innensicht
- Die Bedeutung der Kameraarbeit, Musik und Farbgestaltung in der Verfilmung
- Kubricks bewusste Entscheidung, dem Zuschauer die Innenwelt Bills zum Teil vorzuenthalten
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel behandelt die Darstellung von Fridolins Gefühlswelt in Schnitzlers „Traumnovelle“. Es werden verschiedene Erzähltechniken des Autors vorgestellt, die dem Leser Einblick in die Gedanken und Emotionen der Hauptfigur ermöglichen. Dazu zählen die personale Erzählperspektive, die erlebte Rede und innere Monologe.
- Kapitel zwei analysiert die Filmfigur Dr. William "Bill" Harford in "Eyes Wide Shut" und untersucht, inwiefern die schauspielerische Umsetzung von Tom Cruise Rückschlüsse auf Bills Gefühlswelt zulässt. Das Kapitel beleuchtet auch den Einfluss der Kameraführung und der Musik auf die Darstellung der Emotionen im Film.
- Kapitel drei befasst sich mit der Bedeutung von Sprache und Zeichensystemen in der Verfilmung. Dabei wird untersucht, wie Kamerawinkel, Musik und Farben eingesetzt werden, um die Innensicht Bills zu vermitteln. Die Analyse berücksichtigt auch die bewussten Entscheidungen des Regisseurs, dem Zuschauer bestimmte Einblicke in Bills Innenwelt zu verwehren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Literaturverfilmung, Gefühlsdarstellung, Erzähltechniken, innere Monologe, Kameraführung, Musik, Farbgestaltung, Filmsprache, Zeichensysteme, Innensicht, und "Eyes Wide Shut".
- Arbeit zitieren
- Alina Kohl (Autor:in), 2021, Die Verfilmung von Gefühlen und Gedanken anhand der Filmfigur Bill Harford aus "Eyes Wide Shut" im Vergleich zu der Vermittlung dieser in Arthur Schnitzlers literarischer Vorlage "Traumnovelle", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1324759