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Die Entstehung der Krankheit "Diabetes mellitus Typ 2" und ihre Folgen

Title: Die Entstehung der Krankheit "Diabetes mellitus Typ 2" und ihre Folgen

Project Report , 2022 , 20 Pages , Grade: 1,0

Autor:in: Nancy Schrottge (Author)

Medicine - General
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In dieser Projektarbeit geht es um die Entstehung der Krankheit Diabetes mellitus Typ 2 und ihre Folgen sowie die aktuelle Prävalenz und Inzidenz. Es folgt eine gesundheitspolitische Beurteilung des Gesundheitsproblems für Deutschland und das Saarland.

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung betreffend die Regulierung des Glukosespiegels. Die Krankheit geht mit einigen Begleit- und Folgeerkrankungen einher und kann unbehandelt die Lebensqualität und die Lebenserwartung vermindern sowie hohe Kosten für das Gesundheitssystem verursachen. Seit den 1960ern gilt Diabetes als "Volkskrankheit" durch gestiegene Prävalenzen und Inzidenzen. Diese Arbeit soll einen Überblick über die Erkrankung geben.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1 ÜBERBLICK DIABETES MELLITUS
1.1 Definition
1.2 Klassifikation von Diabetes mellitus Typ 2
1.3 Diagnostische Beurteilungskriterien Typ-2-Diabetes

2 ENTSTEHUNG DIABETES MELLITUS TYP 2
2.1 Ätiologie und Pathophysiologie der Krankheit
2.2 Risikofaktoren von Diabetes-Typ-2

3 AKTUELLE PRÄVALENZ UND INZIDENZ DER KRANKHEIT
3.1.1 In Deutschland
3.1.2 Im Saarland

4 FOLGEN VON DIABETES MELLITUS TYP 2
4.1 Begleit- und Folgeerkrankungen
4.2 Mortalitätsrisiko

5 BEURTEILUNG DER GESUNDHEITSPOLITISCHEN BEDEUTUNG DES GESUNDHEITSPROBLEMS FÜR DEUTSCHLAND UND DAS SAARLAND ..

6 LITERATURVERZEICHNIS

7 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
7.1 Abbildungsverzeichnis
7.2 Tabellenverzeichnis

1 Überblick Diabetes mellitus

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung betreffend die Regulierung des Glukosespie­gels. Die Krankheit geht mit einigen Begleit- und Folgeerkrankungen einher und kann unbehandelt die Lebensqualität und die Lebenserwartung vermindern sowie hohe Kosten für das Gesundheitssystem verursachen. Seit den 1960ern gilt Diabetes als „Volkskrank­heit“ durch gestiegene Prävalenzen und Inzidenzen (Heidemann & Scheidt-Nave, 2017). Diese Arbeit soll einen Überblick über die Erkrankung geben. Kapitel eins beschäftigt sich zunächst mit der Definition, in welche Typen Diabetes klassifiziert werden kann und anschließend wird auf die Diagnostik eingegangen.

1.1 Definition

„Diabetes mellitus“ wurde aus dem Griechischen „diabainein“ (hindurchgehen, durch­fließen) und dem Lateinischen Wort „mellitus“ (honigsüß) abgeleitet. Daher hat die Krankheit den Namen „Honigsüßer Durchfluss“ (Schneider et al., 2020, S.158).

Diabetes mellitus auch „Zuckerkrankheit“ genannt, ist eine Stoffwechselerkrankung, die zu erhöhten Blutzuckerwerten aufgrund eines Mangels des Hormons „Insulin“ führt. Es gibt verschiedene Diabetes-Formen, wobei der Fokus in dieser Arbeit auf Diabetes-Typ- 2 liegt (Bundesministerium für Gesundheit, 2022).

1.2 Klassifikation von Diabetes mellitus Typ 2

Allgemein unterscheidet man zwischen Typ-1-Diabetes (Absoluter Insulinmangel) und- Typ-2-Diabetes (Relativer Insulinmangel). Ergänzend gibt es noch die Gestationsdiabe­tes, welche während einer Schwangerschaft auftreten kann und andere spezifische For­men. Folgende Tabelle stellt eine Übersicht der verschiedenen Klassifizierungen dar.

Im weiteren Verlauf liegt der Fokus besonders auf Diabetes-Typ-2 (Robert-Koch-Institut, 2019).

Tab. 1: Klassifikation von Diabetes mellitus (eigene Darstellung nach Bundesministerium für Gesund­heit, 2022)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.3 Diagnostische Beurteilungskriterien Typ-2-Diabetes

Zur Blutzuckermessung/Diagnostizierung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Folgende Tabelle zeigt mögliche Parameter der deutschen und amerikanischen Gesellschaft für Di­abetes:

Tab. 2: Diagnostik Typ-2-Diabetes (eigene Darstellung nach Karusheva et al., 2019)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2 Entstehung Diabetes mellitus Typ 2

Kapitel zwei beschriebt die Ätiologie und Pathophysiologie von Diabetes Typ 2. Zudem werden beeinflussbare und nicht beeinflussbare Risikofaktoren aufgezeigt.

2.1 Ätiologie und Pathophysiologie der Krankheit

Insulin ist ein Hormonpeptid, welches mit den beiden Hormonen Glukagon und Soma­tostatin die Verstoffwechselung von Kohlenhydraten reguliert. Gebildet wird Insulin in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und hilft dabei die Aufnahme von Glukose in die Zel­len zu unterstützen. Wenn Kohlenhydrate (Zucker, Mehlprodukte etc.) verzehrt werden, steigt der Blutzuckerspiegel an. Um den Blutzuckerspiegel wieder zu regulieren schleust das Insulin die Glukose in die Zellen ein (Huber, 2010, S.22).

Die Pathophysiologie von Diabetes-Typ-2 ist geprägt von einer Insulinresistenz. Bedeu­tet, dass die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin für einen erhöhten Bedarf liefern und somit die Glukose nicht in die Zellen transportiert werden kann (Huber, 2010). Bei einem gesunden Stoffwechsel folgt auf einen Glukosereiz eine zweiphasige Insulinant­wort. Eine erste schnelle und kurze und danach eine längere. Bei Typ-2-Diabetes fehlt die erste schnelle Antwort und die zweite lange Antwort versucht dieses Defizit zu kom­pensieren. Mit der Folge einer reaktiven Hyperinsulinämie. In dieser Stufe treten noch keine Symptome auf, erst nachdem die Insulinresistenz durch vermehrte Insulinausschüt­tung nicht mehr kompensiert werden kann, steigen die Blutzuckerwerte an und es entwi­ckelt sich eine pathologische Glukosetoleranz (Typ-2-Diabetes). Die ß-Zellen „brennen“ aus (Hien et al., 2013, S.27).

Durch das Ansteigen des Blutzuckerspiegels wird ein Reiz zur Insulinsekretion geliefert. Nun dienen die Zellen der Muskulatur oder der Leber als Energiespeicher. Diese zusätz­lich gespeicherte Energie kann nur duch z.B. körperliche Aktivität verbraucht werden. Ansonsten werden die Kohlenhydrate in Form von Glykogen in der Leber und in der Muskulatur gespeichert oder in Fett umgewandelt (Huber, 2010, S.22).

2.2 Risikofaktoren von Diabetes-Typ-2

Bekannte Risikofaktoren sind Erbanlagen, Übergewicht, Bewegungsmangel, Unemp­findlichkeit gegenüber Insulin, eine gestörte Insulinausschüttung oder eine gestörte Pro­duktion bestimmter Darmhormone. Sowie unausgewogene Ernährung (ballaststoffarme, fett- und zuckerreiche) und Rauchen (American Diabetes Association, 2004; Bundesmi­nisterium für Gesundheit, 2022). Darüber hinaus gibt es zahlreiche epidemiologische Stu­dien, welche einen Zusammenhang mit Faktoren wie Stress und Schlafmangel gefunden haben. Jedoch sind diese Faktoren nur schwer messbar und deshalb ist noch nicht geklärt, inwieweit diese Faktoren die Entstehung von Diabetes-Typ-2 begünstigen (Kolb & Mar­tin, 2017).

Tabelle drei zeigt einen Überblick einiger beeinflussbarer und nicht beeinflussbarer Risi­kofaktoren für Typ-2-Diabetes.

Tab. 3: Überblick Risikofaktoren für Diabetes-Typ-2 (eigene Darstellung nach American Diabetes Association, 2004)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3 Aktuelle Prävalenz und Inzidenz der Krankheit

Kapitel drei beschäftigt sich mit der aktuelle Prävalenz und Inzidenz von Typ-2-Diabetes in Deutschland und im Saarland. Entsprechende Abbildungen und Zahlen veranschauli­chen die Situation.

3.1.1 In Deutschland

Im Jahr 2015 wiesen etwa 7 Mio. gesetzlich Krankenversicherte eine Erkrankung mit Typ-2-Diabetes auf. Hochrechnungen haben ergeben, dass bis zum Jahr 2040 rund 22,5 Mio. Menschen an Typ-2-Diabetes erkranken. Hinzu kommt eine Dunkelziffer, die ge- schätzt bei 1,6-2M Mio. Menschen liegt. Problematisch ist dabei, dass circa 1,3 Mio. Er­krankte nichts von ihrer Erkrankung wissen (Deutsche Diabetes Gesellschaft & diabe- tesDE - Deutsche Diabetes Hilfe, 2021, S.9)

Die Anzahl der Dunkelziffer hat zwischen den Jahren 1997 und 2011 von 3,8% auf 1,8% abgenommen. Diese entstand durch eine Umverteilung von unentdecktem Diabetesfällen hin zum diagnostizierten Diabetes (S.11). In Zukunft muss mit einem weiteren Anstieg der Diabetesprävalenz gerechnet werden (Deutsche Diabetes Gesellschaft & diabetesDE - Deutsche Diabetes Hilfe, 2019)

Nach der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA 2019/2022-EHIS) gaben 8,9% der Erwachsenen in den letzten zwölf Monaten das Vorliegen eines bekannten Di­abetes mellitus im Jahr 2020 an. Die Prävalenz ist bei Frauen mit 8,2% niedriger als bei Männern mit 9,6%. Junge Erwachsenen (bis 44 Jahre) haben eine Prävalenz von unter 3,5%, die jedoch mit steigendem Lebensalter stark ansteigt und in der höchsten Alters­gruppe 17,9% bei den Frauen und 22,3% bei den Männern beträgt (Heidemann et al., 2021). Auch die Ergebnisse des Gesundheitsatlas bestätigen, dass Typ-2-Diabetes beson­ders ältere Menschen betrifft. Von insgesamt 7,1 Mio. Menschen mit Typ-2-Diabetes sind mehr als die Hälfte älter als 70 Jahre und die Prävalenz der jüngeren Bevölkerung liegt

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: 12-Prävalenz von Diabetes in Deutschland nach Geschlecht und Alter im Jahr 2020 (Hei­demann et al., 2021) (zitiert nach Statista, 2022)

Bezüglich der Inzidenz liefern einzelne Inzidenzraten, welche seit 1960 bekannt sind, Anhaltspunkte zur Inzidenzschätzung in Deutschland. Basierend auf dem DDR-Diabe­tesregister von 1960 wurde eine Inzidenz von 1,2 pro 1.000 Personenjahre (PJ) beobach­tet. Bis zum Jahr 1989 wurde eine Zunahme von 3,8 pro 1.000 PJ festgestellt. Für nach­folgende Zeiträume geben Kohortenstudien Hinweise auf den Inzidenzanstieg. Die Inzi- denzrate zwischen 1997 und 2010 basiert auf fünf Kohortenstudien für Teilnehmer zwi­schen 45 und 74 Jahren und lag bei 11,8 pro 1.000 PJ. Im Jahr 1997-1999 bis 2008-2011 ergab die Analyse zweier RKI-Gesundheitssurveys, dass Personen zwischen 18 und 79 Jahren eine Inzidenz von 7,9 pro 1.000 PJ bzw. eine Inzidenz von 12,8 pro 1.000 PJ für den Altersbereich 45 bis 79 Jahre für den bekannten und unerkannten Diabetes aufweisen. Dies entspricht bei Hochrechnung auf den aktuellen Bevölkerungsstand etwa 507.000 neue Erkrankungsfälle von Diabetes pro Jahr der 18-79 jährigen in Deutschland.

Eine Einschätzung der Trendentwicklung in der Prävalenz/Inzidenz von unerkanntem Di­abetes mellitus ist jedoch aufgrund er aktuellen Datenlage nicht möglich (Heidemann & Scheidt-Nave, 2017).

3.1.2 Im Saarland

Im Saarland sind insgesamt 101.000 Menschen an Diabetes-Typ-2 erkrankt (Stand 2017). Nachfolgende Tabelle enthält eine Übersicht zu den 16 Bundesländern mit den faktischen Anteilen von Typ-2-Diabetikern. Die Hochrechnung bezieht sich auf die 82,7 Mio. Ein­wohner Deutschlands unter Nutzung der AOK-Leistungsdaten des Jahres 2017 und des WIdO-Indikationsprofils Typ-2-Diabetes. Demnach befindet sich das Saarland im Jahr 2017 im oberen Drittel mit 10,1% Typ-2-Diabetikern und liegt damit über dem bundes­weiten Durchschnitt von 8,6% (Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), 2019a).

Tab. 4: Typ-2-Diabetiker in der bundesdeutschen Wohnbevölkerung: Anteil der Typ-2-Diabetiker in den Bundesländern (modifiziert nach Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), 2019)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 5 zeigt die Diabetesprävalenz für die Bundesländer und den Bund. Die Prävalenz von Typ-2-Diabetes im Saarland (10,12%) ist im Vergleich zu Deutschland (8,56%) hö­her. Im Saarland bestehen sogar mit die höchsten Prävalenzen für Typ-2-Diabetes im Jahr 2017.

Tab. 5: Alters,- geschlechts- und morbiditätsadjustierendes Hochrechnungsverfahren: Typ-1-Diabe- tesprävalenz mit plausiblem Intervall für die Bundesländer und den Bund (modifiziert nach Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO), 2019, S.111)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

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Details

Title
Die Entstehung der Krankheit "Diabetes mellitus Typ 2" und ihre Folgen
Grade
1,0
Author
Nancy Schrottge (Author)
Publication Year
2022
Pages
20
Catalog Number
V1324888
ISBN (PDF)
9783346810106
Language
German
Tags
Projektarbeit interdisziplinär diabetes typ 2 Krankheit Entstehung Saarland Deutschland Statistik Prävalenz Inzidenz Beurteilung gesundheitsproblem
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Nancy Schrottge (Author), 2022, Die Entstehung der Krankheit "Diabetes mellitus Typ 2" und ihre Folgen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1324888
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