Durch die öffentliche Diskussion über die frühkindliche Betreuung in Krippenplätzen und Kindertagesstätten erfahren die Begriffe Pädagogik und Erziehung in der Gesellschaft ein selten genossenes Interesse. Dieses beschränkt sich nicht nur auf die pädagogische Vorstellung über das Konzept einer „optimalen“ Erziehung in unserer Epoche, der Postmoderne, sondern legt das Augenmerk auch auf das, was dabei als politisch motivierte Erziehung angesehen wird. Denn einerseits empfinden junge Familien es als vorteilhaft, dass den Kindern und den Eltern sehr früh die Möglichkeit geboten wird, professionelle Förderung in den entsprechenden Institutionen zu erhalten, andererseits steht auch der Gedanke zur Debatte, es handle sich nur um ein volkswirtschaftliches Interesse seitens unserer Politiker, den familiären Betreuungspersonen eine schnelle Rückkehr an den Arbeitsplatz zu ermöglichen und somit zur Produktivität der Wirtschaft beizutragen.
Es wird deutlich, dass sich die Konzepte und Ziele in der Erziehung in der Geschichte verändern können. Pädagogik vollzieht und verändert sich eben im politischen und geschichtlichen Kontext, vor allem aber die Form und Handhabung erzieherischen Denkens und Handelns. Meine folgenden Überlegungen werden auf die Epoche des 20. Jahrhunderts gelenkt, die wohl die einschneidensten Veränderungen in vielfacher Hinsicht erlebt hat. Auch die Ausrichtung der Erziehung, ihre Methoden und Absichten unterwarfen sich den Entwicklungen der damaligen Zeit.
Diese Arbeit befasst sich also mit der Pädagogik im Dritten Reich, das von 1933 bis 1945 im Deutschen Reich währte. Zunächst aber wird im ersten Kapitel eine Begriffsbestimmung vorgenommen. Eine Orientierung und ein Überblick über die Pädagogik, was diese auszeichnet, deren Entwicklung und Strömungen sollen zum Verständnis des Erziehungsbegriffes beitragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- 1. Begriffsbestimmung „Pädagogik“
- 2. Das Menschenbild der Pädagogik im Nationalsozialismus
- 3. Die Ansätze und Grundzüge der Erziehung im Dritten Reich
- 4. Ziele der Pädagogik des Dritten Reichs und Einbindung der Jugend in Institutionen und Organisationen
- 5. Nachwirkungen, Bezug zur Gegenwart, eigene Stellungnahme
- 6. Literatur
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Pädagogik im Dritten Reich und analysiert deren Ansätze, Grundzüge, Ziele und das zugrundeliegende Menschenbild. Sie untersucht die Einbindung der Jugend in Institutionen und Organisationen des NS-Regimes und beleuchtet die Nachwirkungen dieser pädagogischen Methode auf die Gegenwart. Die Arbeit zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis für die spezifischen Merkmale der Erziehung im Nationalsozialismus zu entwickeln und deren Bedeutung für die heutige Zeit zu reflektieren.
- Begriffsbestimmung von Pädagogik und Erziehung
- Das Menschenbild der Pädagogik im Nationalsozialismus
- Ansätze und Grundzüge der Erziehung im Dritten Reich
- Ziele der Pädagogik des Dritten Reichs und Einbindung der Jugend
- Nachwirkungen und Relevanz für die Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Pädagogik im Dritten Reich ein und erläutert die Relevanz des Themas im Kontext der heutigen Diskussionen über Erziehung und Bildung. Sie stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor und gibt einen Überblick über die behandelten Kapitel.
Kapitel 1 befasst sich mit der Begriffsbestimmung von „Pädagogik“ und „Erziehung“. Es werden verschiedene Definitionen aus der Literatur vorgestellt und die historische Entwicklung des Begriffs beleuchtet. Dabei wird deutlich, dass die Pädagogik im Wandel der Zeit unterschiedliche Bedeutungen und Zielsetzungen hatte.
Kapitel 2 analysiert das Menschenbild der Pädagogik im Nationalsozialismus. Es werden die zentralen Elemente des NS-Menschenbildes dargestellt, die die Erziehung im Dritten Reich prägten. Dazu gehören die Betonung von Rasse, Blut und Volksgemeinschaft sowie die Abwertung von Andersartigkeit und Individualität.
Kapitel 3 beleuchtet die Ansätze und Grundzüge der Erziehung im Dritten Reich. Es werden die wichtigsten Erziehungsziele und -methoden des NS-Regimes vorgestellt, die auf die Indoktrination und Unterwerfung der Jugend zielten. Dazu gehören die Förderung von Gehorsam, Disziplin und nationalsozialistischem Gedankengut sowie die Unterdrückung von kritischem Denken und individueller Freiheit.
Kapitel 4 untersucht die Ziele der Pädagogik des Dritten Reichs und die Einbindung der Jugend in Institutionen und Organisationen. Es werden die wichtigsten Einrichtungen des NS-Regimes vorgestellt, die der Erziehung und Indoktrination der Jugend dienten, wie z.B. die Hitlerjugend, der Bund Deutscher Mädel und die NS-Volksgemeinschaft.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Pädagogik im Dritten Reich, das Menschenbild des Nationalsozialismus, die Ansätze und Grundzüge der Erziehung im NS-Staat, die Ziele der NS-Pädagogik, die Einbindung der Jugend in Institutionen und Organisationen des Dritten Reichs, die Nachwirkungen der NS-Pädagogik auf die Gegenwart und die eigene Stellungnahme des Autors.
- Quote paper
- Walther Baumgartner (Author), 2007, Ansätze, Grundzüge, Ziele und Menschenbild der Pädagogik im Dritten Reich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132521