Ezekiel Emanuel schrieb den Essay "Why I hope to die at 75", der 2014 in der US-amerikanischen Zeitschrift "The Atlantic" veröffentlicht wurde. In dieser Hausarbeit werde ich die Überzeugungskraft von Emanuels Argumenten kritisch diskutieren. Einerseits sind Krankheiten und Beeinträchtigungen keine hinreichenden Gründe, um sterben zu wollen, weil zudem weitere Bedingungen erfüllt sein müssen, wie die fehlende Hoffnung auf Besserung oder der fehlende innere Antrieb. Es soll Kritik an Emanuels Sinnkonzeption geübt werden, die sich an Leistung orientiert.
Auch im Alter gibt es wertvolle Tätigkeiten, die insbesondere ältere Menschen durch die speziellen Kompetenzen, die sie im Laufe ihres Lebens erworben haben, ausführen können. Überdies kritisiere ich Emanuels Darstellung von Älteren, die ihre Nachkommen emotional belasten, weil zum einen der Tod der Eltern keine notwendige Voraussetzung ist, um sich mental von deren Erwartungshaltungen zu lösen und zum anderen erinnert man sich bei Geliebten nicht als erstes an ihre Altersgebrechen. Zudem soll Emanuels Pauschalisierung über den Verlauf des Lebens kritisiert werden, da dieser von vielen verschiedenen Faktoren wie die berufliche Laufbahn abhängig ist. Deshalb sollte auch jedes Lebens individuell betrachtet werden, zumal nicht jeder mit 75 Jahren alle wichtigen Elemente abgehakt haben wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Emanuels Argumentation
- Diskussion
- Krankheiten sind keine hinreichenden Gründe
- Mentale Beeinträchtigungen und Leistungen
- Emotionale Belastung der Nachkommen
- Statistische Annahmen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit setzt sich zum Ziel, Emanuels Argumente im Essay „Why I hope to die at 75“ kritisch zu diskutieren. Dabei wird untersucht, ob Krankheiten und Beeinträchtigungen wirklich ausreichende Gründe darstellen, um den Wunsch nach dem Tod mit 75 Jahren zu rechtfertigen.
- Die Gültigkeit der Argumentation, dass Krankheiten und Beeinträchtigungen das Leben mit 75 Jahren unwert machen
- Die Bedeutung von Leistung und Kreativität im Alter
- Die emotionalen Belastungen von Kindern durch die Eltern im hohen Alter
- Die Pauschalisierung des Altersverlaufs und die individuelle Lebensgestaltung
- Die Frage, wo im Alter Sinn bleibt und wo er tatsächlich bedroht ist
Zusammenfassung der Kapitel
In der Einleitung wird Emanuels Essay „Why I hope to die at 75“ vorgestellt und die Argumentationslinie des Autors skizziert. Es wird erläutert, dass Emanuel argumentiert, dass ein Tod mit 75 Jahren sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf persönlicher Ebene erstrebenswert ist.
Kapitel 2 widmet sich der detaillierten Darstellung von Emanuels Argumentation. Emanuel argumentiert, dass die Lebensqualität im Alter abnimmt, da Krankheiten und Beeinträchtigungen zunehmen, die kognitiven Fähigkeiten nachlassen und die Kreativität schwindet. Zudem belaste ein langes Leben die Nachkommen emotional.
Kapitel 3 analysiert und diskutiert die Überzeugungskraft von Emanuels Argumenten. Es werden Einwände gegen Emanuels Sinnkonzeption, seine Darstellung von Älteren und seine Pauschalisierung des Altersverlaufs vorgebracht. Es wird betont, dass Krankheiten und Beeinträchtigungen nicht automatisch den Tod rechtfertigen, dass auch im Alter wertvolle Tätigkeiten möglich sind und dass jedes Lebens individuell betrachtet werden sollte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie dem Tod, der Lebensqualität im Alter, Krankheiten, mentalen Beeinträchtigungen, Kreativität, emotionaler Belastung, der Individualität des Altersverlaufs und der Frage nach Sinn im Alter.
- Arbeit zitieren
- Melina Boll (Autor:in), 2022, Lebenssinn im Alter. "Why I hope to die at 75" von Ezekiel Emanuel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1325297