Es soll in dieser Arbeit dargestellt werden, inwiefern das sprachliche Kapital der Lernenden mit Migrationshintergrund in einem heterogenen Lernumfeld an berufsbildenden Schulen entsprechend gefördert werden kann.
In der nachfolgenden Arbeit wird untersucht, inwiefern Probleme bei der Inklusion von Lernenden mit migrationsbedingten Sprachschwierigkeiten in der Berufsschule auftreten und insbesondere, wie einer Verstärkung dieser entgegengewirkt werden kann. Es wird untersucht, wie mit Hilfe der inneren Differenzierung den Lernenden der beruflichen Einstieg erleichtert werden und die Sprachschwierigkeiten überwunden werden können. Nach der Einleitung erfolgt ein Bezug zur Heterogenität im berufsschulischen Kontext, welcher mit einer kurzen Begriffsbestimmung eingeleitet wird. Daraufhin folgt die Erläuterung der Bildungssprache im berufsschulischen Kontext, sowie die nähere Erklärung der Bilingualität. Als Nächstes wird der Umgang mit der Heterogenität an berufsbildenden Schulen beschrieben und in Folge die Entwicklung der Unterrichtskonzepte aufgezeigt. In diesem Kapitel liegt der Fokus auf dem zugrundeliegenden Thema der Arbeit, der Sprachförderung. Außerdem erfolgt eine Darstellung, inwiefern Lernende hinsichtlich ihrer Kompetenzen gefördert werden müssen und welche Unterrichtskonzepte angeboten werden können, um den Lernenden in einem heterogenen Umfeld eine gute Inklusion zu ermöglichen.
„Sprache ist der Schlüssel zur Integration“. Kaum eine Thematik hat in der letzten Zeit so viel an Bedeutung gewonnen, wie das Thema Migration, insbesondere im Hinblick auf die Schwierigkeiten von Lernenden mit Migrationshintergrund in der Schule. Hier stellen besonders die sprachlichen Barrieren ein zentrales Problem dar. Sprachlichen Kompetenzen kommt eine Schlüsselrolle im Hinblick auf das schulische Lernen und die Chancen zur Eingliederung im deutschen Bildungssystem, den späteren beruflichen Erfolg und damit auch die gesellschaftliche Teilhabe zu. Sprachliche Defizite, insbesondere bei mehrsprachigen Lernenden, führen häufig zu Problemen bei der Bewältigung des Lernstoffs und damit zu geringeren Lernerfolgen und Frustration im Schulalltag. Erst Sprache ermöglicht die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, denn gute deutsche Sprachkenntnisse sind die Grundlage für Bildungserfolg und gesellschaftliche Teilhabe in einem monolingualen Bildungssystem. Aufgrund der zunehmenden sprachlichen Heterogenität von Lerngruppen, sind Lehrkräfte mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Sie sind gefordert individuelle Bildungs- und Unterstützungsangebote, als Teil eines inklusiven Bildungssystems zu entwickeln und umzusetzen, um Lernende mit Sprachschwierigkeiten ihren Lernvoraussetzungen entsprechend zu fördern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Heterogenität im berufsschulischen Kontext
- Begriffsbestimmung der Heterogenität im Bildungssystem
- Die Heterogenitätsdimension der Bildungssprache
- Bilingualität
- Umgang und Herausforderungen mit Heterogenität im Unterricht
- Differenzierung und Individualisierung in der Berufsschule
- Innere Differenzierung in sprachlich heterogenen Klassen
- Offener Unterricht
- Sprachkurse
- Einsatz einer Pädagogischen Beratung
- Chancen und Grenzen der inneren Differenzierung
- Innere Differenzierung in sprachlich heterogenen Klassen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Sprachförderung an berufsbildenden Schulen und analysiert die Herausforderungen und Chancen im Umgang mit Lernenden mit Migrationshintergrund in einem heterogenen Lernumfeld. Ziel ist es, zu untersuchen, wie die Sprachkompetenz dieser Lernenden gefördert werden kann und welche Möglichkeiten der inneren Differenzierung den beruflichen Einstieg erleichtern und Sprachschwierigkeiten überwinden können.
- Heterogenität und ihre Bedeutung im berufsschulischen Kontext
- Die Rolle der Bildungssprache und die Herausforderungen der Sprachförderung
- Bilingualität als Ressource und ihre Auswirkungen auf den Spracherwerbsprozess
- Differenzierungsstrategien und Individualisierungsmöglichkeiten im Unterricht
- Inklusive Bildungspraktiken zur Unterstützung von Lernenden mit Sprachschwierigkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die zentrale Rolle von Sprache für die Integration von Lernenden mit Migrationshintergrund und die Bedeutung von Sprachförderung im Bildungssystem. Kapitel 2 widmet sich dem Begriff der Heterogenität im Bildungssystem und erläutert seine Relevanz im berufsschulischen Kontext. Es analysiert die Heterogenitätsdimension der Bildungssprache und die spezifischen Herausforderungen für Lernende mit Migrationshintergrund. Kapitel 2.3 befasst sich mit dem Phänomen der Bilingualität und seinen Auswirkungen auf den Spracherwerbsprozess.
Kapitel 3 diskutiert den Umgang mit Heterogenität im Unterricht und die Herausforderungen, die sich für Lehrkräfte ergeben. Kapitel 4 geht auf die Bedeutung von Differenzierung und Individualisierung in der Berufsschule ein und zeigt verschiedene Strategien für die innere Differenzierung in sprachlich heterogenen Klassen auf. Kapitel 5 fasst die Erkenntnisse der Arbeit zusammen und zeigt Möglichkeiten zur Verbesserung der Sprachförderung von Lernenden mit Migrationshintergrund an berufsbildenden Schulen auf.
Schlüsselwörter
Sprachförderung, Heterogenität, Berufsschule, Bildungssprache, Bilingualität, innere Differenzierung, Inklusion, Lernende mit Migrationshintergrund, Sprachschwierigkeiten.
- Arbeit zitieren
- Jana Degener (Autor:in), 2020, Sprachförderung an berufsbildenden Schulen. Sprachförderung von Lernenden mit Migrationshintergrund in einem heterogenen Lernumfeld, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1325552