In einem komplexen und stetig weiterwachsenden Gefüge regulatorischer Maßnahmen kann die Prüferwahl durch Unternehmen einen frühen Ansatzpunkt zur Stärkung der Prüfungsqualität darstellen. Mit ihr können die Weichen für zukünftige Entwicklungen gestellt werden. Die Stärkung der Prüfungsqualität kann hierbei in unterschiedlicher Weise erfolgen. Regulierungsmaßnahmen mit direkter Wirkung auf die Prüferwahl führen insbesondere dazu, dass die Prüferwahl an Transparenz und Validität gewinnt. Anreize des zu prüfenden Unternehmens, die dem gesellschaftlichen Ziel der Prüfung bzw. einer hohen Prüfungsqualität entgegenstehen, sollen schwieriger durchzusetzen sein. Andere Inhalte wiederum wirken in indirekter Weise auf die Prüferwahl. Die Veränderung eines Parameters, der sich in der von vielen Faktoren abhängigen Entscheidungsformel der Prüferwahl wiederfindet, kann zu einem anderen Ergebnis führen.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Prüferwahl durch Unternehmen. Das Ziel der Arbeit besteht darin, wesentliche Wirkungszusammenhänge zwischen der Prüferwahl und den regulatorischen Maßnahmen zur Prüferwahl auf der einen Seite und den Zielen der Gesetzgebung, insbesondere der Stärkung der Prüfungsqualität, auf der anderen Seite aufzuzeigen. Hiervon ausgehend soll ein Verständnis dafür geschaffen werden, welche Einflussfaktoren bei der Prüferwahl relevant sein können und wie sich schließlich die aktuellen Regelungen und mögliche perspektivische Entwicklungen zur Prüferwahl auf die Stärkung der Prüfungsqualität auswirken.
Inhaltsverzeichnis
- I Die Prüferwahl als Weichensteller -
Problemstellung, Zielsetzung und Gang der Arbeit - II Grundlagenteil
- 1 Begriffsabgrenzungen
- 1.1 Funktionen und Ziel der Prüfung
- 1.2 Prüfungsqualität
- 1.3 Prüferwahl und Prüferwechsel
- 2 Prüferwahl im Kontext der Theorie
- 2.1 Prinzipal-Agenten-Theorie
- 2.1.1 Allgemeine Merkmale
- 2.1.2 Anwendung im Kontext der Prüferwahl
- 2.1.3 Signalling-Theorie
- 2.2 Quasirentenmodell
- 2.2.1 Das Grundmodell
- 2.2.2 Erweiterung des Modells um Nichtprüfungsleistungen
- 3 Prüfermarkt in Deutschland
- 3.1 Überblick Branchenstruktur
- 3.2 Ursachen der Marktkonzentration
- III Analyse der Prüferwahl durch Unternehmen
- 1 Überblick
- 2 Einflussfaktoren bei der Prüferwahl
- 2.1 Prüfungshonorar
- 2.2 Eigentümerstruktur
- 2.3 Finanz- und Ertragslage und nichteinwandfreies Testat
- 2.4 Nichtprüfungsleistungen
- 2.5 Reputation
- 2.6 Sonstige Gründe
- 3 Status quo: gesetzliche Regelungen zur Prüferwahl in Deutschland
- 3.1 Kompetenzverteilung bei der Prüferbestellung
- 3.2 Regulatorische Neuregelungen und ihre Auswirkungen
- 3.2.1 EU-Reform der Abschlussprüfung
- 3.2.2 Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität
- 3.2.3 Wesentliche Regulierungsinhalte
- 3.2.3.1 Externe Rotationspflicht
- 3.2.3.2 Verfahren zur Abschlussprüferwahl
- 3.2.3.3 Prüfungsausschuss
- 3.2.3.4 Nichtprüfungsleistungen
- 4 Quo vadis: mögliche Perspektiven der Prüferwahl
- 4.1 Gemeinschaftsprüfungen und Mandatsdauer
- 4.2 Prüfungsausschuss und Prüferbestellung
- 4.3 Weitere Perspektiven
- IV Der Weg als Ziel – Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Prüferwahl durch Unternehmen im Kontext der deutschen Gesetzgebung und den theoretischen Grundlagen. Sie analysiert die Einflussfaktoren, die bei der Entscheidung für einen Wirtschaftsprüfer eine Rolle spielen, und beleuchtet die aktuellen regulatorischen Entwicklungen im Bereich der Abschlussprüfung.
- Die Bedeutung der Prüferwahl für die Qualität der Abschlussprüfung
- Die Anwendung der Prinzipal-Agenten-Theorie und des Quasirentenmodells auf die Prüferwahl
- Die Analyse der Einflussfaktoren bei der Prüferwahl durch Unternehmen, wie beispielsweise Prüfungshonorar, Eigentümerstruktur und Reputation
- Die Auswirkungen der aktuellen regulatorischen Reformen, insbesondere der EU-Reform der Abschlussprüfung und des Gesetzes zur Stärkung der Finanzmarktintegrität
- Mögliche zukünftige Entwicklungen der Prüferwahl, einschließlich Gemeinschaftsprüfungen und der Rolle des Prüfungsausschusses
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel I: Die Prüferwahl als Weichensteller - Problemstellung, Zielsetzung und Gang der Arbeit
Dieses Kapitel legt die Problemstellung der Arbeit dar und definiert die Zielsetzung sowie den methodischen Aufbau der Untersuchung. Es werden die zentralen Fragen und das Vorgehen der Analyse beschrieben. - Kapitel II: Grundlagenteil
Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Analyse der Prüferwahl. Es umfasst die Begriffsdefinitionen von Prüfung, Prüfungsqualität und Prüferwahl, sowie eine Diskussion der relevanten Theorien, wie der Prinzipal-Agenten-Theorie und des Quasirentenmodells. - Kapitel III: Analyse der Prüferwahl durch Unternehmen
Dieses Kapitel untersucht die Einflussfaktoren, die bei der Prüferwahl durch Unternehmen eine Rolle spielen. Es analysiert die Bedeutung von Prüfungshonorar, Eigentümerstruktur, Reputation und anderen relevanten Kriterien. Zudem werden die aktuellen gesetzlichen Regelungen zur Prüferwahl in Deutschland beleuchtet. - Kapitel IV: Quo vadis: mögliche Perspektiven der Prüferwahl
Dieses Kapitel beleuchtet mögliche zukünftige Entwicklungen im Bereich der Prüferwahl, wie beispielsweise die Einführung von Gemeinschaftsprüfungen und die Rolle des Prüfungsausschusses.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit umfassen die Prüferwahl, Abschlussprüfung, Prüfungsqualität, Prinzipal-Agenten-Theorie, Quasirentenmodell, Einflussfaktoren, regulatorische Reformen, EU-Reform, Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität, Gemeinschaftsprüfungen und Prüfungsausschuss. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Interaktion zwischen Unternehmen und Wirtschaftsprüfern im Kontext der deutschen Gesetzgebung und der aktuellen Entwicklungen im Bereich der Abschlussprüfung.
- Arbeit zitieren
- Aline Euler (Autor:in), 2021, Prüferwahl durch Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1325986