Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) sind weit verbreitet – je nach Studie liegt die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens an einer PTBS zu erkranken, bei wenigstens 25 Prozent. PTBS gelten als vergleichsweise gut zu therapieren. Experten gehen jedoch davon aus, dass sich mit fortschreitenden Erkenntnissen der neurologischen, biochemischen und epigenetischen Zusammenhänge und Abläufe im Gehirn weitere Behandlungsräume ergeben.
Welche neurobiologischen Veränderungen lassen sich bei Menschen mit PTBS feststellen? Welche neurobiologischen Wirkungen im Zusammenhang mit der therapeutischen Anwendung von Hypnose sind bei PTBS feststellbar? Diese und weitere Fragen beantwortet die Autorin Melanie Weishaupt in ihrer Publikation.
Weishaupt erläutert, welche biologischen Auswirkungen eine PTBS auf die verschiedenen Strukturen und Funktionen des Gehirns hat. Darauf aufbauend schildert die Autorin die generelle Wirkung von Hypnose auf die Abläufe im Gehirn. Im dritten Schritt legt sie dar, wie und warum sich Hypnose auf das Gehirn eines PTBS-Betroffenen auswirkt und wie sich diese neurobiologischen Effekte grundsätzlich therapeutisch nutzen ließen. Die Autorin bezieht eine enorme Vielzahl von Quellen mit ein und benennt vielversprechende Forschungsfelder sowie deren Potenziale, sodass sich ein für Fachleute wie für interessierte Laien spannendes Bild ergibt.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
- TABELLENVERZEICHNIS
- 1. ABSTRACT
- NEUROBIOLOGISCHE WIRKUNG VON HYPNOSE BEIM POSTTRAUMATISCHEN BELASTUNGSSYNDROM (PTBS)
- NEUROBIOLOGICAL EFFECTS OF HYPNOSIS IN POST-TRAUMATIC STRESS DISORDER (PTSD)
- 2. EINLEITUNG
- 2.1 AKTUELLER FORSCHUNGSSTAND
- 2.2 ABLEITUNG DER FORSCHUNGSFRAGEN
- 2.3 METHODE
- 2.4 LITERATURRECHERCHE
- 3. LITERATUR REVIEW ZU F1: NEUROBIOLOGISCHE VERÄNDERUNGEN BEI PTBS
- 3.1 DEFINITIONEN UND BESCHREIBUNGEN ZUM PTBS
- SYMPTOME
- KOMORBIDITÄTEN
- 3.2 THEORIEN UND MODELLE
- 3.2.1 DIE TRAUMAtische Zange (Hüther et al., 2010)
- 3.2.2 TRAUMAARTEN
- 3.2.3 HYPERINHIBITION LIMBISCHER STRUKTUREN BEI PTSD-D
- 3.2.4 Theorie der strukturellen Dissoziation nach Nijenhuis (2016)
- 3.2.5 DIE FÜNF STRESSBEWÄLTIGUNGSSYSTEME NACH LÜDECKE (2010)
- 33.2.6 NETZWERKTHEORIE NACH REDDEMANN ET AL. (2019)
- 3.2.7 NEUROMATRIX-THEORIE VON MELZACK (2001)
- 3.2.8 ETABLIERTES NEUROBIOLOGISCHES MODELL DER POSTTRAUMATISCHEN BELASTUNGSSTÖRUNG
- 3.3 STUDIEN UND BEFUNDE
- 3.3.1 GENETIK
- 3.3.2 NETZWERKANOMALIEN DER WEIBEN Substanz
- 3.3.3 STÖRUNG DER NETZWERke des MentALISIERUNGSSYSTEMS
- 3.3.4 UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE KORRELATIONEN ZWISCHEN NEUROBIOLOGISCHEN Veränderungen, Resilienz und Vulnerabilität bei PTBS
- 3.3.5 ZUSAMMENHANG ZWISCHEN CHRONISCHEM SchmerzsyndrOM UND PTBS
- 3.3.6 NEUROBIOLOGISCHE AUSWIRKUNGEN VON DIREKTEM AUGENKONTAKT BEI PTBS
- 3.3.7 HIPPOCAMPUS-VOLUMEN ALS NEUROSTRUKTURELLER BIOMARKER BEI DISSOZIATIVER IDENTITÄTSSTÖRUNG
- 3.3.8 HIPPOCAMPUS-VOLUMENREDUZIERUNG UNTERSCHIED ZWISCHEN ERWACHSENEN UND KINDERN
- 3.3.9 DIE ROLLE VON GLUKOKORTIKOIDEN BEI PTBS
- 4. LITERATUR REVIEW ZU F2: NEUROBIOLOGISCHE WIRKUNG VON HYPNOSE ALLGEMEIN UND BEI PTBS
- 4.1 DEFINITIONEN, THEORIEN UND MODELLE ZUR HYPNOSE UND HYPNOSETHERAPIE
- 4.1.1 THERAPIEVORAUSSETZUNGEN BEIM EINSATZ VON HYPNOSE BEI PTBS
- 4.1.2 BEHANDLUNGSZIELE
- 4.1.3 THERAPIEPHASEN
- 4.2 STUDIEN UND BEFUNDE
- 5. METHODISCHE ANSÄTZE
- 5.1 BILDGEBENDE Verfahren im Einsatz bei PTBS UND HYPNOSE
- EEG ELEKTROENZEPHALOGRAMM
- EEG-HYPERSCANNING
- ERP EREIGNISBEZOGENE POTENTIALE
- FMRT FUNKTIONELLE MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE AUCh: KernspintoMOGRAPHIE
- FNIRS FUNKTIONELLE NAHINFRAROTSPEKTROSKOPIE
- MEG MAGNETENZEPHALOGRAPHIE
- MRT MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE AUCH: KernspintomOGRAPHIE
- NIRS NAHINFRAROTSPEKTROSKOPIE
- PET POSITRONEN-EMISSIONSTOMOGRAPHIE
- SPECT EINZEL-PHOTON-EMISSIONSCOMPUTERTOMOGRAPHIE
- 5.2 FRAGEBÖGEN
- 5.3 STUDIENLAGE UND TRENDS
- 6. DISKUSSION
- 6.1 ERGEBNIS DER FORSCHUNGSFRAGEN
- F1: WELCHE NEUROBIOLOGISCHEN VERÄNDERUNGEN KÖNNEN BEI MENSCHEN MIT PTBS FESTGESTELLT WERDEN?
- F2: WELCHE NEUROBIOLOGISCHEN WIRKUNGEN IM ZUSAMMENHANG MIT DER THERAPEUTISCHEN ANWENDUNG VON HYPNOSE SIND BEI PTBS FESTSTELLBAR?
- 6.2 LIMITATIONEN
- 6.3 KÜNFTIGE FORSCHUNGSFRAGEN
- GENETIK UND HYPNOSE
- SPEZIFISCHE WIRKUNGEN VERSCHIEDENER HYPNOSETECHNIKEN
- WIRKUNG POSITIVER VISUELLER REIZE ZUR DESENSIBILISIERUNG VISUELLER BEDROHUNGSREIZE
- DER NEUE MULTI-BRAIN-ANSATZ
- NEUROCHEMISCHE VERÄNDERUNGEN DURCH HYPNOSE
- 6.4 OPERATIONALISIERUNGSVORSCHLÄGE
- 7. ZUSAMMENFASSUNG UND FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der neurobiologischen Wirkung von Hypnose beim posttraumatischen Belastungssyndrom (PTBS). Die Arbeit setzt sich zum Ziel, den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema zu beleuchten und die relevanten neurobiologischen Veränderungen, die sowohl bei PTBS als auch bei der Anwendung von Hypnose auftreten, zu untersuchen.
- Neurobiologische Veränderungen bei PTBS
- Theorien und Modelle zur Erklärung von PTBS
- Neurobiologische Wirkungen von Hypnose
- Anwendung von Hypnose bei PTBS
- Methodische Ansätze zur Untersuchung der neurobiologischen Wirkungen von Hypnose
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 3 befasst sich mit den neurobiologischen Veränderungen, die bei PTBS auftreten können. Es werden Definitionen und Beschreibungen des PTBS vorgestellt, gefolgt von einer Diskussion verschiedener Theorien und Modelle zur Erklärung der Erkrankung. Weiterhin werden relevante Studien und Befunde zu den neurobiologischen Veränderungen bei PTBS zusammengefasst, wobei verschiedene Aspekte wie Genetik, Netzwerk-Anomalien, Störungen des Mentalisierungssystems und die Rolle von Glukokortikoiden betrachtet werden.
Kapitel 4 konzentriert sich auf die neurobiologische Wirkung von Hypnose, sowohl allgemein als auch im Kontext von PTBS. Es werden Definitionen, Theorien und Modelle zur Hypnose und Hypnotherapie erläutert, sowie Therapievoraussetzungen, Behandlungsziele und -phasen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Hypnose bei PTBS besprochen. Zudem werden relevante Studien und Befunde zur Wirksamkeit von Hypnose bei PTBS vorgestellt.
Kapitel 5 behandelt methodische Ansätze, die im Einsatz bei der Untersuchung von PTBS und Hypnose verwendet werden. Hier werden bildgebende Verfahren wie EEG, ERP, FMRT, FNIRS, MEG, MRT, NIRS, PET und SPECT vorgestellt, sowie die Verwendung von Fragebögen in Forschungsstudien.
Schlüsselwörter
Posttraumatische Belastungsstörung, PTBS, Hypnose, Hypnotherapie, Neurobiologie, Neurologische Veränderungen, Neurologische Wirkungen, Bildgebende Verfahren, EEG, ERP, FMRT, FNIRS, MEG, MRT, NIRS, PET, SPECT, Genetik, Stressbewältigung, Resilienz, Vulnerabilität, Mentalisierung, Glukokortikoide, Hypnosetherapie, Therapievoraussetzungen, Behandlungsziele, Therapiephasen, Methodische Ansätze, Studienlage.
- Arbeit zitieren
- Melanie Weishaupt (Autor:in), 2023, Neurobiologische Wirkung von Hypnose beim Posttraumatischen Belastungssyndrom, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1325987