Welche rechtlichen Probleme ergeben sich, wenn das Antragsrecht auf Leistungen nach dem SGB VIII, im Rahmen der Kindeswohlgefährdung auf einen Ergänzungspfleger übertragen wird?
Wiederkehrend kommt es dazu, dass Eltern daran gehindert sind, ihre minderjährigen Kinder in bestimmten Angelegenheiten zu vertreten. Um das Wohl des Kindes weiterhin zu gewährleisten, ist ein gesetzlicher Vertreter für das Kind notwendig. Möglichkeiten gesetzlicher Vertretungsmöglichkeiten sind häufig die (Ergänzungs-) Pflegschaft, aber auch die Vormundschaft und die Beistandschaft. Interessant herauszufinden ist, was eine Ergänzungspflegschaft von einer Vormundschaft unterscheidet.
Es wird häufig gedacht, dass die Ergänzungspflegschaft auf dem vollständigen Entzug der elterlichen Sorge beruht, was nicht der Fall ist, da es sich bei der Ergänzungspflegschaft um einen Teilentzug der elterlichen Sorge handelt, nicht aber um einen vollständigen Entzug. Während die Eltern des Kindes die Sorge für bestimmte Bereiche weiterhin übernehmen, bezieht sich die Arbeit des Ergänzungspflegers nur auf einen bestimmten Wirkungskreis, den er gerichtlich übertragen bekommen hat. Der Ergänzungspfleger entscheidet nicht in allen Bereichen und ergänzt somit die Eltern, beziehungsweise den Vormund. Durch diesen festgelegten Aufgabenkreis, können sich rechtliche Probleme ergeben.
Auf die Fragestellung: "Welche rechtlichen Probleme ergeben sich, wenn das Antragsrecht auf Leistungen nach dem SGB VIII, im Rahmen der Kindeswohlgefährdung auf einen Ergänzungspfleger übertragen wird?“ wird in dieser Arbeit Bezug genommen. In Kapitel B werden alle an das Thema anknüpfenden rechtlichen Grundlagen der Ergänzungspflegschaft aufgelistet und erläutert. Diese bilden den Ausgangspunkt für die weiteren Ausarbeitungen und die Auseinandersetzung mit den rechtlichen Kernproblemen. Danach setzt sich die Arbeit in Kapitel C mit der Kindeswohlgefährdung auseinander. Die essenziellen rechtlichen und praktischen Probleme werden in Kapitel D aufeinanderfolgend aufgeführt und evaluiert. Dazu zählen die Antragstellung (I.), die Neutralität von Ergänzungspflegern (II.), die Zusammenarbeit mit den Eltern (III.), die Übertragung bestimmter Aufgaben (IV.) und die Grenzen des SGB VIII (V.). Zuletzt werden die Ergebnisse in Kapitel E präsentiert und zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Gesetzliche Vertretung
- C. Kindeswohlgefährdung
- D. Rechtliche und praktische Probleme
- I. Antragstellung
- II. Die Neutralität von Ergänzungspflegern
- III. Zusammenarbeit mit den Eltern
- IV. Übertragung bestimmter Aufgaben
- V. Grenzen des SGB VIII
- E. Schlussteil
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den rechtlichen Problemen, die sich ergeben, wenn das Antragsrecht auf Leistungen nach dem SGB VIII im Rahmen der Kindeswohlgefährdung auf einen Ergänzungspfleger übertragen wird. Ziel ist es, die rechtlichen Grundlagen der Ergänzungspflegschaft zu erläutern und die Herausforderungen in der Praxis aufzuzeigen.
- Rechtliche Grundlagen der Ergänzungspflegschaft
- Kindeswohlgefährdung und die Rolle des Ergänzungspflegers
- Antragstellung und Neutralität des Ergänzungspflegers
- Zusammenarbeit mit den Eltern und Übertragung von Aufgaben
- Grenzen des SGB VIII in Bezug auf die Ergänzungspflegschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema der Hausarbeit einführt und die relevante Fragestellung präzisiert. Kapitel B beschäftigt sich mit der gesetzlichen Vertretung von minderjährigen Kindern und Jugendlichen, insbesondere mit der Ergänzungspflegschaft. Es wird erläutert, wie sich die verschiedenen Formen der gesetzlichen Vertretung voneinander unterscheiden und welche Aufgaben dem Ergänzungspfleger zukommen.
Kapitel C setzt sich mit dem Begriff der Kindeswohlgefährdung auseinander und beleuchtet die Bedeutung des Schutzes des Kindeswohls in diesem Kontext. Die Kapitel D behandelt die rechtlichen und praktischen Probleme im Zusammenhang mit der Übertragung des Antragsrechts auf Leistungen nach dem SGB VIII auf den Ergänzungspfleger. Es werden verschiedene Aspekte beleuchtet, wie z.B. die Antragstellung, die Neutralität des Ergänzungspflegers, die Zusammenarbeit mit den Eltern, die Übertragung von Aufgaben und die Grenzen des SGB VIII.
Schlüsselwörter
Ergänzungspflegschaft, Kindeswohlgefährdung, SGB VIII, Antragsrecht, Leistungen, rechtliche Probleme, Neutralität, Zusammenarbeit, Übertragung von Aufgaben, Grenzen des SGB VIII, elterliche Sorge, gesetzliche Vertretung, Vormundschaft, Beistandschaft.
- Arbeit zitieren
- Evelyn Dürhammer (Autor:in), 2021, Rechtliche Probleme der Ergänzungspflegschaft. Rechtliche Abwicklung in Jugendhilfefällen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1326538